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Inhalt

Ryan Swann erfährt, dass sein Vater, der legendäre und rechtschaffene Kopfgeldjäger Ian Swann, während der Jagd nach einem Kopfgeld auf Maui getötet wurde. Ryan fliegt auf die Insel und entdeckt die übel zugerichtete Leiche. Mit mehr Fragen als Antworten sucht Ryan die hawaiianische Polizeibeamtin Savannah auf und begibt sich mit ihr und Robbie, einem weiteren Kopfgeldjäger, auf Spurensuche. Dabei kommen sie dem örtlichen Unternehmer namens Arlo "Buck" Buckley in die Quere, der nicht der ist, der er zu sein scheint ...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wir schreiben das Jahr 1994, ein gewisser Quentin Tarantino schreibt Kinogeschichte und bringt mit Pulp Fictioneinen wahren Kultfilm in die Lichtspielhäuser. Mit dabei sind zwei Stars auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Der eine ist seit Jahren ein gefeierter Actionstar und der andere hat gerade sein Hollywoodcomeback gefeiert und darf sich bald in großen Actionblockbustern wiederfinden. Gemeint sind natürlich Stirb langsam-Ikone Bruce Willis und John Travolta, der durch Filme wie Face/Off – Im Körper des Feindes und Operation: Broken Arrow kurze Zeit später ebenfalls sein Talent für Actionfilmrollen unter Beweis stellt. Nun stelle man sich vor, diese beiden Actionstars treffen zu einem Duell vor der malerischen Kulisse Mauis unter der Regie von Chuck Russell, der sich dank Filmen wie Die Maske und Eraser selbst einen Namen im Actionfach machte, aufeinander. Natürlich wird man ein wahres Actionspektakel erwarten, mit allem, was dazugehört.

Doch die 90er sind vorbei und wir schreiben das Jahr 2023. Sowohl Bruce Willis, der sich bekannterweise mittlerweile aus dem Filmgeschäft zurückgezogen hat, als auch John Travolta treten seit Jahren nur noch in Low-Budget-Produktionen fürs Heimkino auf und auch Chuck Russell hat seit Jahren nichts mehr im Filmbusiness zustande gebracht. Da verwundert es nicht, dass auch Paradise City kein Actionblockbuster alter Schule ist, sondern ein mit weitestgehend harmlosen Actioneinlagen und einer dünnen Story ausgestatteter Schnellschuss ist, dessen Drehbuch aus der Feder von Russell selbst und Edward Drake sowie Corey Large stammt. Die beiden letztgenannten haben mit Filmen wie American Siege, Cosmic Sin, Apex und die Detective Knight-Reihe einige von Bruce Willis' letzten Fließbandarbeiten zu verantworten und nun kann man sicherlich sehr gut einschätzen, auf welchem Level sich Paradise City tatsächlich befindet. Doch ganz so schlecht, wie viele andere Werke aus der fruchtbaren Zusammenarbeit von Willis, Drake und Large ist Paradise City dann doch nicht, zumindest im direkten Vergleich.

Man erhält nicht viel und kaum spektakuläre Action, aber es ist doch ganz ansehnlich, was man geboten bekommt, Schießereien, Explosionen, ein paar nette Stunts und Kampfeinlagen sind für eine Heimkinoproduktion ganz ordentlich, wenn auch kurz und knapp. Allerdings wirkt manches ebenso unfreiwillig komisch. Etwa, dass es die Gangster aus nächster Nähe nicht schaffen, einen Flüchtigen mit einem Maschinengewehr zu treffen oder, dass sich die Helden hinter einer dünnen Tischplatte vor einem Kugelhagel verstecken. Aber sei es drum, mit der Realität nehmen es Actionfilme schließlich nie so genau. Dafür bekommt man einen durchaus spielfreudigen Bruce Willis, der hier nicht nur eine Art Cameo-Auftritt hat, sondern seine Figur tatsächlich mit Leben füllt. Natürlich merkt man, dass er nicht an seine Glanzzeiten anknüpft, er wirkt aber nicht so lustlos, wie in manch anderen seiner zahlreichen letzten Werke. Vielleicht liegt es an seinem Schauspielpartner John Travolta, der hier als Gangsterboss ebenfalls eine brauchbare Performance zeigt. Auch der Rest des Casts, zu dem unter anderen Stephen Dorff (Old Henry), Blake Jenner (Glee) und Praya Lundberg (Supercell -Sturmjäger) gehören, bietet eine ansehnliche Leistung und harmoniert gut.

Selbst die Handlung des Films ist annehmbar, halbwegs logisch und verpackt durchaus gute Botschaften. Ein machthungriger Unternehmer, der durch Einflussnahme auf die Politik, versucht mächtiger und reicher zu werden und dabei nicht vor Gewalt zurückschreckt, möchte nicht nur mit aller Macht diese Machenschaften geheim halten, sondern macht auch ein großes Geheimnis aus seiner Vergangenheit. Dabei geht er über Leichen, doch dadurch hat er sich mit dem Falschen angelegt, denn der Tote hatte Freunde und Familie, die mit allen Mitteln versuchen, die Wahrheit herauszufinden und den Unternehmer aufzuhalten. Daneben geht es noch um den gewaltsamen Landraub an den Ureinwohnern und das Ganze spielt vor der traumhaft schönen Kulisse Hawaiis. Paradise City ist bei weitem kein Meilenstein der Filmgeschichte, aber eine nette Unterhaltung für Genreliebhaber, die die Produktion richtig einzuschätzen und einzuordnen wissen und die Erwartungshaltung entsprechend anpassen.

Fazit

„Paradise City“ ist wieder einmal einer der letzten Filme von Bruce Willis, von denen er gefühlt Tausende gedreht hat. Im Vergleich zu vielen anderen dieser Werke darf sich „Paradise City“ sogar als einer der besseren Filme aus dieser Schaffensperiode verstehen. Natürlich ist das, was man von Bruce Willis aus seinen guten alten „Stirb langsam“-Tagen kennt, hier nicht zu erwarten, aber im Vergleich zu seinen anderen „letzten“ Filmen merkt man ihm hier mehr Freude an der Rolle an und das überträgt sich auf den Film. „Paradise City“ kann man durchaus als soliden B-Actionmovie betiteln, der neben passablen Actioneinlagen, sogar eine annehmbare Handlung hat. Für Actionliebhaber vielleicht etwas zu wenig Action, für Willis-Fans aber ein durchaus versöhnlicher Abschluss einer großen Karriere.

Kritik: Andy Mieland

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