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Mumbai, November 2008: Eine Welle von verheerenden Anschlägen katapultierte die komplette Stadt ins Chaos. Terroristen töteten in einem Luxushotel und weiteren Orten wahllos Menschen. Es war einer der schwersten Terroranschläge weltweit und ein Schock für ganz Indien. „Hotel Mumbai“ basiert auf den wahren Ereignissen des Terroranschlags auf das Taj Mahal Palace Hotel. Über 500 Angestellte und Gäste waren in dem Hotel gefangen und fanden sich in einem Kampf ums Überleben wieder – unter ihnen ein junges, vermögendes Ehepaar (Armie Hammer, Nazanin Boniadi), der russische Geschäftsmann Vasili (Jason Isaacs), der renommierte Koch Oberoi (Anupam Kher) sowie der Kellner Arjun (Dev Patel) …

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Mit seinem Regiedebüt Hotel Mumbai hat sich Newcomer Anthony Maras wahrlich ein schwieriges Projekt (aber eben auch wichtiges) ausgesucht. Nicht nur gilt es den Drahtseilakt zu vollbringen, eines der schlimmsten indischen Terrorereignisse der letzten Jahre behutsam ohne Voyeurismus zu erzählen, sondern gleichsam auch den Opfern ein Gesicht zu geben, ohne die Täter dabei in den Vordergrund zu stellen. Allerdings ist sich Maras seiner Verantwortung durchaus bewusst und versucht bis ins kleinste Detail den 26/11-Terror so realistisch, nah und vor allem menschlich zu erzählen wie es nur möglich ist. Mit westlicher als auch indischer Perspektive (unter anderem auch Fernsehschnitten, dem Polizeieinsatz etc.), vielen verschiedenen Figuren – alle stellvertretend für reale Opfer – und einer in sich fließenden Handlung, erzählt er Stunden voller Terror, Angst, Tod und Hoffnungslosigkeit. Aber eben auch Widerstand, Menschlichkeit und Kampf. Herausgekommen ist ein erschreckender Thriller, der sich manchmal in eine gewisse Dramatisierung verrennt, am Ende aber ein Porträt der Opfer bleibt, damit diese niemals vergessen werden.

Hotel Mumbai ist indes wahrlich keine leichte Kost: Die teils erschütternden Bilder, die Regisseur Anthony Maras manchmal fast beiläufig in seine Erzählung einfließen lässt, sprechen eine gar schon apokalyptische Sprache. Wahllos werden Menschen an verschiedenen Orten in Mumbai von den Jüngern der Organisation Laschkar-e Taiba (die kein Profil bekommen, aber durchaus einen Rahmen) getötet (es gab 174 Tote und 239 Verletzte), während ein Ziel nach dem anderen in Flammen und Chaos untergeht. Die restliche Handlung findet unterdessen vor allem im Taj Mahal Palace Hotel statt, welches den wohl größten Kontrast der Stadt darstellt. Hier treffen arme Beschäftigte – teils aus den dreckigen wie überbevölkerten Slums der Stadt – auf reiche Ausländer und Touristen, die sich an der Bar und im Restaurant bei Whiskey und Wein vergnügen wollen. Umso eindrucksvoller ist schließlich die Erkenntnis, dass Terror und Leid vor niemanden Halt macht. Hier teilt sich dann auch etwas die Perspektive von Hotel Mumbai: Während wir Kellner Arjun (herausragend von Dev Patel gespielt), welcher mit Frau und Kind zu Hause zu spät und ohne Schuhe zur Arbeit gekommen ist, verfolgen, der zusammen mit Chefkoch Oberoi (Anupam Kher) die indische Perspektive einnimmt, gibt es auf der anderen Seite unter anderem Armie Hammer (Call Me By Your Name) als Architekten David mit seiner Frau und seinem Baby sowie den arroganten russischen Oligarchen Jason Isaacs (Star Trek: Discovery).

Und trotz dem Versuch die westlichen Gäste in die dramatische Handlung mit einfließen zu lassen, bleiben hier oftmals nur Klischees oder eine gewisse Überdramatisierung (Stichwort Baby) übrig. Dies ist schade, denn bei den Mitarbeitern des Hotels funktioniert die Perspektive viel eindringlicher und authentischer. Das Motto „Der Gast ist Gott“ wird hier lebendig, während nur wenige aus dem Gebäude fliehen, der Rest sich aber schützend vor die Gäste stellt – und stirbt. Gerade dies ist es dann auch, was Anthony Maras in erster Linie erzählen möchte: Die Menschlichkeit, welche unter diesem größten Leid zu sehen war. Sich gemeinsam gegen den Terror zu stellen, gemeinsam zu beschützen und … leider auch … gemeinsam zu sterben. Die „Action“ die uns hierbei Hotel Mumbai offenbart, ist indes eher Rahmen und fungiert als Schrecken im Hintergrund. Doch gerade zum Finale hin, wird der Kreis immer enger gezogen und die Bilder teils unerträglich. Den Tätern verwehrt der Film dabei eine Plattform, was wohl die größte Stärke ist. Mit weit entfernten Anweisungen ausgestattet, werden diese zu Schachfiguren von Machtspielen, auf die Hotel Mumbai bewusst nicht weiter eingeht. Was bleibt ist der Blick auf die Menschen vor Ort. Auf ihren Mut, ihre Opfer und ihr unsagbares Leid. Und hier kann Regisseur Anthony Maras ein einmaliges Porträt inszenieren, welches auch als Mahnmal fungiert. Lasst uns durch Terror nicht zerstören und uns gegen Gewalt stellen, wo und wann auch immer sie aufkommt.

Fazit

"Hotel Mumbai" stellt sich dem Schrecken des 26/11-Terror und möchte den Opfern ein Gesicht geben. Und abseits von einigen Charakter-Klischees (der westlichen Gäste) und daraus resultierend einer zu starken Dramatisierung, funktioniert dies auch gekonnt. Die Menschlichkeit, das Leid und der Kampf gegen einen unbeschreiblichen Terror stehen in Vordergrund und bietet den Opfern ein Porträt, sodass diese niemals vergessen werden. Ein beeindruckendes Regiedebüt von Anthony Maras.

Kritik: Thomas Repenning

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