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Inhalt

Tokyo, London, Shanghai - alles wird zusammenbrechen, denn der russische Oligarch Viktor Cherevin plant einen Terroranschlag, der zuerst die amerikanische Wirtschaft und dann die ganze Welt erschüttern soll. Für den CIA-Agenten William Harper gibt es nur einen geeigneten Kandidaten, der den zunehmenden globalen Finanzterrorismus verhindern kann: Jack Ryan. Der smarte Ex-Soldat, der erfolgreich an der Wall Street arbeitet, hat sich nach seinem lebensgefährlichen Afghanistan-Einsatz bewusst für einen Bürojob entschieden und sieht keinen Grund, sich erneut in einen hochriskanten Außeneinsatz zu begeben. Schlussendlich gelingt es Harper dennoch, den jungen Finanzanalysten davon zu überzeugen, nach Moskau zu fliegen, um es dort mit dem eiskalten Cherevin aufzunehmen. Jack Ryans wichtigste Waffe im Kampf gegen die internationale Krise: seine Intelligenz. Doch schon bald stellt sich dem angehenden CIA-Agenten die Frage, ob er die richtige Entscheidung getroffen hat, denn im Konstrukt aus Verschwörungen und Lügen wird Vertrauen zu einer Illusion und Täuschung zu einem Spiel - und so wird selbst die Liebe zu seiner Freundin Cathy auf eine harte Probe gestellt...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

In einer Welt, bei der die Globalisierung immer weiter vorangetrieben wird, Grenzen geöffnet werden und Völkerverständigung eine große Rolle spielt – Wo bleibt da noch Platz für ein ideologisches Feindbild? Das dachte sich auch wohl auch Paramount und spendierte der von Autor Tom Clancy entwickelten Romanfigur Jack Ryan einen weiteren Kinoauftritt. Die fünfte Verfilmung mit dem nunmehr vierten Wechsel des Schauspielers (Alec Baldwin, Harrison Ford und Ben Affleck waren die Vorgänger) greift auf den großen Kampf der beiden Supermächte zurück: Rocky Balboa vs. Ivan Drago … äh natürlich USA vs. Mother Russia. Dabei bleibt der Film jedoch auch erzählerisch auf dem Level der klassischen 80er Jahre Actionstreifen hängen und vergisst, dass diese Zeitspanne nahezu vor einem Vierteljahrhundert  geendet ist.

USA gut, Russland böse – Filme mit dieser Prämisse hatten zu Zeiten des Kalten Krieges Hochkonjunktur und spiegelten auch das westliche Weltbild des damaligen Abschnitts wieder. Jack Ryan: Shadow Recruit macht da keine Ausnahme, obwohl wir mittlerweile das Jahr 2014 schreiben und in Fachkreisen gemunkelt wird, dass der eiserne Vorhang gefallen ist. Nicht nur das platte Feindbild lässt sich als negativer Punkt anführen, auch die überraschungsarme Inszenierung und die klischeebeladene Story wissen nicht zu überzeugen. Jack Ryan (Chris Pine) ist ein Vorzeigestudent, der aufgrund der Anschläge am 11.September sich bei der Armee meldet, ein schlaues Köpfchen ist und bei einem missglückten Einsatz sich als Held erweist und mehrere Kollegen rettet. Dabei wird er schwer verwundet und in der Rehaphase folgt die CIA-Rekrutierung durch Thomas Harper (Kevin Costner). Nach der Ausbildung wird der Analyst für einen Job nach Moskau beordert, bei dem alles anders kommt als vorher geplant. Dort schlägt die Stunde der Patrioten. Klingt platt? Genauso ist es auch.

Selbst wenn der Film auf reine Unterhaltungswerte reduziert wird, lassen sich nur wenige Punkte für die Verteidigung anführen. Die Action und die Verfolgungsjagden sind zwar solide in Szene gesetzt worden, doch dies reicht bei weitem nicht aus, um die restlichen Unzulänglichkeiten wettzumachen. Hölzerne Dialoge und hanebüchene Wendungen (die Freundin (Keira Knightley) ist selbstklärend im Zentrum von der CIA-Ermittlungen, pickt ein Bild aus hunderten heraus und sagt, das Jack in diesem Gebäude arbeitet -> Ergebnis: Ja, dort findet der Anschlag statt. Noch Fragen?!) Über alle diese Punkte könnte man auch hinwegsehen, wenn der Film dies mit einem Augenzwinkern transportieren würde.

Bei all den negativen Vorzeichen steht es fast außer Frage, schauspielerische Akzente setzen zu können. Das Ensemble spielt wenn überhaupt routiniert sein Programm herunter, die meisten schöpfen ihr volles Potenzial jedoch nicht aus. Über die Beweggründe können nur Vermutungen angestellt werden – bei den meisten werden diese Gründe amerikanische Präsidentenköpfe auf Papier beinhalten. Einzig der Regisseur und Antagonist Kenneth Branagh weiß als russischer Firmenchef und Drahtzieher zu überzeugen.

Der Mann hinter der Kamera hat mit Thor bewiesen, dass er großes Kino spektakulär, witzig und mit der richtigen Dosis Selbstironie inszenieren kann. Diese Fähigkeit scheint im Laufe der Jahre jedoch völlig abhanden gekommen zu sein, da genau diese Punkte in diesem Werk größtenteils nur unbefriedigend abgedeckt werden. Schuld daran hat wahrscheinlich auch das Drehbuch, das durch zig Hände wanderte bis die endgültige Fassung gedreht wurde.

Fazit

Was passiert, wenn eine lahme Handlung auf klischeehafte Charaktere und schwache Dialoge trifft? Ein 08/15 Blockbuster, dem selbst die Unterhaltungsattitüde in größten Teilen abgeht.

Kritik: Manuel Schäfer

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