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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Es geht um einen abtrünnigen Aufständischen, der die CIA erpresst, indem er ausländische Journalisten ermordet und es so aussehen lässt, als wäre die Agency dafür verantwortlich. Als andere Nationen anfangen, sich gegen die USA zu wenden, muss die CIA Steve Vail (Aaron Eckhart) – ihren brillantesten und rebellischsten Agenten – aus dem Ruhestand locken. Mit einem herausragenden und tödlichen Fähigkeiten-Set wird Vail beauftragt, dabei zu helfen, den Ruf der Agentur reinzuwaschen. Das zwingt ihn dazu, sich seiner zwielichtigen Vergangenheit zu stellen, während er eine internationale Verschwörung entwirrt.

Kritik

Na, wer hat sich Anfang 2024 auch ins Kino verirrt, in der Hoffnung, dass Jason Statham als grimmiger Bienenzüchter auf Vergeltungszug ein amüsantes Action-Vehikel sein könnte? The Beekeeper war leider eine herbe Enttäuschung, da er seine extrem trashige Prämisse nicht mal im Ansatz ausreizte und stattdessen einen halbwegs aufwändigen, aber trotz aller Over-The-Top-Momente noch viel zu ernstgemeinten Heuler auftischte, der lediglich in ganz ausgewählten Situationen andeutete, was für ein furioses Unsinns-Potential in ihm hätte schlummern können. Mit einem Budget von 40 Millionen $ und einem weltweiten Einspielergebnis von 152 Millionen $ konnte der Streifen wenigstens noch finanziell als solider Erfolg betrachtet werden. Was irgendwie niemand mitbekommen hat: bereits eine Woche zuvor startet schon ein Actionfilm in den US-Kinos, der sich einem ähnlichen Konzept bedient. Damals war es kein Hobby-Imker, sondern ein passionierter Maurer, der sein Arbeitswerkzeug diesmal endlich zweckentfremden musste (hätte das mal Jason Statham gemacht, und die bösen Buben mit geladenen Bienenwaben beworfen), um für Recht und Ordnung zu sorgen. Die Rede ist von The Bricklayer (kein Witz, das Ding heißt wirklich so) und warum diese Gurke hierzulande relativ heimlich, still und leise direkt für den Heimkino- bzw. Streamingmarkt verramscht wird, liegt vermutlich zu einem nicht geringen Anteil an seinem sensationellen Erfolg. Budget: knapp 24 Millionen $. Box Office: unter 900.000 $. Uff, das tut weh. Aber was soll man sagen? Es trifft hier definitiv nicht den Falschen. Und im direkten Vergleich wirkt The Beekeeper schlagartig wesentlich gelungener.

Es war einmal - irgendwann in den späten 80ern - als sich ein finnischer Regisseur namens Renny Harlin aufmachte, als neue Stern in Hollywood gefeiert zu werden. Mit Prison – Rückkehr aus der Hölle und Nightmare on Elm Street 4 sammelt der damals knapp 30jährige erste Erfahrungen im US-Horror-Genre, bevor er kurz danach zu einem der hoffnungsvollsten Regisseure im Actionkino der 90er werden sollte. Stirb Langsam 2, Cliffhanger – Nur die Starken überleben und Tödliche Weihnachten waren echte Hausnummern, daneben gab es den zwar kolossal gefloppten, handwerklich aber einwandfreien Die Piratenbraut oder den amüsanten Hai-Horror-Actioner Deep Blue Sea. Seit der Jahrtausendwende ist der Mann leider ein Garant für Flops am laufenden Band und nicht nur aus kommerzieller Sichtweise. All das früher präsentierte Talent scheint auf Nimmerwiedersehen verschwunden und The Bricklayer ist dahingehend der aktuell traurige Höhepunkt. Da sind die idiotische Geschichte, die katastrophalen Charaktere und das lausige Drehbuch noch nicht mal berücksichtigt. Allein was hier formell geboten wird, ist für jemanden mit dieser Historie verwirrend bis erschreckend. Der Mann konnte doch nachweislich mal richtig gute Actionsequenzen inszenieren - und nun? Da gibt es öde Schusswechsel, generische Autoverfolgungsjagden wie aus jedem x-beliebigen TV-Film und Nahkampfsequenzen, die so hektisch zerschnitten werden müssen, damit die fehlende Dynamik verzweifelt überblendet werden soll. Dazu kommen Explosionen und Blutspritzer natürlich überwiegend aus dem Rechner, aber das kennen wir inzwischen ja leider zur Genüge.

Handwerklich somit schon mal ein absoluter Tiefflieger ist der Rest dabei sogar noch deutlich erbärmlicher. Aaron Eckart (London Has Fallen) gibt den besagten Baumeister, der eigentlich mal CIA-Special-Super-Duper-Irgendwas-Guy war, nun aber lieber Mauern zieht. Weil…, nein, das verrät und der Film auch erst am Schluss und diese sensationelle Erläuterung darf auf keinen Fall gespoilert werden. Also auf jeden Fall schwingt er jetzt lieber die Maurerkelle und legt die auch dann nicht zur Seite, als er plötzlich wieder in seinen alten Job zurück muss. Gemeinsam mit der wohl unfähigsten CIA-Agentin aller Zeiten (Nina Dobrev, Dog Days) soll er einen alten, totgeglaubten Weggefährten (Clifton Collins Jr., Nightmare Alley) ausfindig machen, der den Laden erpresst und dafür einige Leute über den Jordan schickt. Das wird ungefähr so aufregend, leidenschaftlich und originell präsentiert wie der Wetterbericht von letzter Woche und wenn das unbestreitbare (aber natürlich trotzdem strunzdumme) Highlight ist, dass Aaron Eckhart sein Gimmick (bzw. den Werkzeuggürtel) tatsächlich mal anderweitig zum Einsatz bringt, sagt das schon viel über die Gesamtqualität aus.

Dieser ganze Film wirkt wie von einer drittklassigen KI geschrieben UND inszeniert (nochmal: Renny Harlin in den 90ern – unfassbar!), ist gelinde gesagt stinklangweilig, hat einige hanebüchene Anschlussfehler - man achte mal auf das durch Wunderheilung wieder makellose Gesicht von Nina Dobrev beim Showdown - und apropos: ihre Rolle ist schon beschämend. Diese vermeidlich hochdekorierte Agentin des CIA bekommt rein gar nichts geschissen, muss andauern gerettet und korrigiert werden und wird von ihrem männlichen Gegenpart auch so dermaßen lächerlich gemacht, dass es wie ein Plädoyer wirkt, Frauen in dieser Männerwelt besser nicht mehr rumlaufen zu lassen. Die lassen sich mehrfach ohne Not entwaffnen, stellen nur dumme Fragen und brauchen die gesamten zwei Stunden Laufzeit, um endlich mal etwas richtig zu machen. Dann doch lieber gleich weglassen, solche „Power-Frauen“ werfen die cineastische Emanzipation weiter zurück als jeder Hollywood-Romanze der 50er Jahre.

Fazit

Einfallslose, zum Teil wirklich lächerliche und lieblos runtergekurbelte Fließbandware mit einer sackdummen Prämisse, die leider nicht mal amüsant verkauft wird. Ein in allen Belangen unterirdischer Film von einem Mann, der vor einer Ewigkeit mal richtig gute Actionfilme inszeniert hat. Bedauerlich, wenn man das hier durchstehen muss.

Kritik: Jacko Kunze

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