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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Rita Rizzoli vom Drogendezernat von L.A. ist auf der Suche nach den Pushern, die mit der neuen Todesdroge „Fatal Beauty“ den Markt überschwemmen. Unverhoffte Unterstützung bekommt sie ausgerechnet von dem Mann, der sie im Auftrag ihres Hauptverdächtigen – eines neureichen Idustriemoguls – beschatten sollte…

Kritik

Warum sollte immer nur Männern das Vergnügen vergönnt sein, sich als ruppiger, unbequemer Wadenbeißer-Bulle auf die ganz raue Tour bei Unterwelt und Vorgesetzten gleichwohl unbeliebt zu machen? Entweder das war die Mutter des Gedanken von Fatal Beauty, oder (was leider genauso denkbar wäre) es wurde ein als zu wenig eigenständiges Script auf dem Höhepunkt des 80er-Actiofilmwelle dadurch interessant gestaltet, das einer Frau diese Ehre zu Teil wurde.

Das gesamte Projekt wirkt zunächst reichlich bemüht, aber ebenso unspektakulär, würde es nicht nur auf dieser Prämisse rumreiten: Seht her, unser großmäuliger, knüppelharter und nicht regelkonformer Assi-Cop – ist eine Sie. Und nicht nur irgendwer, sondern dann auch noch Whoopi Goldberg, die zwei Jahre zuvor als geknechtete Ehefrau in Die Farbe Lila ihren großen Durchbruch auf der ganz anderen Seite der Tafel gefeiert hatte. So kommt Fatal Beauty anfangs sehr unvorteilhaft daher, obwohl Regisseur Tom Holland (Chucky – Die Mörderpuppe) ebenso klar deutlich macht, das hier deshalb (oder auch gerade deswegen) nicht weniger scharf geschossen wird. Undercover-Spezialistin Rita Rizzoli (die allerdings nur zwei „Rollen“ drauf hat: Ultra-80er Bordsteinschwalbe oder aus einer 50er-Zeitkapsell aufgetauten, verklemmten Petticoat-Hausfrau) ist das weibliche Pendant zu Dirty Harry oder Martin Riggs. Zynisch, unkontrollierbar, aber effizient und stetig die Gerechtigkeit vor Augen. Wie das umgesetzt wird…nun ja, wo gehobelt wird, da fallen Späne. Soll heißen: Ein ganz typischer Cop-Actioner seiner Dekade, der bis auf seine Hautfigur rein gar kein Alleinstellungsmerkmal besitzt. Und den nur über die Geschlechterfrage zu generieren ist fast noch sexistischer, als diese überhaupt jemals zu stellen. Warum ist der Protagonist mal eine Frau? NUR deswegen. Alles andere ist völlig wurscht.

Aber gut, nun ist es so. Der Sinn erschließt sich bis auf das Marketing nicht, dennoch bleibt als erfreulicher Fakt festzustellen, das Whoopi Goldberg ihre Sache sehr anständig bewältigt. Mit ordentlich Pfeffer im Arsch muss sie zwar ein generisches Script abarbeiten, versucht aber sichtlich das Beste aus ihrem Part rauszuholen und kann absolut überzeugen. In dem ihr gebotenen Rahmen. Als wohl notwendig erachteter (für den Plot aber an sich ziemlich überflüssiger), männlicher Sidekick steht ihr dann ein verwegen-zotteliger Sam Elliott (A Star is Born) zur Seite, der sich ähnlich angenehm in das nicht sonderlich bestechende, insgesamt aber solide Gesamtprodukt einfügt und allein durch seine Präsenz schon für die notwendige Stabilität sorgt. Ähnlich gute Wahl für den Standard-Bösewicht ohne Profil, aber mit dem Mad Look wie kein Zweiter: Brad Dourif (Fire Syndrome). Nach einem holperigen Start fängt sich das Ganze irgendwann im soliden Mittelfeld, da immer vernünftig inszeniert, ordentlich gespielt und am Ende ist das nie richtig langweilig oder gar schlampig – nur deutlich weniger interessant oder gar nachhaltig, als man sich mal wohl insgesamt erhofft hatte.

Fazit

Wie man es dreht und wendet, über mehr als Durchschnittskost kommt „Fatal Beauty“ sicher nicht hinaus, dafür ist das aber wenigstens ordentlich gemacht. Die Story ist banal, aber zweckdienlich. Regelmäßig gibt es vernünftige Shootouts zu sehen, die Darsteller geben sich viel Mühe, das Script ist mal durch die „Lethal Weapon“ & Co Babyklappe gerutscht und hat nun doch noch eine Adoptivfamilie gefunden. Brauchbar, die Notwendigkeit lassen wir mal außen vor. Wobei recht wenige Filme ernsthaft notwendig sind, um das Pferd mal von hinten aufzuzäumen…

Kritik: Jacko Kunze

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