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Inhalt

Als die ältere Frau Edna (Robyn Nevin) unerklärlicherweise verschwindet, eilen ihre Tochter Kay (Emily Mortimer) und ihre Enkelin Sam (Bella Heathcote) zum verfallenen Landhaus ihrer Familie und finden Hinweise auf ihre zunehmende Demenz. Edna taucht schließlich auf mysteriöse Weise wieder auf, mit ihr jedoch eine übernatürliche Kraft, die alle drei Frauen an den Rand des Wahnsinns treibt.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Seine Weltpremiere feierte das Horror-Drama Relic Anfang 2020, rechtzeitig noch vor der Corona-Pandemie, auf dem renommierten Sundance Film Festival, wo es vom Publikum überaus positiv aufgenommen wurde. Das gelingt nicht jedem Genrefilm, sodass sich Regisseurin Natalie Erika James, die nach einer Reihe von Kurzfilmen hiermit ihren ersten Spielfilm abliefert, durchaus geehrt fühlen darf. Ähnlich Werken wie Hereditary oder The Babadook zeigt sich auch Relic vielschichtiger als der typische Horror-Einheitsbrei, indem er über seine Gruselgeschichte hinaus noch deutlich mehr zu sagen hat. 

In Relic geht es vor allen Dingen um den Schrecken der Demenz, was sie für die erkrankte Person bedeutet, aber auch für die Menschen aus dem Umfeld, die den Prozess miterleben müssen. Wenn nach und nach Persönlichkeitsänderungen, Orientierungslosigkeit, Verwirrung und Erinnerungslücken eintreten, ist bereits das für alle Betroffenen ein Albtraum, da bedarf es kaum weiterer klassischer Horrorelemente. Das auf schockierende Weise zu veranschaulichen ist einem Drama wie Still Alice bereits einige Jahre zuvor bestens gelungen. Relic drückt bei der Aufzeichnung eines solchen geistigen Verfalls weniger auf die Tränendrüse, sondern setzt auf Suspense und eine beklemmende Atmosphäre, die mit fortlaufender Spieldauer immer bedrohlicher wird.

Über weite Strecken ist der Film überaus ruhig angelegt. Dass wir es hier irgendwo mit einem Horrorfilm zu tun haben, ist erkennbar, dazu häufen sich die unheimlichen Ereignisse, auch für steigenden Nervenkitzel wird gesorgt. Dennoch ist man weit entfernt vom typischen Schocker-Kino. Statt auf Jump Scares setzt man voll und ganz auf eine unbehagliche Stimmung, die man durch bedacht eingesetzte Creep-Momente erreicht, erzeugt durch verstörende Bilder und der dazu passenden Musik und Soundkulisse. Sie geben dem dramatischen Kern etwas zutiefst Finsteres. Dem Mainstream-Publikum, das sonst lieber auf Unterhaltung abzielende Horrorfilme konsumiert, wird man es damit wohl nur bedingt recht machen können, eine Sichtung sollte daher unter der richtigen Erwartungshaltung erfolgen, um nicht enttäuscht zu werden. Relic ist eben kein reinrassiger Horrorfilm, sondern zu großen Stücken auch ein Drama, das sich für seine Geschichte reichlich Zeit nimmt. 

Kleinere Längen mögen sich gelegentlich zwar einschleichen, interessant bleibt der Film aber dennoch stets. Zu verdanken ist das auch den drei stark aufspielenden Darstellerinnen, die ihre voller Tragik erfüllten Rollen bestens ausfüllen. Emily Mortimer (Transsiberian), Robyn Nevin (Matrix Reloaded) und Bella Heathcote (Stolz und Vorurteil & Zombies), drei Frauen dreier Generationen, wissen den Film souverän zu tragen und die Angst vor dem drohenden Unheil bestens zu vermitteln. Dieses bricht im letzten Drittel dann auch mit voller Wucht ein, fast schon ein wenig chaotisch, wenn man bedenkt, wie behutsam man zuvor vorging. Spannend ist hier vor allem die handwerkliche Umsetzung, die den geistigen Verfall metaphorisch noch einmal eindrucksvoll visualisiert. Besonders verstörend fällt schließlich die letzte Einstellung aus, die in Kombination mit dem vorangegangenen Grauen einen gewissen Interpretationsspielraum zulässt, der aber in eine sehr deprimierende Richtung abzielt. Damit dürfte Relic sein angestrebtes Ziel erreicht haben, uns schonungslos das ganze Übel einer Demenzerkrankung vor Augen zu halten.

Fazit

"Relic" illustriert den Schrecken einer Demenzerkrankung auf sehr unheimliche Weise. Der metaphorisch aufgeladenen Geschichte des Horror-Dramas gelingt es dabei sowohl unter die Haut zu gehen, als auch effektiv zu gruseln. Dazu leisten auch die drei stark aufspielenden Darstellerinnen ihren Beitrag.

Kritik: Sebastian Stumbek

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