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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der Uhrmacher Eddy Kay (etwas zu bieder: Michael Biehn) wird, kurz nachdem er Jemanden aus einem brennenden Gebäude gerettet hat und von den Medien als Held gefeiert worden ist, von einem ominösen Killer attackiert. Nachdem sich im Zuge dessen eigenartige Flashbacks und Alpträume zu häufen beginnen, sucht Eddy die Psychologin Dr. Anna Nolmar (hinreißend: Patsy Kensit) auf, deren Uhr er kurz zuvor repariert hat. Nur knapp entgeht Eddy nach einer ersten Sitzung einem weiteren Anschlag und macht sich gemeinsam mit Anna auf die Suche nach dem Ursprung seiner äußerst realistischen Flashbacks und dem Grund für die nicht enden wollenden Attacken auf sein Leben.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Sometimes there is a reason why we forget certain movies…

Die Action Cult Uncut Reihe dient – ebenso wie die ähnlich ausgerichtete Horror Cult Uncut Reihe – 20th Century Fox und MGM als Dachmarke, um eine ausgeklügelte Mischung aus längst vergessenen B-Movie Perlen und gut im kollektiven Gedächtnis verankerten Klassikern, ungekürzt auf DVD (wieder-)veröffentlichen zu können. Neben unleugbaren All-Time-Favourites wie „Big Trouble in Little China“, „Missing in Action“, „Phantom Kommando“ oder „Rollerball“, gibt es einerseits tolle Wiederentdeckungen wie „Road House“ und „McQuade, der Wolf“ zu bestaunen andererseits aber auch das ein oder andere äußerst stereotype und daher verzichtbare Standardwerk zu ertragen. Was beispielsweise der zahnlose Agententhriller „Timebomb“ von Avi Nesher in dieser illustren Sammlung zu suchen hat, erklärt sich weder durch die belanglose Story noch durch den überschaubaren Body-Count oder die mittelprächtige Darstellerleistung nahezu aller Beteiligten.

Was sich im ersten Moment nicht besonders prickelnd anhört, ist es auch bei näherer Betrachtung nicht wirklich. Neben den üblichen (gut getimten) 90er-Jahre Actionszenen in typischen 90er-Jahre Kulissen – die heroische Rettung aus einem brennenden Gebäude darf dabei ebenso wenig fehlen wie ausufernde Schießereien in einem Parkhaus, einem Krankenhaus und einem Kino – gibt es in Avi Neshers Streifen lediglich bedeutungsschwangere Flashbacks und selten dämliche Killer zu bewundern, denen es noch nicht einmal gelingt einen Schlafenden zu erstechen beziehungsweise einen Radfahrer zu überfahren. Einige feine Brutalitätsspitzen und eine solide Inszenierung können zwar durchaus für etliche spannungstechnische Durchhänger entschädigen, machen aus „Timebomb“ aber noch lange keinen guten Vertreter seiner Zunft. Das wiederum liegt zum Großteil wohl daran, dass Regisseur Avi Nesher („Ritual“) seinen Streifen ganz offensichtlich als ernsthaften Thriller präsentieren wollte, dabei aber dem Irrtum erlegen ist diesen Effekt durch die Einsparung von handfesten Action-Szenen auf der einen und die starre Konzentration auf seine 0815 Story (er war bei „Timebomb“ gleichzeitig als Drehbuchautor am Werk) auf der anderen Seite erreichen zu können. Auch die vorhersehbare Auflösung der ganzen Geschichte wird trotz einer gewissen (trashigen) Eigenständigkeit mit ziemlicher Sicherheit bei den wenigsten Betrachtern für Begeisterungsstürme sorgen.

Darstellertechnisch bewegt sich die US-amerikanische Produktion aus dem Jahre 1991 in durchaus sicheren Gefilden. Mit Michael Biehn („Terminator“, „Aliens“ und „Abyss“) konnte ein damaliger Top-Star für die Hauptrolle gewonnen werden, der sich erst im Laufe der nächsten Jahre seinen guten Ruf durch zweifelhafte Auftritte in noch zweifelhafteren B-Movies ruinieren sollte. Biehn agiert als biederer Uhrmacher mit Gedächtnislücken zwar ebenso wenig überzeugend wie als Killer, zeigt alles in allem jedoch zumindest vollen Einsatz – Gerüchten zu Folge soll er sogar auf einen Teil seiner Gage verzichtet haben, um als Hauptdarsteller von „Timebomb“ (anstelle von Chuck Norris oder Jean-Claude Van Damme) zum Zug zu kommen. Der deutschen Marketingmaschinerie passte die Besetzung von Michael Biehn und damit dessen Paraderolle als Kyle Reese in „Terminator“ übrigens perfekt ins noch heute gängige Konzept der Zuschauertäuschung per Titeländerung, da man den harmlosen Originaltitel „Timebomb“ ohne Probleme in „Nameless: Total Terminator“ umtaufen konnte. An Biehns Seite stellten die Verantwortlichen eine hinreißende Patsy Kensit als Love Object, die bereits als Rika von den Haas im zwei Jahre zuvor erschienenen „Lethal Weapon 2“ Männerherzen höher schlagen ließ und nun abermals mit ihrer natürlichen Ausstrahlung zu begeistern vermag. Die restliche Besetzung – unter anderem Tracy Scoggins, Robert Culp, Richard Jordan und Raymond St. Jacques – schleppt sich mehr schlecht als Recht von einer Szene zur nächsten.

Fazit

„Timebomb“ ist ein ausgesprochen stereotyper 90erJahre Actionthriller mit einigen unterhaltsamen Brutalitätsspitzen, der ohne besondere storytechnische Höhenflüge oder lang im Gedächtnis verbleibende Szenen, solide zu unterhalten vermag. Im Hinblick darauf, dass zurzeit dank der qualitativ hochwertigen und günstigen Distributionsvarianten DVD und Blu-ray, dutzende weit bessere Streifen allmonatlich über den großen Teich geschwemmt werden, kann man Avi Neshers 6 Millionen Dollar Produktion jedoch getrost unter der Kategorie Kann man sehen, muss man aber nicht ablegen.

Kritik: Christoph Uitz

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