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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Mara, eine junge Professorin für Creative Writing, kämpft mit Problemen in ihrer Ehe. Sie ist mit einem Experimentalmusiker verheiratet. Eines Tages schlendert Matt, ein charismatischer, freigeistiger Autor, den Mara von früher kennt, über den Campus ihrer Universität.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wie bei Kazik Radwanskis letztem Spielfilm Anne at 13.000 ft, der vor fünf Jahren im Forum der Berlinale Premiere feierte, bestimmen weniger einschneidende Ereignisse als die äußerlich kaum merklichen psychischen Wandlungen die Dramaturgie seines jüngsten Werks. Das startet auf dem Festival diesmal in der Sektion Encounters. Die aufgestiegene Positionierung würdigt nicht nur die beruhigte Optik, welche die intuitive Inszenierung weit zugänglicher macht, sondern die klarere Ausarbeitung der allgegenwärtigen psychologischen Parallelen.

Jene manifestieren sich sowohl auf praktischer als auch intellektueller Ebene in scheinbar trivialen Gesprächen und Gesten der Charaktere, deren Annäherung und Distanzierung sich darin abzeichnet. Das markanteste Motiv ist die individuelle Sensibilität für Klang und Sprache, die Mara (Deragh Campbell, Family Portrait) von ihrem langjährigen Musiker-Ehemann (Mounir Al Shami) und Vater der kleinen Tochter trennt. Während ihm das intuitive Element in ihrer literarischen Arbeit fehlt, vermisst sie in seiner Musik die intellektuelle Komponente. 

Letzte entdeckt die junge Autorin und Professorin dafür in dem erfolgreichen Autor Matt (Matt Johnson, BlackBerry), einem alten Bekannten, dem sie unerwartet auf dem Campus ihrer Uni begegnet. Was als platonische Freundschaft beginnt, entwickelt rasch eine amouröse Komponente, mit der beide auf ihre Art ringen. Subtile Reaktionen vermitteln seismische Umbrüche in der melancholischen Mischung aus Personenstudie und Beziehungsdrama, die mehr Zeit in den emotionalen Feinschliff des Protagonisten-Paares investiert als romantische Konstrukte. 

Fazit

Mit seiner in spröden Bildern umrissenen Geschichte erweist sich Kazik Radwanski ein weiteres Mal als geschulter Beobachter zwischenmenschlicher Nuancen. In positivem Kontrast zu üblichen Beziehungsfilmen ist nicht körperliche, sondern geistige Intimität die Motivation der unbefangen verkörperten Figuren. Deren Unterhaltungen wirken mitunter konstruiert in ihrer überdeutlichen Hervorhebung der gleichnishaften Gefühlsebene. Der leise Humor seines letzten Werks durchbricht höchstens unabsichtlich die abgekapselte Welt des arrivierten Akademiker-Zirkels, der Sehnsüchte nicht auslebt, sondern archiviert.

Kritik: Lida Bach

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