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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Ein absolutes Worst-Case-Szenario: Mit dem letzten Tropfen Benzin und völlig abgebrannt, schafft es die Punkband "Ain't Rights" gerade noch zu ihrem Gig in einer entlegenen Kneipe im amerikanischen Nirgendwo. Das Publikum besteht ausschließlich aus Nazi-Skinheads und der Plan, sofort nach dem Auftritt abzuhauen, scheitert, als sie unfreiwillig Zeuge eines brutalen Mordes werden. Der gnadenlose Anführer der Nazi-Gang, Darcy Banker, befiehlt seiner Kampftruppe, alle Zeugen des Verbrechens zu eliminieren. Die Band verbarrikadiert sich gemeinsam mit der Skin-Braut Amber im Backstageraum. Es folgt ein erbarmungsloser Showdown Skins vs. Punks. Als der Bodycount steigt, müssen sich die Überlebenden etwas einfallen lassen, um dem grausamen Katz-und-Maus-Spiel ein Ende zu bereiten...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Das giftige Grün durchdringt hier nahezu alles: Es umklammert das Geschehen regelrecht, presst sich durch heruntergelassene Jalousien, strömt durch schmal bemessene Türspalte und frisst sich von der Haut bis tief ins Gewebe der Schauspieler hinab. Man könnte glauben, dass diese allgegenwärtige Kolorierung die maßgebliche Konstante in Green Room darstellt, aber wie uns Murder Party und Blue Ruin in der Vergangenheit bereits gelehrt haben, richtet Jeremy Saulnier seine Erzählung immerzu an einem ganz bestimmten Motiv aus: Das, der Gewalt. Auch in Green Room werden eruptive Ausformungen physischer Gewalt die Leinwand zum Erschüttern bringen, doch Saulniers inszenatorische Stärke liegt nicht darin begraben, die Gewalt voyeuristisch auszustellen und sie somit dem reinen Selbstzweck zu unterwerfen, sondern sie kohärent als unausweichlichen Bestandteil einer Welt in alles verschlingender Düsternis zu begreifen. Und diese Düsternis wird den Zuschauer, das ist sicher, auf eine 90-minütige Zerreißprobe stellen.

Blue Ruin mag kein makelloses, aber ein äußerst kostbares Juwel gewesen sein, mit dem Saulnier das Wesen der Rache untersuchte und anhand eines Jedermann veranschaulichte, wie Vergeltung in der Realität aussieht: Zittern, zweifeln, speien, um sich darüber hinaus in einer immerwährenden Kettenreaktion wiederzufinden, die aufzeigt, wie ein einziger Gewaltakt bis in alle Ewigkeit Gegengewalt heraufbeschwören wird. Mag Green Room nicht in die existenzialistischen Tiefen vordringen, wie es ein Blue Ruin tat, bleibt Saulnier sich dahingehend treu, dass er Gewalt immer als etwas durch und durch entsetzliches definiert. Egal, wer hier auf wen einprügelt, wir werden immer Zeugen archaischer Bestialität, die kein Versprechen auf katharische Erlösung am Ende des Tages in sich gebiert. Zuerst einmal jedoch lässt sich Green Room die nötige Zeit, um seine Drohkulisse zu etablieren und zusehends zu verdichten, bis sich unsere vierköpfige Punkband (darunter u.a. Anton Yelchin, Star Trek Beyond) in einem durch und durch fiebrigen Überlebenskampf der geballten Raserei der aufgehetzten Neonazihorde ausgesetzt sieht.

Von Beginn an dräut in jedem Frame das eskalative Unheil, welches sich alsbald in einem von blanker Gewalt dominierten Belagerungsszenario entlädt. Bis aufs Äußerste überfordert versucht man sich hier aus der labyrinthischen Hölle zu winden, während Saulnier seiner geerdeten Taktung weiterhin treu bleibt und ein enormes Gespür für menschliche Verhaltensweisen in Extremsituationen offenbart: Niemand wächst im überzogenen Sinne über sich hinaus, trotz der eindeutigen Zugeständnisse an das Genre-Kino, stattdessen wird Verzweiflung und Panik greifbar, rotgeränderte und tränenunterlaufene Augen versuchen derweil irgendwie Struktur in die Orientierungslosigkeit zu bringen. So funktioniert unbehagliches Spannungskino. Interessant ist ebenfalls die Besetzung von Patrick Stewart, den man durch seine ikonischen Auftritte in X-Men und Star Trek vor Augen hat, der den Anführer der Skinheads hier aber mit einem beunruhigenden Stoizismus ausstaffiert, dass man sich beinahe in Wehmut darüber wähnt, den Mann zuvor noch nicht in derart kantigen Performances gesehen haben zu dürfen.

Fazit

Die Hölle in grün und rot. Jeremy Saulnier bestätigt sich nach Blue Ruin wiederholt als hochbegabter Genre-Regisseur. Green Room besticht indes nicht nur durch eine ungemein rohe Ausformung von Gewalt, die innerhalb des Belagerungsszenario explodiert, sondern durch sein Verständnis für menschliches Verhalten in Extremsituationen. Hier gibt es keine überzogenen Gesten, sondern Anspannung, Verzweiflung und Angst, die sich geradewegs auf den Zuschauer überträgt. Herzklopfen pur. 

Kritik: Pascal Reis

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