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Quelle: themoviedb.org
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Trailer

Inhalt

Mark (Jamie Blackley) hat keine Probleme in der Schule – er ist beliebt, begehrt und führt damit fast ein überdurchschnittliches Teenagerleben. Privat ist Mark dagegen sehr gern für sich allein, denn im Chatroom wartet die unbekannte Rachel (Jaime Winstone). Als aus der Chatfreundschaft mehr wird, bittet Rachel Mark, sich um ihren kleinen Bruder John (Toby Regbo) zu kümmern, der in der Schule als Außenseiter gilt. Mit ein wenig gutem Zusprechen werden die Beiden bald enge Freunde. Bis Rachel eines Tages tot ist...

Kritik

Einen Thriller mit einer Why-did-he-do-that-Thematik auszustatten, statt der spannenden Frage eines Whodunit-Krimis nachzugehen, ist ein oft riskanter Schritt, da es einer tiefgreifenden, zumeist melodramatischen Motivation bedarf, die anhand eines einprägsamen Charakters glaubwürdig dargelegt werden muss. Im Whodunit ist nach der finalen, detektivischen Demontage, die einem, insofern hervorragend inszeniert, mit staunendem Ausdruck zurücklässt, nicht mehr viel Zeit für flächendeckende Motivationserklärung und wird daher oft auf das Simpelste heruntergebrochen, wobei Liebe und Eifersucht oft der Stein allen Anstoßes ist. Andrew Douglas' „uwantme2killhim?“ hat sich wiederum der Impulsfrage gewidmet und sich damit nicht übernommen.

Es ist eindeutig, wer es getan hat: Der Establishing Shot zeigt uns Mark (Jamie Blackley), kahl rasiert, mit einem großen Messer in der Hand. Kurz darauf folgen die Erklärungen. Mark hat seinen besten Freund John (Toby Regbo) erstochen. Während einem gerade bei Schuljungen diverse Möglichkeiten des Grundes in den Kopf schießen, zeigt sich Mark zwar nicht unschuldig, doch geradezu erleichtert und als Sieger. Dass mentale Instabilität dem Protagonisten angehängt wird, vermeidet „uwantme2killhim?“ durch seine Handlungsetablierung. Und so beginnt die Frage zu keimen, was den Keil zwischen die Beiden trieb, nur um dann noch überraschenderweise festzustellen, dass es diesen gar nicht gab. Dabei bedient sich Regisseur Andrew Douglas und sein Drehbuchautor Mike Walden einer modernen Grundproblematik, die selbst das britische Gesetz (nach wahren Begebenheiten) in ein Dilemma brachte.

Dabei ist Mark ein wenig der Vorzeigeteenager der 2000er Jahre – in der Schule gute Noten, aktiver Sportler, bei Mitschülern wie Lehrern beliebt, ein Mädchenschwarm und dezenter Chatroom-Fan. Im letzteren verbauen die Macher des Films dann doch noch jugendliche Naivität: Mark verliebt sich im Chat in ein Mädchen, welches er nur von einem Foto kennt, aber regelmäßig mit ihr kommuniziert – inklusive Verführungsregeln 2.0 und Cyber-Sex. Das ideale Bild einer leicht geeken Coming-of-Age-Studie in den ersten Jahren des massenfähigen Internets inklusive ICQ. Doch es bleibt das Bild des Mordes. Und so zeigt sich dann die Schattenseite dieser unpersönlichen Kommunikationsstrategie und etabliert einen Twist, der die Zuschauer am Ende des Films nicht nur mit Staunen, sondern tatsächlich auch Nachdenken hinterlässt. Das bietet im Endeffekt nicht nur großartige, weil spannende Unterhaltung, sondern trifft den wunden Punkt einer jugendlichen Entwicklung im zunehmend Web-basierten Leben und fängt damit einen nachhaltigen Zeitgeist ein.

Hinzu kommen zwei Darsteller, die diesem Szenario absolut gewachsen zu sein scheinen. Nicht nur dürften sie aufgrund ihres Alters ähnliche Erfahrungen mit dem großen neuen Spielzeug des Worldwide Web gemacht haben, wie es die Protagonisten im Film vormachen, sondern überzeugen sie auch in ihrer Spielweise bis zum Schluss. Dabei mimt Toby Regbo den leisen, introvertierten und daher gehänselten Schüler mit dem Schrei nach Hilfe und Jamie Blackley den Musterschüler, ohne unsympathisch zu sein. Wenn auch naiv, ist die Figur Mark glaubwürdig, in seinen Gefühlen nachvollziehbar, nur in seiner Motivation ein wenig fragwürdig. Blackley übernimmt durch seine Darstellung während des Films eine bemerkenswerte Rolle, die erst am Ende von Regbos Performance getoppt wird. Dass diese dann eine zweite Sichtung des Films fördert, ist dem Film hoch anzurechnen.

Fazit

„uwantme2killhim?“ entlässt den Zuschauer mit einem merkwürdigen Gefühl der Mitschuld. Insofern man sich mit den Darstellern und ihrer jugendlichen Naivität identifizieren kann, bleibt der Film im Gedächtnis hängen, denn er beschäftigt einem zusätzlich mit der Frage „wouldihavedonethesame?“.

Kritik: Philipp Schleinig

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