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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Seine Methoden sind umstritten, doch sein sicheres Gespür versetzt sogar seine Vorgesetzten in Erstaunen. Als Lloyd Hopkins dann jedoch hinter einem brutalen Frauenmord in West Hollywood einen übersehene Serienkiller vermutet, schießt er sich sowohl bei seinen Kollegen wie sogar bei seiner eigenen Frau ins Abseits. Unbeirrbar verfolgt er seine Theorie und hat offenbar recht, den es folgen weitere Morde, zum Teil mit direkten Botschaften an ihn…

Kritik

Der 1948 geborene James Ellroy zählt zu den renommierten Namen der US-amerikanischen Kriminalliteratur und lieferte dementsprechend schon diverse Male Stoff auch für die Filmlandschaft. Seine bekannteste Adaption dürfte zweifellos das Meisterwerk L.A. Confidential aus dem Jahr 1997 sein, aber auch andere, prominente Exemplare des modernen, pessimistisch geprägten Polizeifilms wie Dark Blue (2002), Black Dahlia (2006) oder Street Kings (2008) basieren auf einem seiner Werke. Mit Der Cop sicherte sich der frühe Kubrick-Produzent James B. Harris (The Killing – Die Rechnung ging nicht auf, Wege zum Ruhm, Lolita) die Rechte an dem ersten Buch seiner Lloyd-Hopkins-Trilogie „Blood on the Moon“, die bis heute die einzige Adaption dieser Reihe geblieben ist. Im Mittelpunkt steht besagter Lloyd Hopkins, Detective beim LAPD. Verkörpert von James Woods (Best Seller), der gemeinsam mit dem auch als Regisseur tätigen Harris den Film produzierte. Offenbar ein Herzensprojekt des Hauptdarstellers, dessen inbrünstige Spiel dementsprechend beeindruckend ausfällt.

Klassischer, düsterer und grober Hardboiled-Stoff verlegt in die weniger schillernde, vorzeigbare Schattenseite von Hollywood. Ein anonymer Hinweis führt den durch seine rüden Methoden kleingehaltenen, wegen seiner unbestreitbaren Effektivität aber noch nicht gänzlich abgesägten Ermittler als ersten an den Schauplatz eines bestialischen Verbrechens. Hopkins verbeißt sich buchstäblich in den Fall, was seine ohnehin auf der Kippe stehende Ehe und das fragile Verhältnis zu den direkten Vorgesetzten endgültig dem Erdboden gleich macht. Selbst sein bester Freund Dutch (Charles Durning, Hundstage) wird auf eine harte Loyalitätsprobe gestellt, denn Hopkins kannte schon vorher nie die diplomatische Mitte, aber jetzt droht er sich sehenden Auges zu vernichten. Verstrickt sich in fragwürdige Affären und halsbrecherische Theorien, stößt dabei aber scheinbar trotzdem in die exakt richtige Wunde. Weiß aber selbst lange nicht, wie er die Puzzleteile vernünftig zusammensetzen soll. Der Schlüssel scheint die traumatisierte, feministische Buchhändlerin und Autorin Kathleen (Lesley Ann Warren, Color Of Night) zu sein. Aber wie gewohnt: Trotz gutem Beginn hinterlässt Hopkins schnell auch dort nur verbrannte Erde, obwohl die Zeit gegen ihn arbeitet.

In seiner nihilistischen und destruktiven Stimmung ist Der Cop partiell klasse. Viel dazu trägt James Woods bei, der die Rolle des grundsätzlich eher unsympathischen, (klar) misogynen wie (tendenziell) homophoben und in jeglicher Moral sehr angreifbaren Raubeins (wer schubst, wird mit dem halben Magazin durchsiebt) doch noch mit sowas wie empathischer Glaubwürdigkeit auszeichnet. Man mag mit seinen Taten nicht konträr gehen, nimmt ihm jedoch ab, dass er im Herzen ein guter Mensch ist, der nur das Richtige machen will. Hervorragend gespielt könnte der Film eine beinah tiefschichtige Symbiose aus Charakterdrama und knallhartem Cop-Reißer werden, dafür ist das Skript von Regisseur/Produzent/Autor-Tausendsassa James B. Harris leider viel zu hastig und unüberlegt gestrickt. Der Plot ist voller Schlaglöcher und serviert einem immer mal wieder wenig kohärente Schlussvollgerungen und Werdegänge. Mehr als einmal ist das Handeln der Personen sehr merkwürdig und ergibt (so wie gezeigt) nicht all zu viel Sinn. Enttäuschend ist zudem, wieviel Potential die Geschichte hätte und bis zum Schluss sogar ermöglicht, am Ende aber verhältnismäßig wenig davon ausspielt. Die Kombination aus selbstzerstörerischem Anti-Helden-Amoklauf und spannender Serienkiller-Story bekommt der Film leider nicht in Gänze gedeckelt; ist im Resultat gerade so ein akzeptabler Hybrid aus beidem. Obwohl da richtig viel Zündstoff lagert.

Fazit

Ein großartiger James Woods und die garstige Grundstimmung hätten einen insgesamt besseren Film verdient. Das holprige Drehbuch verdirbt einem einen vermutlich großen „Spaß“, wobei das Endprodukt deswegen immer noch nicht als misslungen betrachtet werden kann. „Der Cop“ ist atmosphärisch akkurat und atmet komplett den Geist seiner implementierten Ausrichtung, nur der Ablauf lässt klar zu wünschen übrig.

Kritik: Jacko Kunze

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