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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Das Yuppie-Paar Peter (James Caviezel) und Carla (Claudia Karvan) kämpft mit tiefschürfenden Eheproblemen. Ein gemeinsames Camping-Wochenende an der australischen Küste soll Abhilfe schaffen. Während Peter sich auf das Back-to-the-Basics-Programm (natürlich inklusive einer standesgemäßen 10.000-Dollar-Campingausrüstung) freut, macht sich Carla in erster Linie Sorgen um ihre Maniküre. Am abgelegenen Ferienparadies angekommen, nehmen die Streithähne keine Rücksicht auf gar nichts.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

In wie weit ein Remake als gelungen oder misslungen angesehen werden kann, liegt zu einem nicht geringen Anteil sicher immer im Auge des Betrachters, aber manchmal muss es nicht mal ausschlaggebend sein. Es gab ja sogar den kuriosen Versuch, Hitchcocks Psycho 1:1 nachzudrehen, was logischerweise auch keinen Freifahrtschein (eher das Gegenteil) darstellte. Bei der Neuverfilmungen von Colin Egglestons Long Weekend – damals pünktlich zum 30jährigen Jubiläum – lag der Fall ähnlich, mit ein paar Abweichungen. Der wohl interessanteste Fakt: Everett De Roche (Link, der Butler) verfasst sowohl für das Original wie das Remake das Skript. Und hatte offenbar kein großes Interesse an Änderungen. Denn wer den Long Weekend von 1978 gesehen hat, kann nur minimale Abweichungen erkennen, an sich ist alles beim Alten. Der nun als Regisseur tätige Jamie Blanks wollte sich wohl nach seinem skrupellosen Gore-Terror Storm Warning (ebenfalls aus der Feder von De Roche) nicht nur an der Neuauflage eines zu wenig bekannten Ozi-Genre-Klassiker versuchen, sondern gleichzeitig auch an weniger radikalem Horror und einer ehrfürchtigen Verbeugung vor dem Original. Alles schön und gut, nur die wirklich berechtigte Frage bleibt: Warum eigentlich?

Es dürfte niemanden verwundern, dass sich ein (quasi) Zwei-Personen-Stück inmitten der trügerisch-bedrohlichen Idylle unberührter Natur auch nach drei Dekaden nicht durch zeitbedingte Neuerungen sichtlich aufpeppen lässt, das sollte auch den Verantwortlichen klar gewesen sein. Wenn dann auch noch das fast identische Skript verwendet wird, wo soll die Reise denn hingehen? Es ist sehr fragwürdig. Kenner des Originals sehen nahezu den selben Film, der kaum anders inszeniert ist als die Vorlage. Was leider nicht mehr ist als eine Kopie. Jamie Blanks will die gleichen Stärken erzeugen wie Colin Eggleston, was ihm zum Teil gelingen mag, aber nie an die Klasse des Vorgängers heranreicht. Die damals erschreckende Soundkulisse ist immer noch ein Merkmal, jedoch nie so intensiv, verstörend wie einst. Ebenso verliert der Film einen Teil seiner subversiven, geschickt-subtilen Deutigkeit in einer etwas zu konkreten Manifestation auf den Öko-Revenge-Part, der bei Eggleston bis zum Schluss noch im Bereich einer auf den zwischenmenschlichen Konflikt möglichen Psychose interpretierbar war. Bei seinem „neuen“ Skript scheint De Roche dieses „Missverständnis“ schnell ausmerzen zu wollen und unterstützt es durch sehr winzige, aber auffällige Details, die diesen Film weit weniger doppelbödig auftreten lassen als die ursprüngliche Fassung. Er verschlimmbessert das eigene Drehbuch nur gering, aber entscheidend. Gerade, da die wenigen Unterschiede hier nur den Daumen nach oben oder unten richten können.

Isoliert betrachtet ist dieser Long Weekend selbstverständlich auch kein schlechter Film. Ein sich entfremdetes Ehepaar verliert sich endgültig im Schoß der Natur, die sie – wie sich inzwischen gegenseitig - nicht (mehr) wertschätzen und dafür die gerechte Strafe erhalten bzw. sich das eigen Grab schaufeln. Durch geringfügige Abweichung kann natürlich wenig an der inhaltlichen Wirkungen und dem interessanten Sub-Text verschoben werden, doch er ist dadurch wahnsinnig unnötig. Es existiert eigentlich nur eine Rechtfertigung, ihn sich anzugucken: Es ist aus irgendeinem Grund absolut unmöglich, zum Original zu greifen. Oder einfach nur, um den Direktvergleich zu ziehen. Das ist dann doch sehr dünn.

Fazit

Danke, aber was soll das? „Long Weekend“ kopiert den gleichnamigen Mini-Klassiker bis aufs Haar, nur eben nicht so wirkungsvoll. Man könnte ihn blind betrachtet somit als nahezu gleichwertig betrachten. Wenn wir so argumentieren, bekommen wir jedes Jahr den gleichen Film und freuen uns, das er nur etwas schwächer ist und keiner erkennt, was in der Zwischenzeit nach einer Aktualisierung geschrien hat. Ups, zu spät…

Kritik: Jacko Kunze

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