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Inhalt

Der belgische Privatdetektiv Hercule Poirot macht Urlaub in Ägypten und unternimmt eine Kreuzfahrt auf dem Nil. Als eine junge und reiche Frau ermordet wird, übernimmt Poirot die Ermittlungen. Er muss den Täter an Bord finden. Die Hauptverdächtige, Jacqueline de Bellefort, der das Opfer ihren Verlobten Simon weggeschnappt hat, hat allerdings ein Alibi. Neben Jacqueline kommen mehrere andere Mitglieder der Reisegruppe infrage.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wer von einem Whodunit-Plot spricht, tut dies häufig mit abwertender Absicht, benennt eine Kriminalgeschichte als bloßen Taschenspielertrick, der sich - anstatt Themen und Figuren fortzuentwickeln - auf ein Spinnennetz an Mordmotiven konzentriert. Einmal enttarnt, zerfällt die Erzählung in simple Einzelstücke. Die besten Geschichten der Begründerin des modernen Kriminalromans, Agatha Christie, zeigen auf, dass dies bloßes Vorurteil ist, dass die Auflösung eines Falls einem Thema eine subtile Ausdrucksform verleihen kann. Als Autorin war Christie darauf bedacht, das Zeitlose in den irrationalen Verhaltensweisen und Bedürfnissen des wohl wunderlichsten Wesens Mensch aufzudecken. Dies tat sie oft mit amüsierter Gelassenheit, ohne den Ernst der eigenen Erzählung zu unterminieren. Von daher erscheint das Unterfangen Kenneth Branaghs (Cinderella), nun auch diesem Werk Christies nach knapp vierzig Jahren eine rein stilistisch orientierte Neuerung zu widmen, fast folgerichtig.

Branaghs Version von Tod auf dem Nil mutet artifiziell an: dekadente Raumaufnahmen, lichtgetränkte Landschaftsbilder, funkelnde Filter. Wir verfolgen ein Starensemble durch eine Hochglanzwelt. Wir begleiten einen hochneurotischen Meisterdetektiv, der seine Stereotype so ausstellt, dass er gar nicht anders kann, als hin und wieder mit ihnen zu brechen. Wir erleben Melodram, wenn sich soziale Beziehungen zur Schlinge zuziehen. Wir erfahren Pathos, wenn sich die Auflösung von Mord und Motiv wie ein aufgeführtes Zauberstück anfühlt. All das verleiht Branaghs Interpretation etwas Märchenhaftes, das bezwecken will, dass wir uns in den Bildern wohlfühlen, uns nostalgisch in sie einleben. Wohl zeugt es auch davon, dass die vorigen groß angelegten Agatha Christie-Verfilmungen die Romane bereits bis zur Formvollendung adaptierten und ein Rückgriff - eher Restauration - dazu neigt, diesen Respekt auch ästhetisch zu verinnerlichen. 

So sind die Neuerungen vor allem technischer Natur: Greenscreen und 65 mm-Aufnahmen treffen aufeinander und schließen den Rahmen um dieses Projekt, das möglichst viel vom Bekannten mit schickem, neuen Schliff vorzeigen möchte. Änderungen am Roman bleiben zurückhaltend, räumen Veraltetes aus und versuchen Hercule Poirots Hintergrundgeschichte auszuskizzieren, um weiter die Grundlage für ein mögliches Franchise voranzutreiben. Dieses Vorgehen ist uns bereits aus dem Vorgänger Mord im Orient Express bekannt, der durch die gelungene Verwandlung dieser Zutaten eine überzeugende Erneuerung einer Erzählung darstellte. Besonders erfreulich schien die Rückkehr Poirots in die Kinosäle, da es der Adaption gelang, eine breite Palette an Emotionen - von ironischer Blödelei bis zur pathetischen Auflösung - anklingen zu lassen und gleichzeitig eine innere Geschlossenheit zu wahren. Tod auf dem Nil kann dieses Niveau nicht halten, versteht es nicht, diese innere Geschlossenheit auszustrahlen. Stattdessen wirkt der Film unausgegoren. 

Wo Mord im Orient Express die Intimität eines verschneiten Zuges für sich nutzen konnte, traut man sich hier mehr in die Landschaft Ägyptens, die das im Zentrum stehende Schiff umgibt. Aufgrund schlechter CGI-Aufnahmen schaden diese der Erzählung atmosphärisch, gerade weil sie als besonders pompös vorgestellt werden. Das Drehbuch wirkt nicht ausgeglichen, führt die Charaktere plätschernd ein, leitet gefühlt zu spät zu Mordfall und Ermittlungen über. Dadurch entsteht der Eindruck einer zähen ersten und einer gepressten zweiten Hälfte. Das Ensemble bleibt zwar namenhaft, hervorstechend sind jedoch nur einzelne Darstellende. Dadurch verstärkt sich eine Schwäche, die bereits der Romanvorlage innewohnt: Der potentielle Täterkreis verkleinert sich auf eine handvoll interessanter Charaktere. Auch beim Bespielen einer emotional breit aufgestellten Palette vergreift sich das Werk bisweilen im Ton: Romantische Andeutungen werden ihrer Subtilität beraubt, Konfliktmomente werden überhöht, Zorn folgt zu schnell auf Trauer. An dieser Stelle schmerzt vor allem der Vergleich zu Tod auf dem Nil aus 1978, dem mit Peter Ustinov (Das Böse unter der Sonne) im Zentrum eine ausgeglichene Erzählung gelang, die ihre Charaktere besser einführte, der ein dauerhafter Spagat zwischen drolliger Komik und ernsthafter Adaption gelang.

Dennoch entfalten sich auch in dieser Adaption Stärken, die zum Teil als Entscheidungen schon im Vorgängerfilm angelegt sind, zum Teil davon zeugen, dass Kenneth Branagh über handwerkliches Talent verfügt. So steht es auch diesem Kapitel Poirots ausgezeichnet zu Gesichte, es in eine märchenhafte Atmosphäre zu heben, sich einzugestehen, dass man eine Erzählung restaurieren und einem neuen Publikum erschließen möchte. Gleichzeitig sind die zentralen Momente des Filmes, allem voran der Mordfall und die Auflösung, spannend inszeniert und exzellent gespielt von Branagh selbst in der Rolle des Meisterdetektivs. Besonders zu loben ist in diesem Zusammenhang die Kamera, die die Lokalität des Mordfalls in ihrem dynamischen Potential erfasst. Wenn sich erst einmal etwas auf dem Schiff tut, versteht sie es, diese Hektik einzufangen. Der Mut zum Pathos ermöglicht währenddessen Szenen, die dem Grundthema des Romans gerecht werden und in denen neben Branagh auch Emma Mackey (Sex Education) und  Gal Gadot (Wonder Woman) trumpfen können.

Fazit

"Tod auf dem Nil" hat besonders in der ersten Hälfte massive Schwächen und kommt nicht an die erzählerische Geschlossenheit seines Vorgänger heran. Dennoch gelingt auch diesem Werk eine märchenhafte Restauration der Roman- und Filmvorlage, die Mut zum Pathos hat und in den zentralen Szenen so zu überzeugen weiß, dass die unausgegorenen Passagen erträglicher erscheinen. 

Kritik: Maximilian Knade

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