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Quelle: themoviedb.org

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Die Polizisten Virginie, Aristide und Érik werden zu einem ungewöhnlichen Einsatz gerufen: Sie sollen einen tadschikischen Asylbewerber vom Abschiebezentrum zum Flughafen eskortieren, um seine Abschiebung durchzusetzen. Während der Fahrt realisiert Virginie, das auf den Mann in seiner Heimat der sichere Tod wartet. Die Polizisten geraten in einen Gewissenskonflikt: Sollen sie Dienst nach Vorschrift leisten oder doch eigenen moralischen Grundsätzen treu bleiben? Die Mission stellt alle drei vor ein Dilemma – ein Einsatz, bei dem eine einzige Nacht das Schicksal eines Mannes entscheidet.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die erklärte Absicht des letzten diesjährigen Berlinale Special Beitrags steht in eklatantem Widerspruch zur dramaturgischen Herangehensweise der Regisseurin, deren Ideale noch unglaubwürdiger wirken als die der Hauptfigur. Virginie ist eine der Polizisten des von Hugo Boris kammerspielartiger Buchvorlage übernommenen Originaltitels und Teil der Abschiebungseskorte des asylsuchenden Tohirov (Payman Maadi, 6 Underground). Der Tadschike, dem im Heimatland die Hinrichtung droht, hat im doppelten Sinne keine Stimme in der scheinheiligen Inszenierung. Die interessiert sich mehr für die vergleichsweise harmlosen Konflikte der europäischen Protagonisten.

Deren amouröse Verwicklungen und beruflichen Reibereien prägen die ersten drei Handlungskapitel, die Tohirovs Transport zum Flughafen vorausgehen. Dass Anne Fontaine (Marvin) lieber die gleichen Ereignisse aus verschiedenen Perspektive, die Handlung und Charakterisierung kaum voranbringen, dreimal erzählt, statt dem Menschen im Zentrum des Ethikkonflikts einen Hintergrund oder zumindest Kontur zu geben, unterstreicht ihre eurozentrische Bigotterie. Dass irgendein Typ aus Zentralasien um sein Leben bangt, ist eben nicht halb so spannend wie das moralische Ringen dreier französischer Polizisten.

Deren Persönlichkeiten sind unspektakuläre Variationen bekannter Stereotypen. Virginie (Virginie Efira, Benedetta) ist die nur scheinbar abgehärtete einzelne Frau, deren weibliche Emotionalität und Intuition überhandnehmen. Erik (Grégory Gadebois, Intrige) ist der eiserne Prinzipienreiter, der die Sache hinter sich bringen will, Aristide (Omar Sy, Ruf der Wildnis) der sensible Spaßmacher und Quotenschwarze, der am Ende garantiert das Richtige tun wird. Der lange vorhersehbare Schlussakt enttarnt das ungelenke Polizeidrama endgültig als manipulativen Kitsch, den die Flüchtlingsschicksale nur als Futter für pseudomoralische Unterhaltung kümmern.

Fazit

Während die klischeelästigen Hauptfiguren der seichten Romanverfilmung mit der ihnen aufgebürdeten Verantwortung kämpfen, handhabt Anne Fontaine geradezu leichtfertig die diffizilen Moralfragen im Mittelpunkt des plakativen Konflikts. Dessen Auflösung spart nicht mit überkonstruierten Entwicklungen und fragwürdigen Analogien, die ihrerseits eine pauschale Verurteilung von Menschen in Extremsituationen implizieren. Dass der unnötig ausgewalzte und repetitive Plot handwerklich solide in Szene gesetzt und das Ensemble überzeugend ist, bewahrt das melodramatische Moralstück nicht vor den Fallstricken seiner Doppelmoral und Spekulation.

Kritik: Lida Bach

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