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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

In naher Zukunft schützt ein abgekämpfter Logan einen gebrochenen Professor X in einem Versteck nahe der mexikanischen Grenze. Doch Logans Versuche, sich vor der Welt und seinem Vermächtnis zu verstecken, misslingen, als ein junger Mutant, von dunklen Kräften verfolgt, bei ihnen Zuflucht sucht.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Johnny Cash am Ende und „Fuck!“ zu Beginn ändern nichts. Auch nicht Kunstblut, abgetrennte Körperteile und etwas Nacktheit. Auf der Pressekonferenz klingt James Mangold dennoch felsenfest überzeugt, sein Logan sei so richtig erwachsen. Das ist der routinierte Blockbuster – wenn man kreative Reife mit einer höheren Altersfreigabe gleichsetzt. Der Mangel an inszenatorischer und dramaturgischer Finesse betont dabei unwillentlich die Infantilität des Standardplots, der zur Abwechslung nicht mit Gewalt und Fluchen geizt. Schockierend ist das nicht, erst recht für ein Festivalpublikum mit Erfahrung in anspruchsvollerer Filmkost. 

 Statt solcher gibt es eine Verfolgungsjagd im Modus von Mad Max meets Terminator. Das mörderischste der jungen Mädchen (Dafne Keen), die der Titelcharakter (Hugh Jackman) in X-Men-Filmen andauernd vor Bösewichtern beschützt, liefert Blut und rollende Köpfen wie die kindliche Vampirin in Let Me In. Mangold führt begierig vor, wie fleißig er war. Sein Filmpensum hat er abgearbeitet wie die meisten der KritikerInnen hier auf der Berlinale, deren Abschlussfilm in den letzten Jahren zuverlässig ein cineastisches Kleinod war. Die Zeiten sind jetzt vorbei wie auf der Leinwand die Mutanten-Ära. Dafür hat sich der Regisseur und Co-Drehbuchautor sogar Streifen älteren Jahrgangs reingezogen. 

Wie Firestarter oder Shane, den Charles Xavier (Patrick Stewart) und Laura gemeinsam gucken. Darin geht es um Mythen, die oft reale Ereignisse verklären, aber trotzdem wichtig sind, weil sie das Beste in allen hervorbringen. Auch im Titelcharakter, der einen Opa im Rollstuhl versorgt, der nicht mal seiner ist. Also, der Rollstuhl gehört schon Xavier, aber der Professor ist nicht Logans Papa. Nicht bis es ein neuer Film enthüllt, wie die vorhersehbare Familienbeziehung des desillusionierten Antihelden. Solche kalkulierten Details sollten für den Marketing-Mythos von der intellektuellen Überlegenheit Logans reichen. Wenn nicht, tut's Johnny Cash.

Fazit

Alle eingefleischten Mainstream-Gucker dürfen sich dank der formalistischen Standardware endlich wie Arthouse-Anhänger fühlen, ohne ein Schwarz-Weiß-Bild oder komplexe Charaktere aushalten zu müssen. Logans Worte über abgewetzte X-Men-Comics passen perfekt auf den in der cleveren Werbekampagne suggerierten Tiefgang, mit dem James Mangold das Publikum lockt: „Das ist Eiscreme für Bettnässer.“

Kritik: Lida Bach

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