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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Als der alleinerziehende Vater Max (John Cho) entdeckt, dass er an einer unheilbaren Krankheit leidet, beschließt er, all die Jahre der Liebe und Unterstützung, die er mit seiner jugendlichen Tochter Wally (Mia Isaac) nicht miterleben wird, in die Zeit zu stecken, die ihm noch mit ihr bleibt. Mit dem Versprechen lang ersehnter Fahrstunden überredet er Wally, ihn zu seinem 20. College-Treffen auf einem Roadtrip von Kalifornien nach New Orleans zu begleiten, wo er insgeheim hofft, sie mit ihrer Mutter wieder zu vereinen, die sie vor langer Zeit verlassen hat.

Ab dem 15.07.2022 auf Prime Video. 

Kritik

Familiendrama, Coming of Age-Geschichte, Krankheitstragödie und Roadmovie.  (After Everything) neuster Spielfilm, der Mitte Juli 2022 ins Programm vom Streaminganbieter Prime Video aufgenommen wird, kombiniert diese Genre nicht nur, sondern bedient auch vorrangig deren Klischees. Eine plötzliche Diagnose und scheinbar ausweglose Situation, ein letztes Mal Zeit mit einer nahestehenden Person verbringen, die Suche nach dem Elternteil, welches bereits kurz nach der Geburt die Familie verlassen hat: Don't Make Me Go wird zumindest seinem Titel gleich in mehrerlei Hinsicht gerecht, wenngleich das Publikum hin und wieder an Gegenteiliges denken darf.

Ehe die Erzählung in den letzten Zügen zu einer folgenschweren Wendung kommt, geschieht im fast zweistündigen Dramedy-Mix zuvor nur Altbekanntes: oberflächliche Beziehungsgeschichten treffen auf rebellisches Teenie-Mädchen und einen mitunter überforderten Alleinerziehenden, ein langer Road-Trip zu einem überfälligen Klassentreffen trifft auf zweifelhafte Vater-Tochter-Fahrstunden mitten auf der Autobahn. Skizzenhaft erhält das Publikum Einblick in die Misskommunikation innerhalb eines Eltern-Kind-Konfliktes, welcher von stereotypischen Figuren oder Handlungs- und Inszenierungselementen verwässert wird. 

Der Road-Trip als Sinnbild für die Findungsphase zweier ungleicher Charaktere wird zum Schauplatz zahlreicher konturloser Nebencharaktere und von poppiger Musik unterlegter Drohnenshots. Auch stilistisch hält sich Don't Make Me Go an herkömmliche Dramedys, die anstatt authentischen und ungefilterten Beobachtungen etwa einen langersehnten Teenager-Kuss in Slow-Motion zeigen. Einzelne eingebundenen Feelgood-Vibes zünden zwar in mancherlei Szenen, entpuppen sich mit Auflösung der Geschichte jedoch auch als gefühlsduselige Trickserei. 

Die Facetten einzelner Figuren, die sich häufig nur um romantische Beziehungen drehen, werden vom Film angerissen, doch nur dank zwei überzeugender Hauptdarsteller*innen überhaupt wirksam. Ist deren Dynamik erst einmal in Schwung, gelingt es  (Searching,Star Trek Beyond) und  (Not Okay) viele ihrer Szenen zu tragen, wenngleich sich der Film vor tieferen Auseinandersetzungen mit den Charakteren scheut. Bis zu einem emotionalen Streit und anschließender Versöhnung im letzten Drittel des Films bewegt sich die Geschichte nah an den Figuren. Mit einem ungelenken Twist, der tragische Handlungsmodule als perfide Ablenkung erscheinen lässt, distanziert sich der Film von diesen, als hätte er das Publikum nur möglichst schockiert erwischen wollen.

Fazit

„Don't Make Me Go“ setzt sich aus bekannten Coming of Age- und Roadmovie-Elementen zusammen, ohne seinen Figuren oder seiner Geschichte  fesselnde und umfassende Facetten zu verleihen. Ein Film mit zuverlässigem Darstellerduo, wenig origineller, aber solider Inszenierung und einem Ende, welches nicht nur wegen der essenziellen Wendung einen reichlich faden Beigeschmack erhält.

Kritik: Paul Seidel

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