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Patti, deren Leben in ihrer heruntergekommenen Heimatstadt verkümmert, ist auf der utopischen Suche nach Ruhm und versucht, in der Hip-Hop-Szene mit ihrer originellen Musik groß rauszukommen. Unterstützung findet sie nur bei ihrer Großmutter und ihren einzigen Freunden Jheri und Basterd. Dabei muss Patti neben dem Hohn und der Verachtung ihres Umfelds auch noch mit dem Unglück ihrer Mutter zurechtkommen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die weiße Precious? Ist das die Heldin von Geremy Jaspers Spielfilmdebüt? Die spöttische Frage, die sich Patricia Dombrowski aka Killa P aka Patti Cake$ (Danielle Macdonald) von einem Hater (Patrick Brana) anhören muss, verweist auf alles, was in der harschen Coming-of-Age-Story richtig läuft und in der Filmindustrie falsch. Im Kino sind solche Hauptcharaktere so rar, dass ein Vergleich unvermeidlich scheint. Egal, wie marginal die Parallelen sind. Die Protagonistin von Lee Daniels Drama und Patti sind beide weiblich, arm und übergewichtig. Dass einige das unangepasste Jugenddrama deshalb als bloße Variation der Romanverfilmung von 2009 betrachten, unterstreicht, wie stark Frauenfiguren wie die der Underdog-Story des Musikvideo-Regisseurs auf Aussehen und sozialen Status reduziert werden.

Die jenseits der Leinwand fortbestehenden Vorurteile sind nichts gegen die, mit denen die junge Amateur-Rapperin täglich kämpft. In dem heruntergekommenen Schauplatz in New Jersey wartet die Hölle der Tristesse auf die Protagonistin und ihren besten Kumpel und Background-Vocalist Jheri (Siddharth Dhananjay). In einem der miesen Jobs, mit denen sie die Arztrechnungen ihrer Großmutter Nana (Cathy Moriarty) abzahlt, hängen zu bleiben, wirkt ähnlich abschreckend wie die zwischen Ortskneipe und Fernseher pendelnde Existenz ihrer Mutter Barb (Bridget Everett). Die Alkoholikerin ist selbst ein gescheitertes Gesangstalent, dessen Karriere einst die Realität verbaute. „Life is a Bitch“, sagt Barb auf einer Sauftour sich selbst und der Tochter, deren musikalische Ambition sie halb zynisch, halb eifersüchtig betrachtet.

Wie wahr der Spruch ist, erfährt Patti immer dann, wenn die Hürde zum ersten bescheidenen Erfolg überwunden scheint und der Plot Richtung Märchen abzudriften droht. Die wortkarge Erscheinung von Außenseiter Basterd (Mamoudou Athie), der den Beat zu Pattis Lyrics und zurückhaltende Romantik zur Story beisteuert, ist auf diesem dornigen Weg das emotionale Kontrastbild der Rapperin. Sie haut ihren aufgestauten Frust in provokanten Texten raus, er schottet sich gegen die Außenwelt ab. Die zaghafte Annäherung der zwei Misfits wirkt zugleich berührend und authentisch, genau wie die exzellente Leistung von Macdonald. Letztlich ist es ihre schauspielerische und vokale Präsenz, die der Geschichte die außergewöhnliche Dynamik gibt - und einen klasse Soundtrack.

Fazit

Tragikomische Außenseiter-Story, die mit authentischen Darstellern und lebensechten Charakteren überzeugt. Trotz kleiner Klischeeanwandlungen am Rande bleibt die Story eine aus dem Leben, in dem der Triumph über die Selbstaufgabe der größte Sieg sein kann.

Kritik: Lida Bach

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