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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Ein weiterer Tag im Büro: Jane, die neue Assistentin eines mächtigen Medienmoguls, war als Erste da und wird als Letzte wieder gehen. Sie erledigt ihre Aufgaben, erträgt die ständigen Feindseligkeiten ihrer Kollegen und widmet sich dem wachsenden Stapel an Arbeit mit Sorgfalt und Präzision: Terminpläne ausdrucken, Reisen organisieren, Mittagessen bestellen für ihren Chef, der seine schier grenzenlose Macht auf perverse Art ausnutzt.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Machtgefälle, pervertierte Strukturen und systematischer Ausbeutung junger Frauen, die als thematischer Schwerpunkt Kitty Greens (Casting JonBenet) dokumentarische Arbeiten durchziehen, kulminieren in einem subtil beklemmenden Spielfilmdebüt. Dessen formelle Strenge und dramatische Nüchternheit enthüllen mit chirurgischer Präzision verdeckte Mechanismen von Autoritätsmissbrauch und Enabler Culture. Zu letzter zählt auch die stille Hauptfigur (exzellent: Julia Garner, Good Kids), deren niedere Position in der Firmenhierarchie eines unsichtbaren Harvey-Weinstein-Doubles ausreichte, ihre schweigende Unterstützung zu sichern. Sie ist austauschbar, wie schon ihr Name verrät. 

Trotzdem stellt Jane einmal die falsche Frage, nachdem sie wieder ein besonders junges Mädchen (Kristine Froseth, Prey) für den ungenannten Filmproduzenten in ein Luxushotel begleitet. Das Gespräch mit einem zwischen unterschwelliger Einschüchterung und paternalistischer Verharmlosung lavierenden Personalberater (Matthew Macfadyen, Edison) ist infame Höhepunkt der messerscharfen filmischen Analyse. Sterile Büroräume und labyrinthische Flure erzeugen eine klaustrophobische Atmosphäre, in der die bedrohliche Präsenz allmächtiger Männer beständig greifbar ist. Ein moralisch pervertierter Abgrund, wo die Vorgänge hinter verschlossenen Türen geflissentlich ignoriert werden.

Alle wissen, was passiert, wenn modellhafte Schauspielerinnen und naive Bewerberinnen in sein Büro verschwinden, beruhigt durch die Gegenwart einer weiteren jungen Frau, und reißen Witze. Die durch Janes respektlose Büromitarbeiter verkörperte Bro Culture ist zugleich Symptom der toxischen Kombination von Machismo, Materialismus und Manipulation und Triebrad. Wie letztlich auch Jane. Sie beantwortet Anrufe seiner Ehefrau, bucht seine Suiten, putzt seine Couch. Übelkeit erregend wie das Wissen um deren Funktion ist die Klarheit ihrer eigenen Ohnmacht.

Fazit

Unbeirrt offenbart Kitty Greens unterkühltes Spielfilmdebüt den menschenverachtenden Machtapparat, der monströse Persönlichkeiten wie Harvey Weinstein aus Opportunismus oder Verwundbarkeit in die Hand spielt. Ihre Systemkritik vibriert von der unterdrückten Spannung eines Psychothrillers, der sich in der betont unglamourösen Kulisse einer Filmproduktionsfirma entfaltet. Konzentrierte Einstellungen und dramaturgische Reduktion kreieren ein erstickendes Klima psychologischer Manipulation, hierarchischer Entmachtung und sexistischer Erniedrigung, in dem Opfer gezielt in die Rolle von Mitwissenden gedrängt werden und schließlich in die von Mithelfenden.

Kritik: Lida Bach

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