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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Die attraktive Single-Frau Carol Hunnicut (Anne Archer) wird heimlich Zeuge bei einem eiskalten Mord, verübt von dem mächtigen Gangsterboss Leo Watts. Voller Angst um ihr Leben flüchtet sie in eine abgelegene Berghütte. Hier wird sie von dem ehrgeizigen Staatsanwalt Caulfield (Gene Hackman) und dem Polizisten Berti aufgespürt und soll in Sicherheit gebracht werden. Doch ein Killerkommando ist bereits vor Ort und will die lästige Zeugin liquidieren. Mit knapper Not gelingt es Caulfield und seiner Zeugin, einen Langstreckenzug zu erreichen...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die Regiekarriere von Peter Hyams verlief anfangs noch recht vielversprechend im Bereich hochwertig produzierter Genre-Filme, inzwischen ist sie praktisch völlig zum Erliegen gekommen. Seine letzten, ordentlichen Arbeiten waren Mitte der 90er das sehr unterhaltsame Stirb Langsam-Rip Off Sudden Death mit Monsieur Van Damme und das muntere Creature-Vehikel Das Relikt. Spätestens mit der Katastrophe A Sound of Thunder hatte er aber jeden Kredit verspielt. Mit diesem Remake zum 1952 entstandenen B-Film Noir-Klassiker Um Haaresbreite versuchte er sich gleich in einer Dreifachfunktion. Schon seit 2010 – Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen pflegte es der Regisseur auch höchstpersönlich den Posten als Director of Photography einzunehmen. Oftmals passiert es ja eher andersherum, siehe z.B. Jan de Bont (Speed). Diese Entscheidung zählt vermutlich zu den besten seiner Karriere, denn als Kameramann ist Hyams einfach sagenhaft gut. Zudem adaptierte er selbst das ursprüngliche Script. Übernahm Vieles, änderte trotzdem einige (nicht unwichtige) Details, was im direkten Vergleich mit dem Original nicht unbedingt schlecht sein muss. Im Gegenteil.

So gibt es auch für Kenner der Vorlage noch so was wie einen Überraschungseffekt, es wird nicht einfach alles stumpf kopiert und losgelöst vom Erstling ist das hier sowieso ein richtig guter Reißer, der einen begabten Handwerker wie Peter Hyams auf dem Höhepunkt seines Schaffens zeigt: Kompaktes, ganz straightes, total klassisches Genre-Kino im modernen Gewand. Mit einer schlichten, aber extrem effektiven Prämisse, dazu formell exzellent inszeniert. Weitaus besser als so manch sündhaft teurer Mega-Blockbuster. Eine simple Idee, perfekt geeignet für einen fettreduzierten, dennoch enorm schmackhaften 90minüter, dessen Setting eins fahrenden Zugs und die damit einhergehende Enge, die Ausweglosigkeit und das permanente, komplizierte Versteckspiel wunderbar für sich nutzen zu versteht. Mit Großkaliber-Darsteller Gene Hackman (Erbarmungslos) beinah protzig besetzt. In der Rolle eines stellvertretenden Bezirksstaatsanwalts, der eine Mafia-Mord Kronzeugin in einem kanadischen Bummelzug vor zwei eiskalten Killern beschützen muss, glänzt er durch sein ungewöhnliches Talent, als Actionheld von Nebenan absolut glaubhaft zu agieren. Ein cleverer Typ mit leicht spießigem Look, der aber wenn es drauf ankommt plötzlich den Tiger in den Tank stopft und gelegentlich sogar um etwas dezent eingestreuten Witz nicht verlegen ist.

Von Peter Hyams höchst selbst in erlesenen Bildern spektakulär fotografiert. Allein der schweißtreibende Showdown ist ästhetisch betrachtet der Hammer. Aber auch zuvor findet er immer die Balance zwischen wunderschönen Landschafts-Impressionen wie klaustrophobischen Innenaufnahmen, was das Besondere des Settings famos unterstreicht. Der Plot verfügt über eine ansteckende Dynamik, ist im Gegenzug natürlich in Detailfragen nicht immer ganz wasserdicht. Logikfetischisten müssen zurecht mal ein Auge zudrücken, so funktionieren solche Filme eben in der Regel, außer sie sind wahrhaft brillant. Meistens eben deshalb. Narrow Margin – 12 Stunden Angst ist das insgesamt nicht ganz. Erstens, weil es nun mal ein Remake ist und viele der großen Vorzüge schlicht wiederverwertet. Zweitens, ist seine Pointe längst nicht so geschickt wie im Original und viel deutlicher vorhersehbar. Aber sie ist wenigstens anders und im Prinzip auch nur eine variierte Hommage. Wem das eh wumpe ist, der kann – der muss – sich den eigentlich kompromisslos ansehen. Qualitativ hochwertige Kurzweile, somit in der A-Liga des reinen Genre-Films. Fast wie eine Kreuzung aus Hitchcock und Friedkin. Fast.

Fazit

Sauspannend, sehr intensiv und wahnsinnig ästhetisch inszeniert, ohne dabei einen schalen Hochglanzlook zu bekommen. Peter Hyams verstärkt mit seiner nahezu perfekten Bildsprache die sowieso hervorragende Ausgangssituation. Veredelt sie optisch, kann ihr inhaltlich keine besseren, aber wenigstens andere und ebenfalls funktionelle Aspekte hinzufügen. Wenn alle Remakes so wären wie „Narrow Margin – 12 Stunden Angst“, es käme nicht jedes Mal zum großen (nicht unberechtigten) Aufstöhnen.

Kritik: Jacko Kunze

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