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Inhalt

In der spektakuläre Wiedergeburt des meistverehrten Monsters der Welt begegnen sich menschliche Tapferkeit und Friedenssehnsucht im Angesicht titanischer Naturgewalten, denen nur der monumentale Godzilla entgegentreten kann, weil die Menschheit ihnen schutzlos ausgeliefert ist.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Schon in den ersten Minuten des Vorspanns ist spürbar, dass hier etwas Großes im Ansturm ist. Kaum hat man die 3D-Brille aufgesetzt, schlägt einem auch schon das analoge Glühen alter Zelluloid-Aufnahmen entgegen, und für kurze Zeit werden mittels Archivaufnahmen die frühen 50er Jahre wiederbelebt, genau die Zeit also, in der Godzilla zum ersten Mal die Leinwand betrat. Amerikas Präsenz im pazifischen Raum, Atombombenabwürfe über dem Bikini-Atoll, Schlagzeilen mysteriöser Objekte im Meer: Hollywood weiß noch, wie man eine Legende auferstehen lässt. Und mit dem jüngsten Reboot von "Godzilla" haben sie sich - im wahrsten Sinne des Wortes - große Fußstapfen ausgewählt.

Es gibt vieles zu sagen über den neuen Godzilla-Film, aber die gute Nachricht gleich vorweg: Regisseur Gareth Edwards gelingt es spielend, Roland Emmerichs desaströse Fassung von 1998 vergessen zu machen.Dies haben wir nicht nur den weitaus besseren CGI-Effekten zu verdanken, sondern vor allem dem Respekt, den die Macher dem japanischen Original erweisen. Sie bedenken sowohl das Mainstream-Publikum als auch die Hardcore-Fans, was bei einem Blockbuster dieser Größenordnung nicht selbstverständlich ist. Mit steigendem Budget steigt auch der Einfluss der Studiobosse, und mit ihnen zumeist das Maß an Konformität. Das geschieht nicht bei "Godzilla", und so dürfen wir wohl in diesem Monat den wahrscheinlich coolsten Monsterfilm des Jahrzehnts betrachten.

Die Story selbst ist schnell erzählt und soll hier gar nicht groß ausgewälzt werden, zumal größere Spoiler nichts zu dieser Kritik beitragen würden. Stattdessen konzentriere ich mich lieber darauf, was der Film alles richtig macht. Nochmals: die Story ist keine große Nummer. Doch ist es Edwards sowie Drehbuchautor Max Borenstein zu verdanken, dass sie eine schon oft gesehene Geschichte auf so packende und bildstürmerische Weise neu erzählen. Insbesondere der Anfang ist stark, in dem der verbitterte Atomphysiker Joe Brody (Bryan Cranston) den Tod seiner Frau (Juliette Binoche) zu verwinden versucht, die bei einem furchtbaren Unfall in einem japanischen Atomkraftwerk (Fukushima lässt grüßen) ums Leben kam. Seitdem ist die gesamte Gegend Toeszone, doch Brody vermutet, dass mehr hinter dem Unfall steckt und bloß versucht wird, eine größere Sache zu vertuschen. Worum es sich hierbei handelt, braucht sich der Zuschauer nicht groß zu fragen, doch es macht Spaß, dem verzweifelten Brody gegen die Skepsis der restlichen Welt einschließlich seines Sohnes (Aaron Taylor-Johnson) ankämpfen zu sehen.

Die Geschichte in Asien beginnen zu lassen, der eigentlichen Heimat von Godzilla, und sich mit der Einführung der Figuren und der Monster Zeit zu lassen, ist die große Stärke des Films. So wird der Mythos aufs Neue erweckt und entfaltet seine Kraft umso stärker. Und so bleibt, ehe vom Pazifik aus die halbe amerikanische Westküste plattgemacht wird, am eindringlichsten die Erkenntnis, dass es sich hierbei um einen Blockbuster handelt, der keine Angst davor hat, sein Publikum auch mal mit subtiler Spannung zu unterhalten - und das bei einem Budget von 160 Millionen Dollar, für das man Godzilla und seine nicht minder finsteren Gegner von der ersten Minute an hätte in Szene setzen können. Kompliment! Hollywood, ihr könnt es noch, und es macht Spaß, euch zuzusehen!

Zum Design des neuen Godzilla, das besonders in japanischen Foren heftig diskutiert wurde, bleibt von meiner Seite aus nichts zu meckern. Tatsächlich ist auch hier die Verbeugung vor dem Original zu spüren. Endlich haben wir wieder einen richtigen Godzilla vor uns, nicht das seelenlose Monster aus Roland Emmerichs seelenlosem Film, der mit diesem Reboot endgültig in Vergessenheit geraten wird.Natürlich leistet sich auch dieser "Godzilla"-Film an Schwächen, die aber angesichts der großen Pluspunkte so vorhersehbar wie verzeihbar bleiben, so etwa die schauspielerisch uninteressante Rolle des All-American Hero, gespielt von Aaron Taylor-Johnson, der in "Nowhere Boy" als junger John Lennon zeigen durfte, was er kann. Dass er in diesem Film weniger eine Rolle als vielmehr eine Blaupause auszufüllen hat, dürfte ihm bewusst gewesen sein. Ein weiteres Ärgernis ist es, interessante Gesichter wie David Strathairn ("Sneakers", "Good Night, And Good Luck") anzuheuern und ihnen dann keinen Raum zum Spielen zu geben. Zudem fallen die 3D-Effekte nach einer kurzen Gewöhnungsphase weder positiv noch negativ ins Auge, und Alexandre Desplat, der Komponist der Filmmusik, die in ihrer Opulenz manchmal ein bisschen zu dick aufträgt, hat wohl zu viele Hans-Zimmer-Scores gehört.

Es überwiegen jedoch die positiven Eindrücke, die "Godzilla" zu einem der unterhaltsamsten Popcornfilme des Jahres machen. Positiv ist zudem, dass die Macher nicht auf plumpen Patriotismus setzen. Selbstverständlich muss Superheld Taylor-Johnson im dem Moment, in dem er beinahe von einem Monster gefressen wird, seine süße, kleine Pistole zücken und damit auf seinen hochhausgroßen Gegner zielen. Doch insgesamt bleiben die Amerikaner ebenso machtlos zurück wie die Japaner, die mit Ken Watanabe ebenfalls einen sympathischen Nebendarsteller stellen dürfen, der seinen Vater zudem in Hiroshima verloren hat. Moralismus? Nein, dazu ist "Godzilla" zu sehr Popcornfilm. Aber es steht dem Film gut zu Gesicht, sich neben einer Menge CGI auch ein paar Grautöne zu leisten.

Die stärkste und das Publikum wohl am meisten überraschende Wendung hat jedoch nichts mit Godzilla zu tun und soll an dieser Stelle aus Spoilergründen nicht verraten werden. Eine Wendung, die das Publikum spalten dürfte und zeigt, dass Hollywood sich noch was traut. Wer hätte das im Goldenen Zeitalter der Fernsehserien noch vermutet?

Fazit

"Godzilla" ist ein Film, der die Tradition innovativer Reboots fortsetzt und Lust auf mehr macht. Blockbusterkino at it's best!

Kritik: Johnny Dama

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