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Inhalt

Eine Gruppe von Teenagern bricht in das Haus eines blinden Mannes ein, wo sie das vermeintlich perfekte Verbrechen planen. Doch das läuft alles andere als nach Plan.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Eines der besten Horror-Remakes der letzten Jahre war zweifelsohne Evil Dead. Der uruguayische Regisseur Fede Alvarez, der damit sein Spielfilmdebüt ablieferte, entwarf unter den schützenden Händen der Tanz der Teufel-Urgesteine Sam Raimi, Robert Tapert und Bruce Campbell einen blutig-spratzenden Horrorfilm, dessen unheilvolle Atmosphäre relativ gut vertuschen konnte, dass die Produktion spannungstechnisch einige Baustellen vorzuweisen hatte. Mit seinem zweiten Spielfilm Don’t Breathe versucht sich Alvarez nun an einem originären Stoff. Ob er es diesmal schafft Spannung und Atmosphäre unter einen Hut zu bringen?

Erneut produziert von Rami und Tapert versammelt Alvarez weitere Bekannte aus Evil Dead um sich herum: Jane Levy (Fun Size -Süßes oder Saures) darf erneut als Heldin auftreten, Rodo Sayagues schrieb wieder am Script mit und Roques Banos kümmerte sich abermals um die musikalische Untermalung. Das funktionierte bereits bei 2013 sehr gut und tut es auch diesmal. Wer jedoch einen ähnlich gelagerten Horrorfilm erwartet, wird enttäuscht. Statt zerschnittenen Gesichtshälften, abgerissenen Gliedmaßen und durchtrennten Zungen bietet Don’t Breathe einen wesentlich reduzierteren Gewaltgrad (hierzulande ist der Film ungeschnitten ab 16 Jahren freigegeben). Nichtsdestotrotz wirkt der Film zu jedweder Zeit gewalttätig, da es Alvarez gelingt die Bedrohung, sobald diese aktiviert wurde, stetig präsent zu halten, auch wenn der todbringende blinde Mann (gespielt von Avatar-Schurke Stephen Lang) vermutlich gerade nicht in der Nähe ist.

Mit dieser Figur haben Sayagues und Alvarez übrigens einen wirklich gelungenen Antagonisten geschaffen, denn neben seines taktischen Kalküls und seiner wortkargen Brutalität lässt Alvarez es durchaus zu, dass man als Publikum auch kurzzeitig Empathie empfindet. Der blinde Mann wird zwar zunehmend von dieser befreit, verkommt aber trotz alle seiner Taten und Fähigkeiten nicht bloß zum gesichtslosen Widersacher. Vielmehr ist er letztlich eine Art von Spiegelung der Hauptheldin Rocky. Beide Figuren kämpfen dafür, ein – aus ihrer Sicht – besseres Leben zu führen. Für dieses Ziel sind sie gewillt Grenzen zu überschreiten, die eigenen und die von anderen. Das erschafft einen Konflikt, der durchaus besser und erzählerisch auch fokussierte ausgetragen werden könnte, den Film dennoch bereichert und immer wieder noch etwas mehr Spannung aus der einfacher aber effektiven Geschichte heraus kitzelt.

Ja, Spannung - dies sollte dann wohl auch die Frage zu Beginn des Textes beantwortet haben. Don’t Breathe ist stellenweise wirklich ein wahres Spannungsfest und Alvarez versteht es gut auf der Klaviatur des Genres zu spielen. Neue Töne kommen bei seiner Komposition zwar nicht heraus, die Melodie ist aber stets eingängig und wird genre-affinen Zuschauern gewiss mehr als einmal ein kleines Lächeln auf die Lippen zaubern, auch weil er gerne den Typus der Spannung wechselt. In einer der besten Bedrohungsszenen des Jahres etwa, setzt er auf Suspense und lässt die Einbrecher im lichtlosen Keller umherirren, während der blinde Mann nach ihnen sucht. Das Ganze erinnert durchaus an das Finale aus Das Schweigen der Lämmer, wurde von Alvarez aber mit einer eigenen Optik und Ideen und hohem Tempo ausgestattet. 

Abseits von seiner elektrisierenden Inszenierung bietet Don’t Breathe innerhalb seiner Storykonstruktion noch die üblichen Plot Twists und charakterlichen Expositionen. Bei letzterem wäre weniger mehr gewesen - auch wenn Alvarez nur verhalten davon Gebrauch macht. Wenn Heldin Rocky über ihre Vergangenheit erzählt oder der blinde Mann über Gott philosophiert, dann hört man doch zunehmend das Papier der Drehbuchseiten knistern. Wirklich ärgerlich oder durchgängig störend ist das nicht. Genauso wenig wie die, bzw. der Twist(s), der den Film aus seiner motivischen, geradlinigen Ecke reißt und ihm einen durchaus schrägen Drive verpasst, inkl. einer Szene, die die Penetrationsmethodik von vielen Horrorfilmen umkehrt.

Der Hauptgrund warum Don’t Breathe wirklich gelungene Genre-Ware ist liegt an der Verzahnung von Atmosphäre und Spannung. Wie ein gut geschmiertes Uhrwerk greifen diese Attribute ineinander und bringen den Film in Bewegung und diese ist essentiell für den Film. Alvarez versteht es das Augenmerk des Publikums auf Details und vor allem die Bewegung der Protagonisten zu lenken. In den besten Momenten könnte jeder Schritt ein Fehler sein und jedes Huschen ein möglicher Ausweg. Das ist packend, hin und wieder sogar erdrückend intensiv, vor allem durch die Simplizität, die vom bereits erwähnten Twist aber bedauerlicherweise entkräftet wird. Dennoch: Sobald die Gauner das Haus des blinden Mannes betreten setzt sich die Maschinerie in Gang und stoppt erst dann, wenn der Abspann einsetzt.

Zugegeben, die atmosphärische Dichte eines Evil Dead erreicht Alvarez mit Don’t Breathe nie und gewiss gibt es einige Momente im Film, die das Pacing stören und mehr schlecht als recht die Tatsache unter den Teppich kehren wollen, dass das Dargebotenen nicht so clever ist, wie es einem die Inszenierung weiß machen will. Das verursacht aber nur ein Achselzucken, schließlich hat Alvarez hier eine simple aber originäre Geschichte zu einem einfachen aber effektiven Horrorfilm umgeformt. Ein kleiner, sehr gut gemachter Genre-Schmaus, der erneut klar macht, dass der Regisseur aus Uruguay das Talent und Verständnis besitzt zu den ganz großen des Horror-Genres zu werden. Das merkt man alleine schon dadurch, dass Don’t Breathe sich - trotz seiner Qualitäten - immer mehr wie eine Fingerübung anfühlt. Es könnte für Horrorfans ein Freudenfest sein, wenn Alvarez einmal richtig in Fahrt kommt.

Fazit

Ein konzentrierter, nicht fehlloser Genre-Beitrag, der gekonnt mit seinem Flair und  seiner Spannung umzugehen weiß. Noch packender als der Film ist aber die Frage, wie es mit Regisseur Fede Alvarez weitergeht, der hier erneut seine Qualitäten unter Beweis stellt. Gerade in Sachen Atmosphäre besitzt der Mann aus Uruguay eine Gabe, die wir hoffentlich noch oft im Kino bewundern dürfen.

Kritik: Sebastian Groß

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