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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Eben waren sie noch auf der Straße unterwegs, nun finden sich 80 anscheinend zufällig ausgewählte Leute in einem Parkour wieder. Nicht nur das gibt Rätsel auf, sondern auch die merkwürdige Stimme, die jeder Kandidat als seine eigene wahrnimmt und die einem die Regel erklärt: Betritt das Gras und du bist tot. Wenn du zweimal überrundet wirst, bist du tot. Nur einer wird überleben. So beginnt das Rennen um Leben und Tod, wie auch die Suche nach dem Grund...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Sadismus trifft einen ganz besonderen Nerv im menschlichen Wesen. Das muss sich zwar nicht immer zwangsläufig in sexuellen Auswüchsen äußern, doch geistert mit dem torture porn seit wenigen Jahren ein neues Subgenre in den Kinos, welches auf bemerkenswert viel Gegenliebe stößt. Die „Saw“-Reihe oder die meisten Filme von Eli Roth fuhren dabei große Erfolge ein und wurden binnen kürzester Zeit zu (Horror-)Publikumslieblingen. Der Mensch als Bestie – das betrifft sowohl die Filmfiguren, als auch den Zuschauer, da es letzterer ist, der sich im dunklen Saal seiner Freude am Tod Anderer hingibt. Doch bedarf es inzwischen Innovation, denn von mutierten Vergewaltigern in der Wüste, gelangweilten Millionären, die auf den Tod Unschuldiger wetten, und Folter-Spielen ist bereits erzählt worden. Paul Hough verbindet nun in „The Human Race“ teils jene Elemente mit dem Survival-Thriller. Doch von würdiger Nachfolge kann dabei nicht die Rede sein.

Suzanne Collins hat mit ihrer Romanreihe der „Die Tribute von Panem“ zwar ein erfolgreiches Franchise begründet, doch das Thema der gegeneinander kämpfenden Jugendlichen bei Weitem nicht erfunden. Allerorts war der Aufschrei nach „Battle Royale sehr groß und es stimmt – wo der Film Die Tribute von Panem – The Hunger Games noch sehr um eine Altersgrenze ab 12 bemüht war, geht „Battle Royale“ in die Vollen. Gerade seine schonungslose Darstellung der Schüler, die zu eben jenen Bestien werden, machte den Film kontrovers, aber vor allem auch bekannt, erfolgreich und beliebt. Während man sich selbst nicht in einem solchen Szenario wünscht, ist die Schaulust auf ein Maximum gehoben. „The Human Race“ will dort – und an „Saw“ - anknüpfen. 80 Menschen, die sich plötzlich in einem Parkour wiederfinden und mit dem eigenen Tod konfrontiert werden, wenn sie nicht laufen – eine großartige Idee.

Hinter dieser steckt allerdings nicht nur wenig, sondern auch solch ein Absurdum, dass es weh tut. Das Konzept geht anfangs auf: Menschen aller Ethnien und Altersklassen – denn „The Human Race“ bezieht sich ja ambivalent sowohl auf das Rennen, als auch die Rasse – müssen laufen und die Regeln befolgen. Wer dies nicht tut, verliert seinen Kopf. Doch da beginnt der Film zu kriseln. Die Todesursache sind nicht etwa Geräte, Maschinen oder Menschen, sondern sie ist unsichtbar – die Unglaubwürdigkeit beginnt. Noch ist zu hoffen, dass es vielleicht einen radioaktiven oder anderen wellentechnischen Ursprung hat. Indes beginnt aber auch das Konzept zu wackeln. Nachdem man inzwischen 20 Köpfe hat zerplatzen sehen, stellt sich Langeweile ein. Die Genugtuung des Zuschauers muss befriedigt werden, stattdessen verschiebt sich die Handlungsfokussierung auf die Figuren, welche leider absolut lächerlich daherkommen.

Gerade zwei junge, ehemalige Soldaten (Paul McCarthy-Boyington und Eddie McGee) scheinen die einzigen zu sein, die moralische Zweifel haben, wenn sie jemanden, etwa durch Überrunden, töten. So beginnen sie, die anderen Teilnehmer – allesamt sehr triviale Figuren – von einer Zusammenarbeit zu überzeugen. Nach kurzer Pause und mäßigem Erfolg dessen, beginnt das todeslangweilige Schaulaufen erneut. Doch auch andere Figurenzeichnungen gehen gehörig schief: weder das befreundete taubstumme Paar oder der alte Kriegsveteran, noch der 'gerissene' Mexikaner bewirken irgendeine Identifizierung oder werfen Emotionen beim Zuschauer auf. Dazu kommen Dialoge, die in jener Situation nicht ferner oder dämlicher sein können. Alle Hoffnung liegen auf der finalen Lösung, auf dem Twist: wer ist für das Töten verantwortlich, wie gelangten die Menschen in den Parkour und was ist letztendlich die Absicht? Des Rätsels Lösung – wer sich nicht sämtliche Laune am Film nehmen mag, sollte hier aufhören – ist grotesk, absurd, irrsinnig und fernab jeglichem versöhnlichen Eingeständnis, warum man die letzten 90 Minuten mit dem Film verbracht hat.

Fazit

Ideenverwirklichung at its worst - „The Human Race“ ist weder würdig, noch ein Nachfolger irgendeines Survival-Splatter-Thrillers. Das Konzept hinkt gewaltig, die Inszenierung ist langweilig und die Protagonisten, wenn man denn überhaupt von solchen reden kann, mehr als unglaubwürdig. In „The Human Race“ lebt nicht der Zuschauer seine perversen Triebe aus, sondern es ist der Film, der dem vielleicht interessierten Menschen als Bestie vorgesetzt wird. Doch der Kampf um die Absegnung der Existenz des Films ist nach kurzer Zeit schon verloren.

Kritik: Philipp Schleinig

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