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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Sun-woo (Byung-hun Lee) ist die rechte Hand des Gangsterbosses Kang (Kim Yeong-cheol). Er erledigt seine Aufgaben stets mit absoluter Perfektion und bewahrt in jeder Lebenslage einen kühlen Kopf. Als Kang beschließt, für ein paar Tage zu verreisen, erteilt er Sun-woo den Auftrag auf seine junge Geliebte Hee-soo (Min-ah Shin) aufzupassen, die er verdächtigt ihn zu betrügen. Falls sich Kangs Verdacht bestätigt, sollen Hee-soo und ihr Liebhaber sofort getötet werden. Schon nach kurzer Zeit erwischt Sun-woo die beiden, doch er kann Hee-soo nicht töten und lässt beide am Leben. Ein fataler Fehler, der ihn vom Jäger zum Gejagten werden lässt.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Das kürzlich angelaufene Schwarzenegger-Comeback „The Last Stand“ ist für den südkoreanische Regisseur Ji-woon Kim die Erfüllung eines lang gehegten Traumes, nämlich in Hollywood Fuß fassen zu können. In seiner Heimat gilt der Regisseur spätestens seit seiner Horrormär „A Tale Of Two Sisters“ als einer der ganz Großen. Der endgültige internationale Durchbruch gelang Ji-Woon Kim allerdings mit dem Revenge-Thriller „A Bittersweet Life“, zu dem er auch selbst das Drehbuch beisteuerte. Gleich vorweg: Dem Genre des Rachefilms noch neue Akzente hinzuzufügen ist ein schweres Unterfangen. Meist laufen die Geschichten nach demselben Muster ab. Dem Protagonisten wird etwas genommen was ihm wichtig ist, er begibt sich auf einen Rachefeldzug und wird am Ende in irgendeiner Form erlöst. Viel Spielraum bleibt da nicht. Jedoch schaffen es gerade die Asiaten hier immer wieder zu überraschen, indem sie gerade den Auslöser der Rachegelüste sehr dramatisch gestalten und den finalen Akt besonders grausam. Auch „A Bittersweet Life“ fährt im Grunde genommen eine recht simple Geschichte auf, die man so in anderen Variationen schon oft gesehen hat. Doch das stört praktisch gar nicht, denn Ji-Woon Kim hat trotzdem einen spannenden Actionthriller mit Film Noir Anleihen erschaffen, der vor allem durch seine visuelle Ästhetik zu etwas besonderem wird. Der Regisseur macht gar keinen Hehl daraus, dass er sich wenig um eine komplexe Story und Charaktertiefe schert. Allerdings versteht er es hier die inhaltlichen Schwächen durch eine herausragende Inszenierung aufzuwiegen. Das liegt in erster Linie an der tollen Kameraarbeit, die sich oft völlig losgelöst um das Geschehen dreht. Im Gegensatz zu vielen Hollywood-Produktionen werden hier inszenatorische Schwächen nicht mit schnellen Stakkato-Schnitten zu kaschieren versucht, sondern man sieht wahrlich jedes schmutzige Detail wenn es zur Sache geht. Vielen Einstellungen kann Ji-Woon Kim merklich seinen Stempel aufdrücken. Er überlässt nichts dem Zufall und so sind die Beleuchtung, die Farben und die unterschiedlichen Kamera-Perspektiven perfekt aufeinander abgestimmt. Die gewählte Optik ist passend zur Gemütslage des Protagonisten kalt und düster. Meist ist es Nacht, ständig regnet es. Die sich duellierenden Körper dampfen in der Kälte. Die erbarmungslose Brutalität wirkt in ihren Bildkompositionen oft wie ein blutrotes Gemälde, von dem man einerseits abgeschreckt, aber andererseits auch fasziniert ist. Auffallend gut ist auch der eher klassisch gehaltene Soundtrack, der die Bilder passend untermalt und für Atmosphäre sorgt. Von den Darstellern sticht natürlich besonders Byung-hun Lee heraus, der eine große Leidfähigkeit an den Tag legt und seinem tragischen Charakter Sun-woo die nötige Erbarmungslosigkeit und Trauer mitgibt. Er verkörpert den ausgebildeten Killer als einen Menschen, der unfähig ist Schwäche zu zeigen. Er scheint geradezu von einer Leere umgeben zu sein, wobei bei genauerer Betrachtung schreckliche Einsamkeit und unkontrollierbare Emotionen hinter dem ausdruckslosen Gesicht lauern. Eben dieser scheinbare Mangel an Emotionen verleitet seinen Boss dazu ihn auf die lolitahafte junge Freundin anzusetzen. Doch plötzlich sieht sich Sun-woo mit unerwarteten Gefühlen wie Zuneigung und Mitleid konfrontiert, was ihn schließlich aus dem Gleichgewicht bringt. Was man dem Film abgesehen von der nicht gerade innovativen Handlung vorwerfen kann, ist das nicht ganz ausgewogene Erzähltempo. Nach einem rasanten Start plätschert der Film etwas vor sich hin, kann die vielen durchaus melancholischen Szenen aber nicht dahingehend nutzen, um den inneren Konflikt seines Hauptdarstellers näher zu beleuchten. Im Showdown wird man aber für alle Geduld belohnt, wenn es zu einer epischen Schießerei kommt. Wenn Sun-woo schwerverletzt literweise Blut verliert und sich trotzdem schießend durch den Raum wirft, fühlt man sich mehr als nur einmal an die Heroic-bloodshed Filme eines John Woo erinnert. Am Ende bleiben viele Fragen unbeantwortet. Für Diskussionen sorgte insbesondere die letzte Einstellung vor dem Abspann, die nicht jeden zufrieden stellen wird, aber genügend Raum für eigene Interpretationen lässt.

Fazit

Alles in allem ist „A Bittersweet Life“ ein hochklassiger Actionthriller, der visuell herausragend in Szene gesetzt ist. Die eigentlich simple Story ist durchzogen von Pessimismus, Trauer und philosophischen Untertönen, so dass sich der Film nur bedingt zum Actionspass für zwischendurch eignet. Ji-Woon Kim erreicht hier zwar noch nicht die emotionale Wucht des Nachfolgewerks „I Saw The Devil“, jedoch ist ihm nicht zuletzt durch den stimmungsvollen Soundtrack ein eindrucksvolles Werk gelungen.

Kritik: André Schiemer

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