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Die Agenten und Alejandro kehren zurück an die US mexikanische Grenze. Hier eskaliert der Drogenkrieg, seit die mexikanischen Kartelle begonnen haben, Terroristen über die Grenze in die USA einzuschleusen. Um von US Seite aus im Gegenschlag einen Krieg der verfeindeten Drogenkartelle anzuzetteln, soll die Tochter des Kartellbosses und Terroristenschleusers Carlos Reyes entführt werden. Mit dem hat Alejandro jedoch noch eine ganz andere Rechnung offen...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Assassine, Meuchelmörder, Hitman. Für das unschöne Metier eines Auftragskillers gibt es viele Bezeichnungen, doch 2015 erweiterten Denis Villeneuve (Blade Runner 2049) und Taylor Sheridan (Wind River) den Wortschatz manch eines Zuschauers um eine weitere Begrifflichkeit: Sicario. Das spanische Wörtchen, das ursprünglich aus der griechischen Antike stammt und dort die Mörder der Besatzungssoldaten Judäas betitelte, bezeichnet heutzutage die Fußsoldaten der mexikanischen Drogenkartelle. Mit Sicario 2: Day of the Soldado wird jetzt nicht nur ein weiteres Mal das Kartell-Vokabular des einen oder anderen Kinogängers erweitert, sondern wurde bei der Fortsetzung des Krimi-Thrillers nun auch die Verantwortung in die Hände eines neuen Regisseurs übergeben.

Natürlich zieht ein Wechsel im Regiestuhl immer ein gewissen Grad der Veränderung mit sich, vor allem, wenn der Regisseur des Vorgängers als einer der aktuell meistgeschätzten Filmemacher Hollywoods gilt. Aber bei Sicario 2 – so viel sei vorweggenommen – ist diese Veränderung von äußerst geringfügigem Ausmaß. Denn Stefano Sollima (Suburra), der nun in die Fußstapfen Villeneuves tritt, versucht den staubigen, in Gelb getränkten visuellen Stil des Vorgängers zu übernehmen und sich auch der musikalischen Untermalung der typischen, dröhnenden Klänge von Jóhann Jóhannsson (Prisoners) anzunähern. Insgesamt gelingt dies auch weitestgehend ohne große Mängel. Zwar bedient man sich teilweise der Blaupause des ersten Teils, doch ein einwandfreier Look, eine bedrückende auditive Kulisse und zwei hochkarätige Darsteller sorgen für den einen oder anderen Gänsehautmoment, auch wenn sich der Film dennoch anders anfühlt, als noch sein Vorgänger.

Anders soll hier jedoch nicht gleich schlechter heißen. Der Grund für diese leichte Fremdartigkeit liegt auf der Hand. Neben dem Wechsel des Regisseurs hat sich auch im Cast eine Veränderung vollzogen. Mit der Abstinenz von Emily Blunt (Girl on the Train) und ihrer Figur einer jungen, aufstrebenden Frau beim Militär, die unmittelbar in die Gräuel der Terrorbekämpfung geworfen wird und zunächst schockiert und überfordert zu sein scheint, hat man als Zuschauer eine Bezugsperson, durch die es leichter fällt die obskure Welt der Terrorbekämpfung zu verstehen. Mit Josh Brolin (Deadpool 2) und Benicio del Toro (21 Gramm) in ihren altbekannten Rollen als eiskalte, paramilitärische Strategen bleibt diese Funktion der Zuschauerbindung vorerst aus. Allerdings wurde dafür eine neue Perspektive eingerichtet, die dem Publikum eine zusätzliche, bislang fremde Sichtweise auf den Drogenkrieg eröffnet und zwar durch die Augen von Isabela Reyes, der minderjährigen Tochter eines berüchtigten Kartellbosses.

Diese Perspektive wird zudem clever genutzt, um auch ein wenig mehr einen der beiden Protagonisten zu beleuchten. In dem Vorhaben, Isabela Reyes Entführung als Auslöser für einen Kriegsausbruch zwischen den mexikanischen Kartellen zu nutzen, erfährt der Zuschauer mehr über die Vergangenheit des gnadenlosen Alejandro Gillick und seiner Mentalität. Bei diesen Beleuchtungen handelt es sich zwar immer nur um Brotkrumen von Informationen, nach denen sich das Publikum die Finger leckt, doch im Endeffekt bestärkt eben jene Knappheit an Informationen die geheimnisvolle, schon nahezu mystische Gestalt des für die Öffentlichkeit nicht existierenden Auftragskillers im Dienste der Regierung. Ob diese Fassade bewahrt werden kann oder schließlich zu zerbrechen droht, wird womöglich in dem geplanten Sequel beantwortet, das die Sicario-Trilogie rund um del Toros Figur abschließen soll.

Fazit

Der erste Teil bot einen atmosphärisch beklemmenden, mit Nervenkitzel gesättigten Ausflug in die Welt der Drogenkartelle. "Sicario 2" fühlt sich nun aufgrund einiger Veränderungen anders an, als sein Vorgänger, weiß aber eben auf diese andere Art und Weise zu unterhalten. Vielleicht nicht die beste Fortsetzung, nichtsdestotrotz ein gelungener Action-Thriller.  

Kritik: Oliver Koch

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