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Inhalt

Emmanuèle, eine Schriftstellerin mit blühendemPrivat- und Berufsleben, eilt ins Krankenhaus - ihr Vater André hatte gerade einen Schlaganfall. Er ist Mitte achtzig, ein wohlhabender Fabrikant und Kunstsammler. Und ein Misanthrop, der das Leben leidenschaftlich liebt, nun aber auf die Hilfe anderer angewiesen ist. Ohne Aussicht auf Besserung möchte er sein Leben selbstbestimmt beenden. Emmanuèlle, die Lieblingstochter, soll ihm bei diesem Vorhaben helfen. Ausgerechnet sie, die ihren Vater in der Jugend als egomanischen Patriarchen erlebt und ihm mehr als einmal den Tod gewünscht hat. Eine Mitarbeiterin einer Schweizer Sterbeklinik reist nach Paris, um sich mit ihr und ihrer Schwester Pascale zu treffen, die eifersüchtig ist, weil der Vater nicht sie gefragt hat. Beide haben mit der Ambivalenz ihrer Gefühle zu kämpfen und müssen eine Entscheidungtreffen, während der Vater sie als Heulsusen verspottet…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Erst vor kurzem eröffnete sein neuster Film Peter von Kant die 72. Berlinale, nun steht sein bisher 20ster Spielfilm in den Startlöchern deutscher Kinos. Alles ist gutgegangen ist anders als s erheiternde, nahe einer Parodie wandelnden -Hommage keine Komödie und auch keine Romanze wie sein vergangenes Jahr erschienener Sommer 85, sondern basierend auf den autobiografisch festgehaltenen Erinnerungen von Emmanuèle Bernheim, ein bodenständiges Drama um Familie und Sterbehilfe. 

Erzählt wird die ungeschönte Geschichte aus der Sicht Emmanuéles, gespielt von  (VergissmichnichtMrs. Mills von nebenan), deren Belastung sich durch umfängliche Bürokratie und dem Sterbewunsch ihres Vaters zusehends zuspitzt. Zeit für andere Gedanken bleiben ihr und der Figurenzeichnung kaum. Nur äußert dosiert lässt der Film puzzleartige Erinnerungen an ihre Vergangenheit zu. Kleine Rückblenden erhalten nicht etwa einen eigenen Handlungsstrang, sie streuen sich lose in die Geschichte ein. Sie liefern niemals komplexere Einblicke, sondern  Andeutungen, die Emmanuéles komplizierter Familienbeziehung nur unzureichend Dimensionen verleihen. Der Fokus bleibt auf dem gegebenen Zeitraum von mehreren Monaten, in denen die Gedanken rundum Tod und aktive Sterbehilfe die überschaubare Charakterskizze dominieren.

Hinzustoßen verschiedenste Parteien, die dem Sterbegesuch des alten Mannes und damit in gewisser Weise auch dem Fortgang der Erzählung entweder hinderlich oder offen gegenüberstehen wie entfernte Verwandte, alte Liebhaber, Emmanuéles Schwester Pascale () und die Mitarbeiterin einer Schweizer Sterbeklinik, dargestellt von der vielfach preisgekrönten deutschen Schauspielerin  (Die Ehe der Maria Braun,  Warnung vor einer heiligen Nutte). Im Zentrum steht jedoch Vater André (), ein trotz seiner Angeschlagenheit zu zynischen Scherzen und egoistischen Kommentaren aufgelegter Mann, dessen Vergangenheit und Beziehungen ebenfalls uneindeutig bleiben. Schuldzuweisungen, innerfamiliäre Erlebnisse sowie die Vorwürfe gegen egomane Charakterzüge weichen seiner Gebrechlichkeit und seinem letzten Wunsch.

Anders als in Gelobt sei Gott nähert sich Ozon dem Thema also überwiegend auf persönlicher Ebene an. Alles ist gutgegangen debattiert nicht über die Sterbehilfe, sondern zeigt nach anfänglichen, authentischen Zögern die gewissenhafte Suche nach einer durchsetzbaren Lösung. Dieser Weg entfaltet sich in einfachen unaufgeregten Bildern, bis er gegen Ende dramaturgische Haken schlägt, die das Unvermeidliche nur herauszögern. So wirkt das, was zuvor in vielen Momenten durch alltägliche Nüchternheit, bürokratische Trockenheit und klinische Eintönigkeit mühsam eingefangen wurde, beinah nachgeordnet.

Fazit

Leicht ist keines der Themen, die François Ozon in seinem neusten Film „Alles ist gutgegangen“ behandelt. Weder die in Frankreich weiterhin verbotene aktive Sterbehilfe noch der von der Vergangenheit gezeichnete Familienzusammenhalt. Abseits einer Diskussion und nur umrandet von weiteren Problemen wie Personalknappheit in der Pflege erzählt der Film eine persönliche Geschichte aus Sicht einer Tochter, deren Belastung und innerer Konflikt nicht vollends offengelegt, aber nachfühlbar ausgearbeitet werden. Schauspielerisch überzeugend und realistisch nachempfunden, ist die knapp zweistündige Laufzeit von Ozons Drama dennoch deutlich spürbar.

Kritik: Paul Seidel

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