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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

1999 hat die Justiz – und erst recht das Bildungssystem – vor der eskalierenden Jugendkriminalität kapituliert. Gangs liefern sich blutige Bandenkriege, die Schulen sind nicht mehr sicher. Direktor Langford greift auf drei Cyborg-Lehrer zurück, die sich gegen das Gesindel zu Wehr setzen können. Allerdings hat er unterschätzt, dass diese ursprünglich für den militärischen Fronteinsatz entwickelt wurden…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„Du solltest wissen wer der wirkliche Feind ist. Ich werde jetzt da reingehen und ein paar Lehrer töten!“

Hui, vorsichtig, das wird jetzt echt grenzwertig. Mag man heutzutage meinen, wenn Amokläufe an Schulen nicht mehr nur Albtraumszenarien darstellen. Im Kontext dieses Kunstwerks von Feingeist-Cineast Mark L. Lester (Showdown in Little Tokyo) darf man so was auch mal sagen und sich dazu johlend ein Dosenbier aufmachen. Wer das hier auch nur ansatzweise ernst oder gar kritisch betrachtet, wird zum Nachsitzen im tiefen VHS-Schundkeller der 80er verdonnert, aus dem dieses verspätete Quasi-Sequel einer zum Kultfilm hochgejazzten Bad-Taste-Wunderkerze seinen Ursprung hat.

In Die Klasse von 1984 überspitzte Mark L. Lester auf exploitativ-rüde Weise das aufkeimende Gewaltpotenzial und die Gangmentalität der frühen 80er, ohne damit natürlich als intelligente Satire durchzugehen. Das war (hoffentlich) auch nie das Anliegen. Eine krawallige, nahe Zukunftsvision für den hohlen Zahn, sehr schäbig, sehr unterhaltsam. Mangelns Erfolg nach seinem Höhepunkt mit dem Arnie-Kracher Phantom-Kommando war es ja beinah naheliegend, seinen „Klassiker“ von einst neu aufzumontieren. Was dabei herauskommt, wenn Karriereknick und bekloppte Referenzfilm-Verwurstung aufeinanderprallen, dann kommt am Ende so was wie Die Klasse von 1999 heraus. Aufgespritzt mit einem Hauch von Die Klapperschlange, einer dicken Prise Terminator und Cyborg entsteht eine noch trashigere Sci-Fi-Version des Originals, in der der Spieß pädagogisch diskussionswürdig herumgedreht wird.

1999 sind die Zustände so schlimm, dass sich um die Lehranstalten sogenannte Freifeuerzonen gebildet haben. Hier treiben bis an die Zähne bewaffnete Jugendgangs was sie wollen, Polizei oder jede Form von staatlicher Gewalt haben hier gar nichts zu melden, trotzdem gehen immer noch genug Teenies (und gerade diese Vögel!) zur Schule. Warum? Vielleicht besteht mit einem Highschool-Abschluss sogar in dem Milieu noch die Chance auf eine höhere Position. Vorstandsvorsitzender oder so, die genauen Strukturen der drogensüchtigen Suizide-Kids werden jetzt nicht konkret offengelegt, irgendeine Motivation gibt es scheinbar. Wie auch immer, der hilflose Schulleiter Langford (damals schon für jeden Scheiß zu haben: Malcolm McDowell; Caligula) wendet sich in seiner Not an den vertrauenswürdigen und führenden Mad Scientist in Cyborg-Technologie im wenig auffallenden Mortal Kombat-Endgegner-Look (Stacy Keach; Long Riders), der seine drei Premium-Modelle der künstlichen, taktischen Erziehungsmaßnahmen eh mal im Feldversuch testen wollte. Eine Win-Win-Situation, die selbstverständlich komplett eskaliert, sobald aus dem erzieherischen Klapps auf den Hintern Kieferbrechen, Aufknüpfen und brennend durch eine Fensterscheibe Werfen wird. Konnte ja keiner ahnen.

Herrlich stumpfer, fast mutig sinnloser Billig-Quark von Rumpel-König Mark L. Lester, angereichert mit einer Fülle albern-cooler Dialoge und Oneliner wie „Du bist einer von uns und nicht einer von ihm“ (?, ist dieses Grammatik-Chaos schon eine gewollte Meta-Ebene?) oder „Sie sollten nicht so viele Eier essen…dann schrumpft der Penis“, der mitunter furchtbar ranzig aussieht, dafür viele Brüller bereithält und mit einem Showdown um die Ecke kommt, der knallt wie eine Mücke auf der Windschutzscheibe mit 180 km/h. Plötzlich haben die sonst so lebensechten Cyborgs (u.a. Pam Grier; Jackie Brown) alles verlernt und bewegen sich statisch-maschinell abgehackt, inklusive des typischen Roboter-Sound, feuern dafür aus allen Rohren mit Flammen- und Raketenwerfern. Awesome! Nun darf das dürftige Budget restlos für die Special-Effects verpulvert werden und da geht plötzlich einiges. Eine hemmungslose Gore- und Bullshit-Sause, die so flott, doof und Hurra ist, das kann man kaum nicht mehr heimlich geil finden. Gelegentlich, und nur unter vorgehaltener Hand, aber besser als nichts.

Fazit

Psst…der Film macht Spaß. Nicht so sehr wie „Die Klasse von 1984“ (und selbst das darf man ja kaum öffentlich sagen), aber der ist so drüber, so plump, so schwuppdiwupp und knüppelhart-enthemmt, drollig. Irrsinniger Blödsinn als ABM-Maßnahme, sehen wir es mal soziales Projekt an und fühlen uns beim in die Faust Feiern nicht ganz so peinlich berührt, es dient einem guten Zweck.  

Kritik: Jacko Kunze

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