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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Es ist 1953, der junge Kilian verlässt zusammen mit seinem Bruder die Heimat, um auf einer Insel im fernen, tropischen Afrika sein Glück zu finden. Schnell entdecken die beiden die Freuden dieses sinnlichen, immergrünen Paradieses. Doch Kilian verliert sein Herz nicht nur an das Land: Er verliebt sich in Bisila, eine Einheimische. Der Beginn einer verbotenen Liebe in einem Strudel aus Leidenschaft, Sehnsucht und Hass - einer Liebe, die Generationen überdauern soll und deren Kraft noch Jahrzehnte später spürbar ist...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Neben den Briten und Franzosen drehen die Spanier wohl zweifellos die interessantesten und aufwändigsten Filmproduktionen Europas und sind damit einem Deutschland schon längst Meilenweit voraus. Palmen imSchnee - Eine grenzenlose Liebe (Palmeras en la nieve) ist dafür erneut der beste Beweis, das epische Drama ist Spaniens teuerster Film 2015 und braucht sich produktionstechnisch nicht vor Blockbustern Hollywoods zu verstecken.

Palmen im Schnee basiert auf dem gleichnamigen Buch von Luz Gabás und wurde von Autor Sergio G. Sánchez (The Impossible, Das Waisenhaus) und Regisseur Fernando González Molina (Ich steh auf dich, Drei Meter über dem Himmel) mit reichlich Budget und unter großem Aufwand auf die Kinoleinwand adaptiert. Dabei stellt man schnell fest: visuell ist Palmen im Schnee schlichtweg großartig geworden. Die wunderschönen Landschaftsaufnahmen, das prächtige Set-Design und auch das Einbringen einiger gut platzierter Spezial-Effekte kann sich mehr als sehen lassen. Wenn Hauptcharakter Kilian nach Guinea reist und von der Fülle von Eindrücken eingefangen und überwältigt wird, ergeht es dem Zuschauer ähnlich. Dazu die klangvollen Klavierspiele aus Lucas Vidals fantastischen Soundtrack und das Gefühl, in eine geheimnisvolle, faszinierende Welt einzutauchen, ist perfekt.

Auch die Geschichte mutet epische Ausmaße an, immerhin erstreckt sie sich über drei Generationen und über zwei Kontinente und versucht die Neugier des Zuschauer zu wecken, indem einem alten Familiengeheimnis auf die Spur gegangen wird. Das Ganze eingebettet in die Kolonialzeit der Spanier mitsamt Zeitsprüngen zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Reichlich Stoff, für den man sich mit stolzen 163 Minuten auch ordentlich Zeit lässt, gewürzt mit jeder Menge Dramaturgie, Herzschmerz und Tragödien. Auf seichtem Unterhaltungslevel funktioniert Palmen im Schnee dabei auch ausgesprochen gut, solange man kein Problem damit hat, dass der Film einige Themen etwas oberflächlich behandelt. So wird beispielsweise die koloniale Herrschaft der Spanier und ihre Unterdrückung und Ausbeutung der Afrikaner doch recht verharmlost. Zwar zeigt der Film einige wenige Antagonisten auf Seiten der spanischen Besetzer auf, der Rest jedoch kommt durchwegs sympathisch rüber und harmoniert mit den Bewohnern. Hier hat es sich Palmen im Schnee etwas einfach gemacht, was, je nach persönlicher Erwartung als störend empfunden werden kann, oder auch eben nicht, wenn man damit einverstanden ist, dass die Familiengeschichte und eine Lovestory im Fokus stehen. Dieser fukussierte Part funktioniert für sich genommen auch recht gut und wirkt trotz der langen Laufzeit nie zäh. An einigen Stellen mag die Handlung zwar ein wenig zu konstruiert sein und sich zu sehr auf den ein oder anderen Zufall zu verlassen, doch das scheint bereits der Buchvorlage verschuldet zu sein und lässt sich verkraften.

Ganz weg vom politisch-historischen Geschehen schaut der Film aber dennoch nicht weg, gerade in seiner zweiten Hälfte, wenn Guinea seiner Unabhängigkeit näher rückt, wird der Ton zunehmend rauer und es wird eben doch deutlich, dass das Volk sich seinen Besetzern widersetzt. Schön, dass man das Thema also nicht gänzlich unter den Tisch gekehrt hat und sich ihm zumindest doch ein wenig gewidmet hat.

Auch das Schauspiel-Ensemble wird dem qualitativ hohen Produktionsstandard gerecht. Mario Casas, der bereits an jedem Film von Regisseur Fernando González Molina mitgewirkt hat, schlägt sich in seiner Hauptrolle sehr stark und darf dabei die ganze emotionale Palette von Wut, Trauer, Freude und Leidenschaft glaubhaft runterspielen. Auch Adriana Ugarte weiß zu überzeugen, auch wenn ihre Rolle narrativ unter einigen der oben genannten konstruierten Zufälle leidet und man ihr eine kleine, unnötige Lovestory verpasste, die etwas zu aufgesetzt wirkt.

Fazit

Reichlich Gefühle, große, epische Bilder und eine über mehrere Generationen weit gespannte, interessante Geschichte. Letzterer kann man sicherlich in dem ein oder anderen Punkt eine gewisse Oberflächlichkeit oder auch Naivität anlasten, oder aber sie mit ihrem gewählten künstlerischen Fokus auch einfach so als gegeben hinnehmen und sich unterhalten und bewegen lassen. Etwas, das Palmen im Schnee in jedem Fall gut zu gelingen weiß und den Film zu einer spanischen Perle macht, die sich zu endecken lohnt. 

Kritik: Sebastian Stumbek

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