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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Gary, Miles und Jacks passioniertes Hobby ist es, Videos zu drehen. Ihre ganze Freizeit opfern sie der kreativen Ausstattung und dem minutiösen Nachbau der Sets ihrer absoluten Lieblingsblockbuster. Natürlich macht sie das zu den Nerds an der Schule und die älteren Bullys hacken gern auf ihnen rum. Egal. Heute soll endlich das Finale gefilmt werden, der ganz große Showdown ihres Action-Home-Movies, mit Garys Schwester Samantha in der Hauptrolle. Und Action ist ihnen gewiss: Nicht nur eine völlig aus dem Ruder gelaufene Party macht Stress, zeitgleich greifen auch noch Aliens nach der Weltherrschaft. Aber die Kids wissen sich zu wehren, wozu sonst haben sie all diese Kampffilmrequisiten? In diesem Sinn: Let the camera roll!

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Mit seinem Grindhouse-Beitrag Hobo with a Shotgun machte Jason Eisner 2011 erstmals auf sich aufmerksam. Die auf dem Fake-Trailer basierende Geschichte punktete seinerzeit mit brachialer Gewalt und einer Menge Gore-Elementen. Bis zu seinem zweiten Spielfilm sollten dann aber 11 Jahre vergehen. Mit Kids vs. Aliens meldet er sich nun zurück und verfilmt erneut eine Geschichte, die er bereits zuvor in Szene gesetzt hatte. Diesmal war es kein Fake-Trailer, sondern sein Beitrag zur Found-Footage-Horror-Anthologie V/H/S 2 Slumber Party Alien Abduction, die selbst für das Found-Footage-Genre sehr verwackelt daher kam. Derartiges lässt sich bei Kids vs. Aliens nicht kritisieren, denn die Kameraführung ist hier meistens klassisch direkt und integriert nur vereinzelt ein paar verwackelte Homevideo-Aufnahmen, wenn die Kids ihren eigenen Film drehen. Dies ist, genauso wie der Synthiesound, ein Beispiel für den herrlich nostalgischen Touch, der bei Kids vs. Aliens stets mitschwingt. Dadurch wirkt der Film manchmal wie aus der Zeit gefallen, mit einer starken Prise 80s oder 90s Flair.

Mag es vielleicht dem geringen Budget des Films geschuldet sein, aber es schadet keinesfalls. Genauso wenig wirkt sich das Budget auf die Effekte aus, die vor allem in der zweiten Hälfte den Film bereichern. Hier ist alles handgemacht, ohne CGI und mit viel Liebe zum Detail. Man merkt, dass Eisner in diesem Bereich einige Erfahrungen hat, weil er selbst jahrelang mit seinen Freunden kleine Filme drehte und dabei einiges ausprobierte, wie die Jungs Gary (Dominic Mariche, Snow Day), Jack (Asher Grayson, Hexen und Katzen) und Miles (Ben Tector) in Kids vs. Aliens. Bevor sich der Film in eine wahre Alien-Splatter-Orgie verwandelt, geht er zunächst recht ruhig los und erzählt eigentlich eine nicht untypische Coming-of-Age-Geschichte. Gary und seine ältere Schwester Sam (Phoebe Rex, The Last Divide) sind mehr oder weniger auf sich allein gestellt, weil ihre Eltern ständig unterwegs sind. Sam muss sich um ihren kleinen Bruder kümmern, hat aber sichtlich Spaß dabei in seinen Filmen die Hauptrolle zu spielen. Das ändert sich natürlich, als ein paar gleichaltrige Kids auftauchen und der Bad Boy Billy (Calem MacDonald, Stage Mother) Interesse an ihr bekundet. Der Bruder wird lästig und der Fokus richtet sich ganz auf Billy, der wiederum ihren Bruder Gary und seine Freunde unentwegt schikaniert. Sam will beliebt sein und stimmt zu im elterlichen Haus eine Party zu veranstalten, die - wie sollte es auch anders sein – eskaliert und schon fast Ausmaße à la Project X annimmt.

Bis dahin plätschert der Film weitestgehend vor sich hin und die Aliens tauchen allenfalls am Rande auf. In Gänze hätte man sich hier noch mehr Tiefgang und Emotionalität gewünscht, gerade in Bezug auf die offensichtliche Vernachlässigung durch die Eltern und die auf Sam abgewälzte Verantwortung. Alternativ hätte dem Film an dieser Stelle ebenso mehr Humor gut getan. Für Spannung sorgt in erster Linie Billy, der seine Bad-Boy-Attitüde für alle, außer für die im Gefühlschaos steckende Sam, offen zur Schau stellt und so von Beginn an zum eigentlichen Bösewicht mutiert. Als zur Hälfte des Films endlich die Aliens in das Geschehen eingreifen, gerät die Situation nun vollends außer Kontrolle und das trashige Alien-Slasher-Fest kann losgehen. Von da an ist die Handlung eigentlich zweitrangig, denn es fließt jede Menge Schleim und es fliegen etliche Alienteile durch die Gegend. Doch auch die Handlung selbst macht zunehmend Spaß, da sich auch Billy mehr austoben und ordentlich fies sein darf. Jetzt heißt es nicht nur Kids vs. Aliens, sondern auch Sam vs. Billy und da sind die Sympathiepunkte klar verteilt. Die Aliens haben übrigens passend zum Film einen charmanten Retrolook. Vielleicht darf man sie sogar wiedersehen, denn – Achtung Spoiler - das Ende lässt viel Raum für eine Fortsetzung.

Fazit

„Kids vs. Aliens“ kann man am besten als Coming-of-Age-Alien-Slasher bezeichnen und verdeutlicht dadurch, was man von dem Film erwarten darf. Es gibt Trash, Schleim und Aliens und viele einfache, aber effektive selbstgemachte Effekte, die „Kids vs. Aliens“ zu einem charmanten Film machen, der an ähnliche Filme wie „Psycho Goreman“ erinnert. Doch was gerade die zweite Hälfte des Films zu einem spaßigen Erlebnis machen kann, fehlt letztendlich der ersten Hälfte, die sich vor allem auf die Beziehung der Geschwister, Freundschaft und Liebe sowie falsche Erwartungen konzentriert und sich als reine Coming-of-Age-Geschichte als relativ oberflächlich erweist. Da sich der Film selbst aber nicht zu ernst nimmt, schadet es letztendlich nicht, hätte aber etwas kürzer ausfallen können.

Kritik: Andy Mieland

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