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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Die S-Bahn rauscht durch Berlin. Ein Jahr lang hat die Filmemacherin Nina Wesemann Stationen im Leben von Emine, Marie, Christian und Arthur eingefangen. Ihre Wege werden sich wahrscheinlich niemals kreuzen, doch es gibt eine Gemeinsamkeit: Sie sind Großstadtkinder. Sie haben Geschwister oder Freunde, mit denen sie ihre Freizeit verbringen, sprayen, gamen oder einfach nur herumblödeln. Auf der Straße, im Park, am See, im Museum oder zu Hause spielen und streiten sie, vertrauen sich einander an. Ohne Hemmungen und voller Selbstbewusstsein gegenüber der Welt probieren sie sich aus. Der intime Einblick in ihren Alltag bleibt ausschließlich beobachtend und fängt die unterschiedlichen Stimmungen der Heranwachsenden und ihrer urbanen Umgebung tags wie nachts ein.

Kritik

Der Titel klingt nach einem komplexen thematischen Konzept, aber benennt eher ein simples kommerzielles. Kinder gehen als Dokumentarthema ja immer. Sie sagen in den Ohren der meisten Erwachsenen lustige Sachen, wie das Donald Trump total doof ist. Sie tun in den Augen der meisten Erwachsenen lustige Sachen, wie eine Rolle Klebeband aus dem Fenster schmeißen. Und sie sehen aus Sicht der meisten Erwachsenen drollig aus, wie sie da so rumlaufen. Außerdem sind Kinder die Zukunft, also macht nichts, das sie in den Mittelpunkt stellt, mies. Sonst ist das gemein. Aber so ist nunmal das Leben.

Von dem manifestiert sich enttäuschend wenig in der konturlosen Modulation gefälliger Alltagsaufnahmen, für die Nina Wesemann vier Berliner Kinder über ein Jahr hinweg mit der Kamera begleitet. Doch, wirklich, ein volles Jahr lang. Dennoch genügt das Material offenbar nicht mal, um die überschaubaren 77 Minuten Laufzeit zu füllen - jedenfalls nicht mit aussagekräftigem Inhalt relevanten. Gerade hier zahlt sich die Themenwahl aus. Alles lässt sich als relevant hinstellen, solange es um Kinder geht. Auf dieser Gewissheit ruht sich das Kinodebüt geflissentlich aus. Dabei geht es der Regisseurin noch nicht einmal wirklich um Kinder. Die sind bloß bessere Komparsen. 

Als solche haben sie vor der Kamera hauptsächlich die Aufgabe, das Bild zu füllen. Weil sie Kinder sind, tun sie gelegentlich noch ein paar Sachen nebenher. Arthur zockt am PC, Emine schlendert mit ihren Besties durch Neukölln, Marie klimpert auf ihrer Gitarre und Christian diskutiert mit seinen großen Brüdern, wer wie viel von welchem Burger abbeißen darf. Familienhintergrund und soziales Umfeld der Protagonist_innen werden buchstäblich ausgeblendet. Außer den vier Hauptakteuren erscheinen höchstens mal Freunde oder ein Geschwister, denn die gehen ja auch als Titelfiguren durch. Ein organisches Bild der nächsten Generation kann so nicht entstehen.

Fazit

Beliebigkeit und spürbare Orientierungslosigkeit ruinieren das vermeintlich unfehlbare Konzept der erkenntnisarmen Montage trivialer Alltagsszenen. Weder die verschiedenen sozialökonomischen und privaten Lebensumstände noch den Einfluss des spezifischen städtischen Milieus nutzt Nina Wesemann zur analytischen Vertiefung des Sujets oder der Charaktere. Stattdessen dackelt das Filmteam im Schlepptau von vier Hauptstadtkindern, über die am Ende kaum mehr bekannt ist als am Anfang: vorrangig deren Namen. Selbst die kennt man schon aus der Inhaltsangabe, die mehr über die Figuren verrät als der Film.

Kritik: Lida Bach

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