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Das Halbgott-Camp ist in Gefahr! Der Schutzwall des Camps ist gebrochen und nur wenn das Goldene Vlies zurückerobert wird, kann es und damit alle Halbgötter, die dort leben, gerettet werden. Percy Jackson wagt sich zusammen mit Annabeth sowie alten und neuen Freunden auf eine gefährliche Odyssee in das unerforschte "Meer der Monster". Hier stoßen sie auf viele angsteinflößende Kreaturen und abenteuerliche Hindernisse - und auch Grover ist in Gefahr! Ob sie es rechtzeitig schaffen werden, Grover aus den Fängen eines mächtigen Zyklopen zu befreien und das Camp zu retten?
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Adaptionen prominenter Fantasy-Jugendbücher nehmen in der aktuellen Filmlandschaft zweifelsohne eine nicht zu unterschätzende Rolle ein. Egal ob es sich dabei um die Verfilmung der Hungerspiele oder dem feuchtfröhlichem Techtelmechtel zwischen Vampiren und Werwölfen handelt: Der anhaltende Trend in seiner momentan Formatierung lässt sich bis zu Harry Potters erstem Leinwandausflug Anfang des 21. Jahrhunderts zurückverfolgen. Nach sieben weiteren Filmen waren jedoch die (Schul-)Jahre des berühmten Zauberlehrlings gezählt und es öffnete sich eine große Lücke, die bis heute nicht endgültig geschlossen wurde. Selbst wenn bereits genannte Genre-Kollegen die Speerspitze der entsprechenden Franchises-Alternativen bilden, gab und gibt es abseits von tödlicher Dystopie und schwelgerischer Lovestory eine beachtliche Menge an Nachfolgekandidaten, die mühsam versuchen in die Fußstapfen ihrer Vorbilder zu steigen.

Mit "Percy Jackson – Diebe im Olymp" positionierte 20th Century Fox seinerzeit womöglich sogar das beste denkbare Äquivalent zum Mikrokosmos aus der Feder von J.K. Rowling – nicht zuletzt aufgrund offensichtlicher Parallelen zwischen der zugrundeliegende Romanvorlage von Rick Riordan und dem Hogwarts-Epos sowie dem Engagement von Potter-Veteran Chris Columbus. Das fertige Resultat avancierte gelinde gesagt zur Enttäuschung, denn weder ein wohlwollendes Kritikerecho noch überzeugende Box-Office-Zahlen waren dem Projekt gegönnt. Desto überraschender respektive fragwürdiger ist die Tatsache, dass der Götterspaß trotzdem in die nächste Runde geht, denn selbst die profitablere Heimkinoauswertung des ersten Teils rechtfertigt weniger ein Sequel als eine Verzweiflungstat. Folglich rudert "Percy Jackson: Im Bann des Zyklopen" hilflos im See der uninspirierten Monster-Konventionen und offeriert in puncto Expansion des vorhandenen Potentials nur minimale Fortschritte.

Nachdem Chris Columbus Exposition, Origin-Story und erste, wenn auch unausgegorene, Abenteueransätze kalkulierend arrangiert sowie dürftig ausgearbeitet hat, geht das Regie-Zepter bei der Fortsetzung nun an Thor Freudenthal über, der zuvor die Inszenierung von Filmen wie "Das Hundehotel" und "Greg's Tagebuch" verantwortete. Aufbauend auf den etablierten Figuren sowie Gegebenheiten des von der griechischen Mythologie angehauchten Universums, kann die Quest dieses Mal gleich los gehen: Nach kompaktem Prolog befinden sich Percy (Logan Lerman), Annabeth (Alexandra Daddario), Grover (Brandon T. Jackson) sowie der kurzerhand eingeführte Zyklop Tyson (Douglas Smith) inmitten einer zusammengeschusterten Story wieder, die am ehesten einer Schnitzeljagd gleicht. Ein gewisses Maß an Abwechslung ist also vorhanden – zum kurzweiligen Fantasy-Trip fehlt dennoch die entscheidende Orientierung sowie ein ordentliches Konzept. Während "Percy Jackson: Im Bann des Zyklopen" von einem der zahlreichen Set Pieces zum anderen hastest, fehlt jegliche Zeit zum erzählen und erleben. Dementsprechend oberflächlich gestaltet sich das durchaus actionreiche Vergnügen, das allerdings keine Sekunde nachhaltig in Erinnerung bleibt.

Der Unternehmung mangelts es sichtlich an deutlicher Ausrichtung, denn wo eben noch familientaugliche Schatzsuche à la "Die Goonies" das Szenario prägten, schlägt die Geschichte im nächsten Augenblick die ernsten Töne eines düsteren "Harry Potter"-Abenteuers an. Diese Unentschlossenheit gesellt sich zur dramaturgischen Vorhersehbarkeit und in Anbetracht der lieblosen Abarbeitung obligatorischer Plot Points stellt sich die Frage, ob abgesehen vom mutlosen Franchising überhaupt irgendwelche Ambitionen bei der Eruierung von "Percy Jackson: Im Bann des Zyklopen" vorhanden waren. Nicht einmal Thor Freudenthals Versuche, dem gezeigten Spektakel ein paar kreative Einfälle sowie Spielereien abzugewinnen, können dem Repetitiv der formelhaften Handlungsstrukturen einen kaschierendes Ablenkungsmanöver entgegensetzen. Zu schnell entpuppt sich das seelenlose Getöse als erschreckend uninteressantes Unterfangen, das zudem nie in die, im Trailer kolportierten, CGI- Sphären vordringt. Grundsympathisch ist lediglich Nathan Fillion, der mit penetranter Dezenz der Absetzung von Joss Whedons "Firefly" nachtrauert. 

BluRay: Für eine BluRay ist das Bild erstaunlich uninteressant geworden. Die Effekte sind per se schon nicht so gelungen, und es bleibt der Eindruck zurück, als wollte man dies durch die fehlende Bildqualität kaschieren. Knackescharf sieht jedenfalls ganz anders aus. Außer einer 3D-Fassung bieten die Extras auch nur Standardextras. Neben einem animierten Comic und zwei Trailern sind höchstens noch die Featurettes von Bedeutung.

Fazit

Ob "Percy Jackson: Im Bann des Zyklopen" tatsächlich das bestmögliche Sequel im Rahmen der amtierenden Expositions-Filme ohne Fortsetzung (wie beispielsweise der missglückten Versuch Der goldene Kompass adäquat auf die große Leinwand zu bannen oder aus den unausgegorenen "Eragon"-Versatzstücken einen zumindest halbwegs annehmbaren Drachenritt zu zaubern) bleibt zweifelhaft – selbst wenn Thor Freudenthals inszenatorische Fingerübung im Grunde ein harmloser bis absolut durchschnittlicher Film ist. Angesichts einer derartig unverschämten zweiten Chance, offenbart sich "Percy Jackson: Im Bann des Zyklopen" jedoch als wahres Ärgernis.

Kritik: Matthias

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