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Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

Netflix

Inhalt

Frisch aus dem Knast will Bambi (John Boyega) sein Leben ändern, das Gangsterdasein von einst ist Geschichte. Endlich seinem Traum nachgehen, Schriftsteller zu werden, vor allem aber will er seinem vierjährigen Sohn ein guter Vater und passendes Vorbild sein. Dieser musste bei Bambis drogensüchtiger Mutter und seinem dealenden Onkel bleiben, da auch seine Partnerin im Gefägnis steckt. Doch sein Vorhaben droht zu scheitern, da ihn seine kriminelle Vergangenheit stets einzuholen scheint. 

Kritik

Eigentlich feierte Imperial Dreams bereits 2014 seine Weltpremiere auf dem Sundance Filmfestival, wo das Indie-Drama auch mit einem Audience Award ausgezeichnet wurde. Bis zum Release sollte es aber rund drei Jahre dauern, bis der Streamingdienst Netflix den Film in sein Programm aufnahm und im Februar 2017 endlich veröffentlichte. Regie führt Malik Vitthal, der zuvor nur an Kurzfilmen beteiligt war und hiermit nun sein Spielfilmdebüt ablieferte.  

Nach seinem Auftritt in Star Wars: Das Erwachen der Macht ist John Boyega wohl den Meisten bestens bekannt, 2014 stand es noch etwas ruhiger um den britischen Jungdarsteller, auch wenn er bis dahin schon durch sein Mitwirken in Filmen wie Attack The Block oder der Hitserie 24: Live Another Day auffallen konnte. Mit Imperial Dreams bereichert er sein Portfolio auf besonders willkommene Weise, denn hier darf er als Charakterdarsteller glänzen, was ihm besonders gut gelingt. Inmitten eines rauen Viertels, das von Armut, Kriminalität und Rassenproblemen geprägt wird, spielt Boyega einen ehemaligen Kriminellen, der sein Leben nach seiner Entlassung aus dem Knast nun umkrempeln  will und etwas aus sich machen will. Dabei darf Boyega sich sowohl von einer toughen, aber auch von einer sehr sensiblen Seite zeigen. Wenn all die negativen Kräfte von zig Seiten auf ihn einwirken und dazu führen, dass er an ihnen förmlich erstickt und emotional zusammenbricht, ist das nicht nur aus darstellerischer Sicht überaus gelungen, es geht dem Zuschauer dramaturgisch ebenso unter die Haut. Geldprobleme, Obdachlosigkeit, Mord an einem Familienmitglied, Druck von seinem Onkel, illegale Auftragsjobs für ihn zu erledigen, die Verlorenheit innerhalb eines unfairen Systems das es ihm unmöglich macht, an einen Führerschein zu kommen, den er wiederum für eine Arbeitsstelle benötigt, seiner kaputten Mutter aus dem Weg zu gehen und unter all diesen Bedingungen zu versuchen, seinen jungen Sohn bestmöglich von allem Übel abzuschirmen und ihm ein guter Vater zu sein, sind alles Dinge, mit denen der Rehabilitierte zu kämpfen hat. Genug Stoff für reichlich Drama, auch wenn es Imperial Dreams in seiner Darstellung nie übertreibt und sich lieber dezent zurück hält, statt jemals damit aufdringlich zu werden.  

Für ein Indie-Drama mit geringem Budget ist Imperial Dreams im Übrigen ziemlich schön fotografiert, Regisseur Vitthal lässt die hässlichen Ecken von Los Angeles von seiner Kamerafrau Monika Lenczewska  in ästethisch ansprechenden Bildern einfangen, sei es durch die gut gewählten Einstellungen, den Spielereien mit Sonnenstrahlen oder dem flackerndem Licht in der Dunkelheit. 

Im Grunde erzählt Imperial Dreams nichts Neues, was vergleichbare Filme wie Fruitvale Station und etliche andere nicht schon vor ihm getan hätten. Der kleine Lebensabchnitt eines jungen Mannes, der aus seinem negativen Umfeld zu entfliehen versucht, wird rein narrativ gesehen daher keine Bäume ausreißen. Schlimm ist das jedoch nicht, Imperial Dreams funktioniert auch so auf seiner Gefühlsebene überaus gut, ist handwerklich an allen Ecken sauber umgesetzt und weiß als Milieustudie zu fesseln. Einer Sichtung sollte bei Interesse also nichts im Wege stehen, kleine Filme wie dieser verdienen durchaus Beachtung. 

Fazit

John Boyega beweist, dass er auch als Charakterdarsteller einiges auf dem Kasten hat. Handwerklich schön umgesetztes Indie-Drama über einen jungen Mann, der aus seinem sozialen Umfeld zu entkommen versucht und dabei zahlreiche Hürden zu überwinden hat. Neu ist die Geschichte sicherlich nicht, dramaturgisch gelungen dafür durchaus. 

Kritik: Sebastian Stumbek

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