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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Wie alle Romantiker versteckt Wallace sein weiches Herz hinter einer witzig-coolen Fassade. Nach einer gescheiterten Liebe hat er sein Medizin-Studium hingeschmissen, jobbt für eine Softwarefirma und betrachtet nachts den Sternenhimmel über Toronto. Als er sich eines Abends doch zu einer Party aufrafft, trifft er auf Chantry, eine junge Trickfilmzeichnerin mit sanften Augen und schrägem Humor. Wie er liebt sie Wortspiele und pariert seine Provokationen charmant. Wallace ist hingerissen, doch Chantry hat einen Freund, den erfolgreichen Juristen Ben, mit dem sie zusammenlebt. Obwohl sie sich zu Wallace hingezogen fühlt, will sie nur mit ihm befreundet sein. Für die beiden sensiblen Endzwanziger ein guter Deal. Zunächst. Wenn sich Gefühle nur kontrollieren ließen... Chantry und Wallace tun jedenfalls alles dafür - was immer wieder zu Situationen von grotesker Komik führt. Denn eigentlich wissen sie, dass sie zusammengehören. Aber haben sie auch den Mut dazu?

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Es ist das alte Lied, die altbekannte Symphonie, die sich einfach nicht zwischen der himmelhoch jauchzenden oder der zu Tode betrübten Fasson entscheiden kann, welche „The F-Word – Von wegen gute Freunde!“ hier in Gang setzt: Es geht mal wieder um die Liebe. Dass sich mit Michael Dowse immerhin ein Regisseur für das Projekt zu erkennen gibt, der durchaus ein kompetentes Händchen dafür besitzt, sondierte Geschichten in Szene zu gießen, die sich nicht gänzlich dem vorherrschenden Konformitätszwang kinotauglicher Komödien geschlagen geben, hat der Kanadier zuletzt mit „Goon – Kein Film für Pussies“ bewiesen. Hierzulande zwar direkt in die Videothek geschossen worden, pochte das Herz der Sport-Charakter-Komödie glücklicherweise am rechten Fleck, was es dem Rezensenten letzten Endes umso schwerer gemacht hat, mit dem Film wirklich hart ins Gericht zu steigen. „The F-Word – Von wegen gute Freunde!“ ist da ganz ähnlich veranlagt: Prinzipiell sympathisch, aber – und das lässt sich nicht verleugnen – auch vollkommen belanglos.

Basierend auf dem von T.J. Daw und Michael Rinaldi konzipierten Stück „Cigars and Toothpaste“, hat sich Elan Mastai daran gemacht, das Bühnenstück angemessen für die Lichtspielhäuser aufzubereiten. Im Endeffekt möchte man nicht postulieren, dass Mastais Arbeit wirklich misslungen ist, allerdings hat „The F-Word – Von wegen gute Freunde!“ eine rigorose Hürde zu nehmen, der er schlichtweg nicht gewachsen ist: Er muss zwangsläufig unzählige gleichartig gelagerte Streifen überwinden und simultan dazu beweisen, dass er dem RomCom-Sujet neue, individuelle Impulse verabreichen kann – Und das gelingt ihm auf Teufel komm raus nicht. Wallace (Daniel Radcliffe) trägt den Schmerz einer verflossenen Liebe noch mit sich herum, als er auf der Party von seinem Busenfreund Allan (Adam Driver) dessen niedliche Cousine Chantry (Zoe Kazan) kennenlernt. Eigentlich funkt es zwischen Wallace und Chantry auf den ersten Blick, die Chemie stimmt, die Bedingung aber lassen ein ungezwungenes Techtelmechtel mit Ausblick auf mehr nicht zu – Chantry ist bereits in festen Händen.

Und da stellt man sich als Zuschauer doch erst einmal die Frage, wieso Chantry nicht einfach zu ihren Gefühlen steht, wenn ihr doch so klar wird, dass sie sich ihrem heimlichen Galan Wallace offensichtlich näher fühlt, als ihrem momentanen Lebensabschnittsgefährten. Die Antworten liegen auf der Hand: Die Angst davor, nicht nur den eigenen Lebensentwurf den Bach runtergehen zu lassen, sondern auch den des langjährigen Partners, der womöglich niemand „Besseres“ gefunden hat respektive niemand „Besseres“ finden möchte – Weil er diesen schon an seiner Seite sieht, wiegt zu schwer. „The F-Word – Von wegen gute Freunde!“ streckt sein auto-repressives Gebaren über einen Zeitraum von gut 100 Minuten, immerzu werden Wallace und Chantry in mal mehr, mal weniger gelungen konstruierte Versuchungen geschleust, um sich kurz vor dem erlösenden Kuss doch wieder abzuwenden und dem pochenden Pflichtbewusstsein gerecht zu werden. Dass Daniel Radcliffe und Zoe Kazan in ihrem Zusammenspiel durchaus harmonisch, nie aber sonderlich begehrend wirken, lässt das amouröse Treiben zudem hinken.

Freundschaft, Sex oder doch die ganz große Liebe? Oder: Warum denn eigentlich nicht alles auf einmal? Ist das inzwischen wirklich zu einem derart utopischen Gedanken herangewachsen, dass man vollkommen nachvollziehbare Schutzmechanismen schon als reinrassigen Betrug werten muss? Kommt es in „The F-Word – Von wegen gute Freunde!“ dann nämlich endlich mal zu Wort, dass da mehr im Raum schwebt, mehr als nur der allabendliche Clubbesuch, mehr als das allwöchentliche Shoppen, wird das Verheimlichen wahrer Gefühle echauffiert auf dreisteste Lügerei herabgesetzt. Aber keine Sorge: Wer sich von Anfang an gegenseitig so plakativ ausschließt, der wächst im der Laufe der Handlung natürlich immer stärker zusammen. Romantisch muss das dann zwar nicht unbedingt sein, „The F-Word – Von wegen gute Freunde!“ hingegen setzt auf luftige Agilität, lässt seine weitestgehend umgänglichen Charaktere plappern und springen, sich winden und zieren, um schlussendlich dann doch wieder zu dem Entschluss zu kommen, der unser Herz schon seit Rob Reiners „Harry und Sally“kaum mehr zu erweichen weiß.

Fazit

Eigentlich ist „The F-Word – Von wegen gute Freunde!“ eine relativ nette romantische Komödie, hätte sie nicht mit zwei immanenten Problemen zu kämpfen: Denn Michael Dowse stellt sich mit seinem neusten Streich nicht nur in eine Reihe mit unzähligen gleichartigen Werken, „The F-Word – Von wegen gute Freunde!“ vollbringt es auch nicht, seinem Sujet in irgendeiner Weise neue Impulse abzuringen. Was bleibt, ist belangloser, aber nicht unsympathischer Einheitsbrei.

Kritik: Pascal Reis

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