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Was sonst nervte

Aurea

Von Aurea in Game of Thrones - Staffel 5 - Kritik

Was sonst nervte Bildnachweis: © HBO: Die zwei glänzten auch recht häufig durch Abwesenheit

Wie bereits bei den unglücklichen Sand Snakes angemerkt, leidet „Game of Thrones“ mittlerweile unter der Last der vielen Charaktere. Bran und Hodor haben die fünfte Staffel komplett gefehlt, hat sie irgendwer so wirklich vermisst? Rickon und Osha (ich hör euch schon rufen „wer?“) sind irgendwo in Staffel zwei auf Nimmerwiedersehen verschwunden. In Staffel fünf tauchte Brienne für ein paar Folgen unter, Littlefinger verabschiedete sich irgendwann auch. Die gute Neuigkeit in Bezug auf Bran: der Schauspieler bleibt uns erhalten und wird in der sechsten Staffel wieder mit dabei sein. Ganz im Gegensatz zu Myrcella, deren Schauspielerin einfach ausgewechselt wurde. Inwieweit es jetzt Sinn macht, eine blonde Teenagerin gegen eine fast exakt gleich aussehende Teenagerin auszutauschen? Wer weiß das schon.

Dazu kam dann noch der Eklat um die Figur der Sansa. Ja, die Serie war immer schon brutal. Und ja, viele Zuschauer haben sich auch aufgeregt als Theon gefoltert wurde. Aber mit Sansa reicht es, zumindest mir persönlich, langsam. Immer wieder wird die Figur aufgebaut, es wird die Illusion erzeugt dass sie sich dieses eine Mal durchsetzen kann. Nur, damit dann doch wieder irgendetwas mit ihr passieren kann, dass sie zerstört. Es ist nicht nur einfach nicht schön anzusehen, es ist mittlerweile ein so dermaßen durchschaubares und stinklangweiliges Muster. Dass Vergewaltigung dann erneut zum Hintergrundgeräusch verkommt und sich alles darum dreht dass in diesem Fall Theon endlich aus seiner Lethargie erwacht ist sogar noch ein Stück dämlicher als Gillys „oh ich wurde beinahe vergewaltigt, du hast mich gerettet, hier ist Sex zur Belohnung“ -  Verhalten.  Mein wirklich einziger Wunsch für die kommenden Staffeln wäre dann auch, dass dieser Schwachsinn endlich aufhört. Wenn schon vergewaltigt werden muss, dann nehme man sich doch bitte ein Beispiel an „Outlander“ und behandle auch die seelischen Nachwirkungen eines solchen Traumas. Ist dann vielleicht für einige Zuschauer weniger geil zum Ansehen, würde dem Thema aber mal gerecht. Die Verbrennung von Shireen beispielsweise war auf ihre eigene Weise überaus brutal, doch in wenigen Szenen wurde die ganze Tragweite im Nachhinein aufgearbeitet. Wieso nicht immer so? Zeigt gerne die Gewalt, aber reflektiert wenigstens ein bisschen darüber. So schwer kann das nicht sein.

Zuletzt fehlte den ersten sieben Folgen klar der Drive. Was nicht falsch zu verstehen ist, „Game of Thrones“ ist auch dann noch gut, wenn nicht besonders viel passiert. Einige der besten Szenen der Serie bestehen faktisch nur aus Dialogen zwischen genau zwei Figuren. Aber ein großer Teil der fünften Staffel kam ohne irgendwelche Ereignisse aus. Leute reisten ein wenig herum, hier und da wurde sich unterhalten. Einige Figuren krebsen so vor sich hin, und nicht wenige dürften wohl innerlich laut „nein“ geschrien haben als Tyrion Dany vorschlug, in Meereen zu bleiben. Mit der achten Folge, „Hardhome“, kam dann der fulminante Befreiungsschlag, der uns auch gleich in die positiven Seiten der fünften Staffel bringt. Denn auch wenn hier viel gemeckert wurde: Es gibt auch eine ganze Menge zu loben.

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