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Inhalt

Die Erfolgsstory von OASIS beginnt im Jahr 1991: Noel Gallagher tritt der Band seines Bruders Liam bei. Die beiden Brüder teilen sich nun nicht mehr die Kinderzimmer sondern die Bühnen. In weniger als 3 Jahren brachte OASIS ihr erstes Album DEFINITELY MAYBE auf den Markt. Es entwickelte sich zum Megahit und stellte in kürzester Zeit einen neuen Verkaufsrekord in Grossbritannien auf. 1996 kündigte die Band zwei Konzerte im Knebworth Park an und 2.6 Mio. Menschen kämpften um die heiss begehrten Tickets - mit dieser Anzahl Fans hätte man ganze 20 Konzerte durchgeführt. Mit über 50 Millionen weltweit verkauften Tonträgern ist OASIS bis heute der erfolgreichste Vertreter des Britpop und neben ihrer Musik auch bekannt für die Skandale der Brüder Liam und Noel Gallagher.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Ein paar Jungs aus Manchester gründen eine Band und nehmen eines Tages ihr erstes Album auf. Zweieinhalb Jahre später spielen sie in Knebworth, England ein Open-Air Konzert vor 250.000 Leuten. Wenn das mal keine Erfolgsgeschichte ist. Gemeint ist Oasis, die britische Band, die gemeinsam mit Blur, Pulp oder den Stone Roses die Britpop-Bewegung der 1990er Jahre anstießen und bis heute als deren Könige gelten.

Verdient haben sie sich diesen Ruf mit Hit wie „Wonderwall“, „Live Forever“, „Champagne Supernova“, „Don't Look Back in Anger“ oder „Cigarettes & Alcohol“. Die Doku Supersonic von Oscar-Preisträger (The Road To Guantanamo) lässt nun die einzelnen Bandmitglieder zu Wort kommen. Diese erzählen vom Beginn ihrer Karriere, ihrer Herkunft und natürlich vom Aufstieg. Oasis-Fans, die sich auch abseits der Musik und den vielzähligen Schlagzeilen mit der Band auseinandergesetzt haben, erfahren nicht unbedingt viel Neues. Aber selbst die bereits bekannten Informationen werden von der Doku gut an den Mann gebracht. Denn statt auf die üblichen Talking Heads zu setzen, reicht Whitecross die Stimmen der Band  und ihrer Begleiter. Diese werden dann mit Aufnahmen, Clips, Montagen und Collagen gekreuzt. Das wirkt stilistisch gerne mal etwas chaotisch und wirsch, es unterlegt Supersonic aber mit einem ganz eigenen Beat. Dass es dazu Aufnahmen gibt, die noch nie zuvor zusehen waren erfreut das Fan-Herz natürlich umso mehr.

Es ist auch schön, dass Supersonic nicht nur die beiden Frontmänner, die Brüder Liam Gallgher und Noel Gallgher in den Fokus rückt, sondern auch ehemalige Mitglieder der Band sowie Bekannte und Verwandte. Diese geben einen Einblick in die Beziehung der beiden Brüder, die unterschiedlichen nicht sein könnten. Liam, der Rüpel, für den das beste Erlebnis einer US-Tour wohl seine Entdeckung der Droge Crystal Meth war und Noel, der extrovertierte Songschreiber, der sich nach und nach den Chefposten der Band unter den Nagel riss. Diese beiden Alphatiere stehen klar im Zentrum, aber Whitecross versucht auch abseits davon Oasis zu ergründen und das gelingt ihm ganz anständig.

Also, eine richtig gute Doku? Schon, aber leider auch eine, die letztlich enttäuscht. Was die Doku erzählt ist interessant, ein Balsam für die Fanseele und sie gibt auch für Nichtkenner einen guten Einblick und Eindruck auf die „beste Band der Welt“. Was nur ärgerlich ist, ist die Tatsache, dass Supersonic genau dann aufhört, als es eigentlich richtig faszinierend wird. Denn es werden nur die ersten beiden Alben behandelt. Doch mit ihrem dritten Werk “Be here now“ begann doch erst ein wirklicher Prozess. Mit diesem Album mussten sich Oasis erstmals mit der breit-medialen Behauptung konfrontiert sehen, dass sie künstlerisch versagt haben.

Be here now“ war der Startschuss einer neuen Oasis-Ära. Ab da an war nicht mehr alles kommerziell ein Mega-Erfolg und gleichsam versuchte sich die Band, bzw. deren Mastermind Noel Gallagher künstlerisch weiterzuentwickeln. Es wäre so packend gewesen zu erfahren, wie die Band die Zeit nach „(What's the Story) Morning Glory“ empfunden hat. Als Fans und Presse ein weiteres Meisterwerk erwartet haben und wie Oasis damit umgegangen sind, als Album Nummer 4 „Standing on the Shoulder of Giants“ fast eine ästhetische Bruchlandung hinlegte (auch wenn die Songs „Fuckin' in the Bushes“ und „Sunday Morning Call“ Perlen sind), bevor sie sich mit den nächsten Alben wieder steigern konnten.

Am Ende, wenn die Masse von Knebworth Oasis zujubelt, die Band versucht nicht selbst in einen euphorischen Rausch zu verfallen und Supersonic endet bleibt zunächst als Fan auch eine gewisses Glücksgefühl zurück. Nostalgie macht sich breit. Melancholie und Freude gröhlen die größten Hymen des Britpops mit und verneigen sich vor den Gallgher-Brüdern. Dann wenn der Abspann einsetzt und „The Masterplan“ einsetzt, kommt dennoch ein gewisses Maß an Ernüchterung zum Vorschein. "Supersonic" ist eine wirklich gute Dokumentation, aber sie versteht sich mehr als Zelebrierung und Aufarbeitung der ersten Jahre. Knebworth war der große Höhepunkt der Oasis-Zeit (nicht, dass es danach keine mehr gab) und war ebenso ein Trennstrich. Die wesentlich umfangreichere Story folgte danach und es wäre schön wenn Mat Whitecross diese Zeit auch beleuchtet hättte, denn sie bietet neben Hurra-Momenten eben auch das, was man heutzutage mit Oasis, neben ihren Songs, verbindet:  Das hinterherjagen früherer Erfolgsgröße und die endgültige Trennung des Duos Liam und Noel.

Fazit

Für Oasis-Fans führt um diese Doku kein Weg vorbei. Sie sollte für sie ein Freudenfest der Nostalgie sein. Auch diejenigen, die nur die größten Hts und Schlagzeilen der Britpopper kennen, erhalten eine befriedigendes Gesamtpaket, dessen Inhalt rauschhaft und ästhetisch kraftvoll dargeboten wird. Wer allerdings mehr erwartet, als ein zweistündiges Loblied auf die Band und ihre überaus erfolgreiche Anfangszeit, dürfte hingegen schon ein wenig enttäuscht sein. Die ganze Geschichte wird hier nämlich nicht erzählt. „Supersonic“ ist dann doch mehr daran interessiert das „Tonight, I'm a Rock 'n' Roll Star“-Gefühl von Oasis zu transportieren, nicht aber ihren ganzen Werdegang mit allen Höhen, Tiefen und dem abrupten Ende.

Kritik: Sebastian Groß

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