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Quelle: themoviedb.org

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Zurich, der Z genannt wird, ist neu an der Frederick Douglass University. Seine Familie hat keinen großen Namen, aber er weiß trotzdem, was er kann. Außerdem sind da ja Zurichs Verbindungsbrüder von Lambda Phi, Square, Frank, Ron, Dwight und Fernander, auf die er sich verlässt – und Zurichs Lehrerin Prof. Hughes gibt ihm ebenfalls Bestätigung: Sie erkennt, dass er Talent hat, andere zu führen. Auch in der Liebe läuft es: Die Beziehung mit seiner Freundin Rochon könnte auf die nächste Stufe kommen – und falls nicht, ist da ja noch Klassenkameradin Angel. Doch der studentische Alltag wird massiv getrübt, als Z zur Einführung in die Verbindung brutale Prüfungen über sich ergehen lassen muss. Der Student überlegt schließlich, die Rituale öffentlich anzuprangern...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„It’s all about the brotherhood.“

Neu ist das Thema nicht, mit dem sich Burning Sands über eine Laufzeit von gut 100 Minuten beschäftigt: Die bisweilen schonungslosen Aufnahmerituale, die Universitätsneulinge über sich ergehen lassen müssen, um in einer Studentenverbindung als vollwertiges Mitglied akzeptiert zu werden. Dass es sich bei diesen Initiationsriten inzwischen auch um ein ausgeprägtes Mythengebilde handelt, welches von Filme wie The Riot Club, Goat und nicht zuletzt American Pie präsentiert: Die College-Clique weitreichend stimuliert wird, ist zweifelsfrei. Man kann also zusammenfassen: Wer sich im inneren Kreis eines loyalen Verbands an Studenten wiederfinden möchte, der muss zuerst einmal eine ganze Reihe an psychischen wie physischen Gewaltakten über sich ergehen lassen. Nur wer beweist, eine schier unermessliche Leidensfähigkeit an den Tag zu legen, ist ein Kandidat für die Kommilitonengemeinschaft.

Im Zentrum von Burning Sands steht der afroamerikanische Zurich (Trevor Jackson), der zusammen mit seinen Kumpanen an der Frederick Douglass University anheuert. Eigentlich stehen die Zeichen für Zurich auf Erfolg: Seine Professorin (Alfre Woodard, 12 Years a Slave) erkennt sein Talent und auch seine Freundin Rochon (Imani Hakim, Die Liebe in mir) liebt ihn, was die gemeinsamen, finanziell irgendwann gedeckten Zukunftspläne immer greifbarer gestaltet. Natürlich sind diese Voraussetzungen nur auf den ersten Blick von Harmonie ummantelt, denn um in der hiesigen Studentenverbindung aufgenommen zu werden und sich dadurch einen Namen zu machen, wartet auf Zurich und seine Brüder vorerst eine Höllenwoche. Gerard McMurray, der mit Burning Sands sein Regiedebüt abliefert, wird im Zuge dieser Höllenwoche vor allem eine Frage forcierten: Warum unterzieht man sich freiwillig einem derartigen Martyrium?

Die Anwärter jedenfalls werden von nun an rund um die Uhr erniedrigt. Ob es sich dabei um körperliche Gewalt handelt oder um das permanente Aufzeigen, in der Nahrungskette ganz unten zu stehen. Dabei veranschaulicht Burning Sands, dass diese hierarchischen Machtstrukturen vor allem auf Komplexen basieren: Dem Zwang, die eigenen Minderwertigkeitsgefühle zu kanalisieren, um über sich und seine Eltern zu triumphieren. Der Zwang der Selbstbestätigung aber wird von Gerard McMurray erst viel zu spät hinterfragt. Der sklavische Erhalt von Traditionen sieht sich in Burning Sands zuerst einmal bestätigt, weil der Fortschritt, so das Mantra des Films, im Kampf liegt. Bis ein ehrlicher Widerstandsgedanke allerdings Bahn brechen kann, ist die Eskalation schon vorprogrammiert. Burning Sands geht den einfachen Weg, überzeugt durch gute Schauspielleistungen, aber vergisst im informalen Diskurs die Konzentration.

Fazit

Leider ist der neuste Sundance-Einkauf von Netflix eine hochgradig einseitige Veranstaltung. Über weitestgehend oberflächliche 90 Minuten sieht man zuvorderst dabei zu, wie sich eine Gruppe von Universitätsneulingen quälen lässt, um in der hiesigen Studentenverbindung Fuß zu fassen. Dabei hätte "Burning Sands" eine aufrüttelnde, ja, gerne provokative Reflexion über den sklavischen Erhalt von Traditionen, falschem Stolz, Brüderlichkeit, Machtgefügen und Minderwertigkeitskomplexen sein können. So versinkt der gut gespielte Film im Durchschnitt.

Kritik: Pascal Reis

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