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Nach dem Einschlag eines unbekannten kosmischen Körpers hat man das umliegende Gebiet abgesperrt und nennt es jetzt "die Zone". Niemand darf hinein, außer er tut es illegal. Einer dieser Quasiverbrecher ist der Stalker, der Fremde gegen Bezahlung in die Zone führt, die ein Geheimnis birgt, auf das viele scharf sind: das Zimmer. In diesem Zimmer sollen alle Geheimnisse enthüllt und alle Wünsche erfüllt werden. In dieser Nacht sind es ein Wissenschaftler und ein zynischer Autor, die zu dem Zimmer gelangen wollen. Doch es gibt keinen direkten Weg durch die Zone, in dem die irdischen Naturgesetze und die Zeit keine Geltung mehr zu haben scheinen, und so wird der Weg zu einer Odyssee mit vielen Umwegen...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Es ist schwer, einen Film wie Stalker in angemessene Worte zu fassen. Die Handlung lässt sich zwar relativ einfach skizzieren, doch was dieses Mammutwerk mit einem anstellt, in was seine unfassbare Kraft und Faszination besteht, ist die wahre Herausforderung am sechsten Spielfilm des sowjetischen Ausnahme-Filmemachers Andrei Tarkovsky (Solaris). Obwohl von vielen Seiten schier maßlos gelobt und gepriesen, ist aber auch dieses Werk – wie so vieles in seinem Schaffen – durchaus umstritten, was sich insbesondere auf die eigenwillige Interpretation seiner geistigen Vorlage beruft. Der Roman Picknick am Wegesrand von Arkadiy & Boris Strugatskiy aus dem Jahr 1971 lieferte die Grundlage und die Gebrüder entwickelten auch etliche Drehbücher, mit denen der in dieser Hinsicht gewohnt eigenwillige Tarkovsky jedoch nie zufrieden war. Sieben bis neuen Entwürfe sollen es gewesen sein, bis sich der Regisseur zufriedengab (und diesen natürlich auch dann noch abwandelte). So blieben von der ohnehin stark gestutzten Handlung des Romans am Ende mehr oder weniger nur noch Eckdaten übrig, was von Kennern der Vorlage naturgemäß nicht sonderlich positiv aufgenommen wurde. Als werkgetreue Adaption somit eindeutig fragwürdig, in seiner von der Vorlage losgelösten, eigenwillig-filmischen Form dennoch ein Meisterwerk für sich (sehr vergleichbar mit der Diskussion rund um die kurz danach erschienene Stephen King-Verfilmung The Shining durch Stanley Kubrick).

Tarkovsky’s Interpretation gleicht einem kafkaesken Albtraum, getaucht in eine bald monochrome Farbgebung zwischen rostigen Gold- und erdig-lehmigen Brauntönen. In diesem Szenario, beginnend in dem verwahrlosten, trostlosen und fast postapokalyptisch wirkenden Randgebiet zu „Der Zone“, bricht der titelgebende Protagonist (Aleksandr Kaydanovskiy; „Stalker“ wird in diesem Kontext mit „Pfadfinder“ übersetzt) auf zu seiner illegalen Expeditionsleitung in das verbotenen Gebiet für seine beiden Auftraggeber: den „Professor“ und den „Schriftsteller“. Beide wollen in der durch das Militär hermetisch abgeriegelten Zone das sagenumwobene „Zimmer“ aufsuchen, dass angeblich alle Wünsche wahrwerden lässt. Der Stalker hat schon einige Kunden dorthin geführt, doch kaum einer hat das gefunden, was er sich erhofft hat. Denn in „Der Zone“ – in der plötzlich die Farbe zurückkehrt und somit kurzzeitig wirkt wie ein falsches Idyll; wie ein heimtückisches Mausoleum der Hoffnungen und Träume - gelten eigene Naturgesetze. Sie scheint wie eine sich stetig verändernde, beinah organische Lebensform, die den Weg zum „Zimmer“ gespickt hat mit zahlreichen Unwegsamkeit und Fallen. Vor allem zwingt einen dieser gespenstische, mysteriöse und unwirkliche Ort zu einer tiefen Auseinandersetzung mit den eigenen Wünschen, Weltanschauungen und inneren Konflikten, von denen diesmal auch der „Reiseleiter“ nicht verschont bleibt.

Stalker ist in vielerlei Hinsicht wie der sowjetische Apocalypse Now (übrigens im selben Jahr erschienen). Auf einer Odyssee durch ein von der Realität entrücktes, bizarres und doch an sehr realen Begebenheiten angelehntes Szenario (hier natürlich noch etwas mehr als Metapher begriffen) werden die Protagonisten auf eine existenzielle Zerreisprobe gestellt, an deren Ende niemand mehr der sein wird, der er zu Beginn an noch war. Auch wenn Tarkovsky sich Zeit seines Lebens (sein Krebstod im Jahr 1986 soll angeblich auf diesen Dreh zurückzuführen sein, der in durch chemischen Abfall verseuchten Gebieten stattfand) gegen die Behauptung wehrte, dass der Film als Allegorie auf das aktuelle Zeitgeschehen und die jüngere Vergangenheit der Sowjetunion und des Ostblocks generell zu interpretieren wäre, ist dieser Vergleich – ob gewollt oder nicht – kaum von der Hand zu weisen. Zu offenkundig lesbar werden hier Verweise auf staatliche Regulierungen und Geheimhaltung, militärische Unterdrückung, Denunziantentum, der beinah utopisch wirkende Wunsch nach Autonomie, geistige wie gesellschaftliche Freiheit und Wohlstand, das Streben nach Erlösung und Erleuchtung, während um einen herum alles in Verwahrlosung, Elend und Missbildungen sowohl in Natur, Mensch und Gesellschaft längst hoffnungslos versunken ist. Die Figuren in Stalker sind bereit, Leib und Leben zu riskieren, nur für die vage Hoffnung eines völlig irrationalen Wunders. Das wiederum nicht umsonst ist, sondern wie ein Pakt mit dem Teufel einen so hohen Preis einfordert, das kaum jemand ihn zu bezahlen im Stande ist.

Dieser Weg ist für die Figuren wie das Publikum herausfordernd, auf gewisse Weise und je nach Sehgewohnheiten der Zusehenden mit Sicherheit auch ein Stückweit anstrengend bis eventuell sogar frustrierend, was ein allgemein gültiges Empfehlungsschreiben für die Sichtung schwieriger gestaltet, als es bei jedem Film ohnehin der Fall ist. Einfacher gesagt: es werden nicht wenige Menschen mit diesem verkopften und interpretativ bewusst nicht eindeutigen Brocken ihre liebe Not haben und wer sich speziell von der inszenatorischen Wucht nicht sofort einfangen lässt, wird sich bestimmt mühselig hineinkämpfen müssen. Das soll nicht abgehoben klingen, aber Stalker ist definitiv kein Film für jedermann. Und das ist auch völlig legitim. Er zählt eindeutig zu der Kategorie „Erlebnis“, die von bewusstseinserweitertem Wert bis zu kompletten Wirkungslosigkeit alles in diesem Spektrum abbilden kann und das bewusst in Kauf nimmt.

Fazit

9.0

Ein Monstrum von Film, das einen womöglich komplett kalt lassen kann, aber in seiner schier hemmungslosen Sogwirkung genauso gut zu den faszinierendsten Expeditionen in den Kopf und das Herz seines Publikums einlädt. Kontrovers, streitbar, ambitioniert und überlebensgroß in seiner Schlichtheit. „Stalker“ ist so oder so ein Ereignis, an dem sich jeder zumindest mal ausprobieren sollte.

Kritik: Jacko Kunze

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