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Quelle: themoviedb.org

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Die modernen Gladiatoren des 23. Jahrhunderts sind die Jugger, die nomadengleich mit ihrer Ausrüstung von Dorf zu Dorf ziehen, um „Das Spiel“ gegen die Juggermannschaft des jeweiligen Dorfes zu spielen. Bei dem Spiel handelt es sich um eine Art Rugby, in einer besonders brutalen Form. Die Spielregeln sind einfach: Auf jeder Seite eines freien Platzes werden zwei Zielstöcke von ca. 50cm in den Boden geschlagen. Das Spiel beginnt in der Mitte, wo ein Kreis gezogen und ein mehr oder weniger dekorierter (von der Armut des Dorfes abhängig) Hundeschädel in die Kreismitte gelegt wird. Jede Mannschaft besteht aus drei Schlägern (mit Stangen ausgerüstet), einem Verteidiger (mit Kette/n an einem Stab) und einem Läufer (meist klein, schnell und wendig).
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„…Sie erinnerten sich auch nicht mehr, wann die Jugger zum ersten Mal das Spiel spielten und warum sie es mit einem Hundeschädel spielten…“

Wieso, weshalb, warum, darauf hat der Film auch in den knapp 100 Minuten keine Antworten parat und hat dies auch gar nicht vor. In einer (scheinbar) nach einem - oder mehreren ? – Krieg(en) zur kargen Wüste verdampften Welt des 23. Jahrhundert ziehen ein matschäugiger Rutger Hauer („Fleisch & Blut“) und seine derangiertes Gefolge (u.a. Vincent D´Onofrio, „Full Metal Jacket“ und Delroy Lindo, „Romeo Must Die“) von Siedlung zu Siedlung und spielen immer wieder „Das Spiel“, dessen Sinn, Zweck und Herkunft sich niemanden (mehr) erschließt. Wenn man nichts mehr hat, muss man sich wohl so die Zeit vertreiben. Vier-Mann(Frau)-Hundeschädel-Gladiatoren-Football oder so ähnlich. Regeln: Schädel muss auf Stock, dafür sind alle Mittel recht. Platzverweise und Strafbank sind nicht erwünscht, Ohrenabbeißen, Knochenbrechen und Schädeleinschlagen gehören zum guten Ton. Die Sieger dürfen sich freuen, fressen, saufen und bumsen, die Verlierer geben einen aus. Woher die das alles plötzlich zaubern und warum man sonst nur vor sich hin hungert und leidet, keine Ahnung. Auf Erklärungen in irgendeiner Form legt es Regisseur/Autor David Webb Peoples bei seinem einzigen Spielfilm (als Regisseur) nun wirklich nicht an, muss auch nicht zwingend, man kann Dinge – gerade in Filmen dieser Art – auch ruhig mal so stehen lassen, die müssen im Wesentlichen überzeugen.

Gerade das gelingt dabei jedoch nur sehr bedingt. Das staubig-dreckige Endzeitszenario besticht in erster Linie durch seinen räudigen Charme und die in Ansätzen coole Idee, aus der bedauernswerterweise nur das absolute Minimum herausgeholt wird. Die schlagkräftige Truppe wird zu Beginn durch die wieselflinke Joan Chen („Wedlock“) ergänzt – deren Rolle, wenn es nicht diese eine unvermeidliche und für die Geschichte total sinnlose When-a-Man-Loves-a-Woman-Sequenz geben würde, auch von einem 12jährigen Jungen gespielt werden könnte, vom Erscheinungsbild nehmen die sich nicht viel -, dann streifen die durch das ewig gleiche, trostlose Setting, spielen ihr Spiel und gelangen schlussendlich zum großen Showdown in die unterirdische Stadt. Hui, die unterirdische Stadt, super, endlich Schluss mit monotonen Steppen, jetzt wird’s interessant. Ne, auch nicht so richtig. Von der groß angekündigten Stadt gibt es so gut wie nichts zu sehen. Nur diese dunkle, öde Arena, da hätten die auch gleich draußen bleiben können. Spiel, Satz, Sieg, fertig. Damit wäre auch alles erzählt. Man erwartet und verlangt nicht viel, dramaturgisch ist „Die Jugger – Kampf der Besten“ selbst unter diesen Bedingungen allerdings mehr als dürftig. Ein Minimum an Rahmenhandlung ist doch nicht zu viel verlangt, oder? Hauptaugenmerk liegt nun mal eindeutig auf den actionreichen Spielszenen, die durch die maximal durchschnittliche Inszenierung allerdings nicht immer entsprechend präsentiert werden. Kamera und Schnitt sind oft suboptimal, unübersichtlich und zerstören so einiges an Schauwerten bzw. lassen diese gar nicht erst entstehen.

Die Messlatte für derartige Filme sollten nicht zu hoch liegen und auf gewisse Weise hat auch dieser sein B-Movie-Herz noch am rechten, schmutzigen Fleck, birgt dabei aber weit mehr Möglichkeiten in sich, als er letztlich bietet. Somit bleibt es bei einem zwar kurzweiligen, an sich stimmungsvollen B-Actioner mit dem immer wieder sehenswerten Rutger Hauer, das vorhandene Potenzial wird in allen Belangen leider zu wenig genutzt.

Fazit

Der etwas andere Sportfilm. Wüster Wüsten-Klopper mit einer reizvollen Grundidee, charismatischen Darstellern sowie der nötigen Portion schroffer Härte, der dabei nur eine notdürftige Geschichte vor spärlichen Kulissen erzählt. Darüber hinaus nicht besonders gekonnt in Szene gesetzt, die Unerfahrenheit des Regisseurs in diesem Bereich ist deutlich zu sehen. Hat noch viel Luft nach oben und ein Kandidat für ein mögliches Remake, bei dem man nicht sofort reflexartig mit den Augen rollt. Dann aber bitte den rohen Geist nicht gegen glatten, seelenlosen Hochglanz eintauschen, der hält diesen Film nämlich gerade so noch im Spiel.

Kritik: Jacko Kunze

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