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Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

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Inhalt

Finanzblase und Umschuldungsprogramme, die mit gesundem Menschenverstand nicht mehr nachvollziehbar sind, findet man nicht nur in der Hochfinanz. In der kleinen Gemeinde Neufurth beobachtet einer den anderen ganz genau, sozialer Neid bestimmt das Leben und letztlich steht allen finanziell das Wasser bis zum Hals. Hans A. Pospiech, leidenschaftlicher Amateurfilmer und letzter Kinosaurier, hält sich nur über Wasser, indem er Weltkriegs-Memorabilien aus dem Nachlass seines Vaters verscherbelt. Sein größter Konkurrent um den Rang des Filmexperten im örtlichen Amateurfilmclub ist dessen Direktor Nagy, erfolgloser Immobilienmakler mit missgünstigem Charakter. Dieser baut seinen Expertenruf darauf auf, die Großen des Films gekannt zu haben - in Wahrheit ist er ihnen aber nur als Bratwurst-Verkäufer auf dem Bavaria-Studiogelände begegnet. Treffpunkt des täglichen Provinz-Hahnenkampfs ist die Schwankwirtschaft von Grete Neuriedl, die mit lauter klammen Kunden auch keinen Blumentopf gewinnen kann. Das mitspielende Publikum besteht aus ebensolchen Pleitegeiern: Pospiechs Neffe Alfons, der Musikgeschäfts-Besitzer Fleischbauer und Hobbyhistoriker Brunnhuber. Die Posse beginnt, als Bankdirektor Faltermeier ein äußerst kreatives Finanzmanöver ersinnt, das seine Bilanzen wieder auf Vordermann bringen soll: Kulturförderung heißt der Trick. Er schreibt einen Filmwettbewerb aus, wobei der Sieger für ihn schon feststeht... der mit dem größten Schuldenberg. Doch das weiß keiner. Pospiech sieht seine Chance, Filmgeschichte zu schreiben und denkt groß: ein Kassenschlager soll sein Film werden! Und während allein das Thema seines Vorhabens im Ort für Furore sorgt, entwickeln sich die Dreharbeiten zu einem Desaster, das alle ins Verderben zieht...

Kritik

Jeder Regisseur hat mal klein angefangen und begann seine Karriere mit liebevollen Amateurfilmen. Doch dass das Budget sehr knapp war erklärt sich von alleine. Und äktschn entführt uns in diese Welt und spricht gleichzeitg Gerhard Polt Fans an. Wie gut dieser Einblick gelungen ist stellt sich schnell heraus.

Zumindest fällt es auf, dass man hier vordergründig eine liebevolle Huldigung an das Amateurkino zu sehen bekommt. In der minimalen und unoriginellen Geschichte findet man viele liebevoll gespielte und überaus skurrile Charaktere, die durchweg sehr solide gespielt sind. Doch egal wie sehr man nun versucht mit einer Erwartungshaltung an den Film zu gehen, muss man sich bereits im Vorfeld klar sein, dass "Und äktschn" ein Film ist, den man entweder richtig gut findet oder schlecht!

Ein richtiger Pfaden existiert eigentlich gar nicht und so fällt recht früh auf, dass das minimalistische Drehbuch nicht viel her gibt, aber auch das engagierte Ensemble keinen Gegenpol bildet. So wirkt diese Mixtur aus Langatmigkeit und Satire leider viel zu unausgegoren, um einen wirklichen Unterhaltungswert zu bieten. Dabei wirkt der Anfang noch vielversprechend, da insbesondere die Inszenierung eher untypisch für einen deutschen Film ist. Doch diese Hoffnung verfliegt leider recht schnell, da man sich einfach viel zu viel Zeit nimmt, um das Geschehen in Schwung zu bringen und abseits der Langeweile wirklichen Witz hinzuzufügen. Ehe es überhaupt um die Grundthematik des Satirevideos geht, verstreichen viele Minuten, die eher lieblos wirken und auch nicht sonderlich amüsieren. Zwar kann man dem Film keine Witzkargheit vorwerfen, da insbesondere einige Szenen wirklich komisch sind und sicherlich auch zum Lachen anstiften, doch in der Gesamtheit ist das ein sehr belangloser Teil des Filmes.

Außerdem fällt auf, dass der Film viel zu ernst wirkt, obwohl es sich eigentlich um eine Satire handelt, die eigentlich durch den Amateurfilm von Hitler bestärkt werden sollte. Doch um wirklich als Satire gelten zu können fehlt es dem Film an Biss und Gags. Doch dennoch existiert ein gewisser Charme, der das Gesamtbild nicht ganz so schlecht wirken lässt. So ist eben Polt als Pospiech eine gute Hauptrolle und lässt zum Glück den Fakt verblassen, dass es sich akustisch um einen "Die Toten Hosen" Werbefilm handelt. Der Dialekt, eben diese skurrilen Figuren, der Holzhammerhumor und die versuchte Satire trüben das Gesamtbild zwar nicht, hätten aber bei weitem besser sein können. So verschenkt der Film letztendlich viel Potenzial und zieht über seine 100 Minuten auch deutlich in die Länge. Schade.

 

Fazit

Fans von Gerhard Polt werden mit diesem Film definitiv mehr anfangen können, als Neulinge wie ich. "Und äktschn" bietet zwar recht wenig gute Elemente, nutzt aber das was er hat voll und ganz zu seinem Vorteil aus. Der österreichische Dialekt und der, wenn auch nur wenig vorhandene Witz, wissen zu amüsieren, können jedoch nicht verstecken, dass viel Potenzial verschenkt wurde. Humor gibt es nur zu selten und die Laufzeit ist viel zu lang geraten. Komödienkino, welches leider nicht zu empfehlen ist.

Kritik: Sean Theumer

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