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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

In betrunkenem Zustand stürzt Schriftsteller Pierre (Jean Dujardin) vom Balkon und verletzt sich schwer. Trotzdem entschließt er sich entgegen der Prognosen der Ärzte kaum, dass er wieder laufen kann,  eine über 1.300 Kilometer langen Marsch quer durch Frankreichs Nationalpark Mercantour bis zur Halbinsel Cotentin anzutreten. Seine Freunde halten ihn für verrückt, aber Pierre lässt sich von Nichts und Niemandem zurückhalten. 

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die Schnecke geht nicht rückwärts“, verkündet Pierre Girard (Jean Dujardin, November), Reisender, Romanautor und Reiseroman-Autor, während seiner wortreichen Wanderung auf dem Weg des Originaltitels. Dessen literarische und lokale Verweise tilgt die lapidare deutsche Version, die dafür einen persönlichen und physischen Prozess ankündigt. Entwicklungen irgendeiner Art sind indes rar in der im doppelten Sinn weitläufigen Handlung. Deren zähes Tempo und Substanzmangel wecken Zweifel an erwähnter Aussage. Die ist exemplarisch für die pseudophilosophische Prätention Denis Imberts (Mystère) Road Movies.

Da die Rückblenden zu Pierres alkoholisierten Leichtsinn und Selbstüberschätzung geschuldeten Unfall und der im Handumdrehen erfolgreichen Heilung augenscheinlich nicht ausreichten, um Sylvain Tessons (Der Schneeleopard) autobiografische Buchvorlage auf Spielfilmlänge zu strecken, überlagern Monologe den Kamerablick auf die majestätische Landschaft. Wenn Tessons filmisches Alter Ego nicht aus seinem Manuskript rezitiert, unterhält er sich mit Weggefährten auf der 1300-Kilometer-Tour, zu der er gegen ärztlichen Rat aufbricht. Was nach einer ermutigenden Geschichte heilsamer Selbstermächtigung klingt, hat einen weit ambivalenteren Kern.

Das ist das überdimensionale Ego des Hauptcharakters, dessen materielle und soziale Privilegien als Sohn reicher Verleger geflissentlich verschwiegen. Genauso, dass Tesson anders als Pierre die langwierige Reha nicht einfach übersprang und eine halbseitige Gesichtslähmung zurückbehielt. Imberts hehre Inszenierung stilisiert die Genesung zur Frage des Willens und Beweis mannhafter Stärke. Pierres charakterliche Wandlung bleibt angesichts seiner jovialen Selbstherrlichkeit bloße Behauptung. Das Stilisieren zum szenischen Spektakel führt den Topos mentaler Läuterung durch Selbstüberwindung und Naturnähe ad absurdum.

Fazit

„Napoleon sagte, es gibt zwei Arten Männer: die, die befehlen, und die, die gehorchen. Napoleon vergaß die Männer, die fliehen. Zu fliehen heißt zu befehlen! Man befiehlt dem Schicksal, dass es keine Macht mehr über einen hat“. Solch diffuse Dialektik gemischt mit Macho-Megalomanie, klingt nicht besser, wenn sie vor Gebirgskulissen von einem einsamen Wandersmann aufgesagt wird. Denis Imbert tränkt die Naturpanoramen seiner semi-biografischen Selbstbespiegelung dennoch in eskapistische Egomanie, die das aufgesetzte Schauspiel zu Charakterstärke verklärt.

Kritik: Lida Bach

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