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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die erste Verliebtheit, der erste Sex und der Scheidungszank der Eltern führen die 16-jährige Catherine zu einem Wendepunkt. Im neuen Freundeskreis kommt sie mit der Droge Meskalin in Kontakt, die ekstatische Zustände auslöst und bald Cats Alltag bestimmt. Im Rausch befreit sie sich von den nervigen Auseinandersetzungen zu Hause. In ihrer Clique findet sie Halt und Leichtigkeit. Doch Drogenkonsum und Aufmüpfigkeit gehen nicht lange gut ...

Kritik

Emotionalität und Abgeklärtheit Anais Barbeau-Lavalettes (Inch'Allah) Jugenddramas sind so kalkuliert und aufgesetzt wie die der impulsiven Hauptfigur. Catherine (Kelly Depeault) bekommt zum 16. Geburtstag eine Ausgabe von Wir Kinder vom Bahnhof Zoo, einen 1000-Dollar-Scheck und einen Walkman, damit wirklich jedes Kind im Publikum des Berlinale Generation Beitrags registriert: Es sind die 90er. Schon wieder. Die Zeit, seit der das Gegenwartskino die vermeintlich coolste Dekade rezipiert, scheint inzwischen länger als die realen 90er. 

Dass damals Jugendliche nicht rumliefen, als gingen sie zu einer 90er-Jahre-Themenparty, hat die Regisseurin verdrängt. Catherine und ihre neue Clique tragen Dr. Martens zu Netzstrumpfhosen, hören Grunge, betrauern Kurt Cobain und imitieren Pulp Fiction. Die jungen Protagonisten kleiden sich wie aus der Modesparte einer alten Bravo ausgeschnitten, passend zur Handlung auf dem Niveau der Foto-Love-Story. Catherine klaut ihrer Erzfeindin deren Lover Pascal (Antoine Desrochers, Nitro) und zählt fortan zu den angesagten Kids. 

Die rauchen, trinken und verleiten die Protagonistin zum Drogenkonsum. Catherines hysterische Eltern (Caroline Néron, Haus der MörderNormand D’Amour, Lust auf unserer Haut) sind mitschuldig, weil sie sich scheiden lassen. Jeder weiß, dass Scheidungskinder abstürzen. Catherine küsst ihre Freundin Marie-Eve (Éléonore Loiselle), bandelt mit dem tiefsinnigen Kevin (Robin L’Houmeau) an und tanzt auf einer Party ohne Top. Normale Teenager-Erlebnisse beklagt die überzogenen Inszenierung als moralischen Abgrund. Zum Glück reicht einmal bei Mama und Papa Ausheulen zum Abbau jeglicher teenage angst.

Fazit

Überfrachtet von Stereotypen und Klischees, verschwendet Anais Barbeau-Lavalettes Romanverfilmung ihr talentiertes Ensemble an eine Moralmär, die verkrampft edgy und grungy erscheinen will. Die vorhersehbare Handlung reiht nahezu lehrbuchhaft eine narrative Trope an die nächste. Hinter der gekünstelten Authentizität modern altbackene Vorurteile und Bigotterie. Sexuelle Orientierungssuche und Jugendpartys werden zum charakterlichen Untergang stilisiert. Voyeuristische Teenie-Sexszenen und überflüssige Nacktheit der Hauptdarstellerin offenbaren die Doppelmoral einer Story, deren historisches Setting und Style lediglich als Publikumsköder dienen.

Kritik: Lida Bach

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