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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die schwarze Prostituierte Lee Daniels (Pam Grier) und die weiße Guerillakämpferin Karen Brent (Margaret Markov) brechen aneinandergekettet aus einem lateinamerikanischen Arbeitslager aus, in dem die inhaftierten Frauen regelmäßig von den sadistischen Wärterinnen gefoltert und vergewaltigt werden. Als Nonnen getarnt begeben sich die Frauen in einem gestohlenen Wagen auf eine abenteuerliche Flucht durch das vom Bürgerkrieg zerrüttete Land und werden von der Miliz und einer rücksichtslosen Drogenbande verfolgt…
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Frauen in Ketten - oder weitläufiger bekannt unter dem markanten Originaltitel Black Mama White Mama – entstand vermutlich zum für ihn genau richtigen Zeitpunkt. Augenscheinlich ein weiterer Beitrag zum ranzigen, aber damals relativ populären Women-in-Prison Sub-Genre, dessen Methodiken er zunächst zu bedienen scheint, sich dann jedoch schnell & eindeutig zu einer feminine Blaxploitation-Grindhouse-Variation vom überdeutlichen Vorbild Flucht in Ketten entwickelt – nur eben auf einem ganz anderen Niveau. Was seiner „gefühlten“ Qualität jedoch kaum einen Abbruch tut, nur als kontextuelle Orientierungshilfe erwähnt werden sollte.

Der Anfang: Klassisch. Im Sinne eines WIP-Movies. Pam Grier (Jackie Brown) geht in den schäbigsten, philippinischen Frauen-Knast hinter Bambus-Gittern wie andere als It-Girls auf den roten Teppich; auf High Heels und im luftigen Aufreißer-Fummel. Danach vergnügen sich die erstaunlich gut gelaunten Mitgefangeninnen feucht-froh unter der Dusche, während die notgeile Aufseherin beim Bespannen selbst Hand anlegt. Knallhart recherchiert, man kennt es. Im Gegensatz zu den gewohnt schlüpfrigen Ferkeleien dieser sonderbaren Genre-Auswüchsen geht das so nicht bis zu einem mehr oder weniger spektakulären Showdown seinen voyeuristischen Gang. Denn nach dem obligatorischen Catfight zwischen unserer taffen Black Mama und ihrer neuen, besten Busenfreundin mit ersten Anpassungsproblemen (hübsch, aber gegen Charisma-Wunderkind Pam Grier nun wirklich blasser als Alabaster: Margaret Markov, The Hot Box) werden beide zunächst zum Kennenlernen oben ohne in die Folter-Schwitz-Kammer gesperrt und zum Abtransport in die Hochsicherheitsanlage auch noch aneinandergekettet. Da White Mama einer Guerillatruppe angehört, befreien ihre Kompagnons das unfreiwillige Duo nach wenigen Minuten, die anschließend Flucht gestaltet sich aber aufgrund der sehr differenten Zielsetzung als äußerst kompliziert. Die Eine will nur von der Insel abhauen, die Andere die Revolution vorantreiben. Zu allem Überfluss werden sie nun auch von wirklich allen gejagt: Der Justiz, der korrupten Obrigkeiten, der eigenen Miliz und schmierigen Unterweltbossen wie deren Killerschwadronen. Läuft.

Frauen in Ketten ist natürlich reinrassiges Bahnhofskino ohne größeren Anspruch und einigermaßen vertretbaren Moralvorstellungen, verkauft sich im Rahmen seiner begrenzten Möglichkeiten aber erstaunlich kompetent, lebendig und irre kurzweilig. Dabei längst nicht so minderwertig und grobschlächtig wie viele seiner halbwegs vergleichbaren Kollegen, wird das altbekannte Muster doch ganz abwechslungsreich variiert und besonders in Detailfragen geht hier manchmal unübersehbar die Sonne auf. Pam Grier am frühen Höhepunkt ihrer Karriere ist grandios in ihrer Präsenz, die Inszenierung von Eddie Romero viel besser als zu vermuten und das Drehbuch vom späteren Oscar-Preisträger Jonathan Demme (Das Schweigen der Lämmer) spielt nicht nur immer mal wieder augenzwinkernd auf Flucht in Ketten an, sondern ist weitaus feministischer veranlagt als man sich zu denken wagen würde. Eher versteckt hinter der quasi notwendigen Exploitation werden überwiegend ekelhafte, hässliche Männer in Machtpositionen trotz ihrer Überlegenheit der Lächerlichkeit preisgegeben, während zwei starke Frauen nur am Anfang mal kurz die Titten auf den Tisch legen müssen. Alles unfähige Trottel – bis auf Sid Haig (The Devil’s Rejects). Als Porno-Killer-Cowboy, der auch mal entspannt im Nebenzimmer die Töchter seines Partners wegbumst, ein völlig überdrehtes Highlight. Allein was der da abzieht lohnt schon beinah das Ansehen.

„There’d better be two seats together.“

Fazit

Interessanter, zum Kult avancierter Genre-Hybrid zwischen Women-in-Prison-Schund (das aber tatsächlich nur angenehm am Rande), Escape-Thriller und Blaxpoitation-Frühwerk. Knackig, äußerst solide inszeniert und mit vielen gelungenen Details versehen, so dass er mühelos aus der breiten Masse des bodenlosen B-Movie-Brunnens der 70er markant hervorsticht. Absolut sehenswert, ohne eine cineastische Bildungslücke im streng genommenen Sinne darzustellen. Aber gerade diese Exemplare sind ja das gehime Salz in der Suppe.

Kritik: Jacko Kunze

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