1990er Jahre: 10 der größten Oscar Snubs des Jahrzehnts
Was gibt es Schöneres, als sich über die Oscars aufzuregen? Obwohl jeder weiß, wie unnötig es ist, diesen ebenso unbedeutenden Filmpreis zum Gesprächsthema zu machen, kommen wir Jahr für Jahr in den Genuss, uns erneut das Maul darüber zu zerreißen, wer den Goldjungen denn nun verdient hat und wer nicht. Anlässlich der Verleihung im nächsten Monaten wollen wir euch hier einige der größten Snubs aller Zeiten präsentieren und gehen dafür nicht unbedingt chronologisch durch die Jahrzehnte. Weiter geht es mit den 1990er [HIER findet ihr die 1970er, HIER fndet ihr die 1980er].
1990. Da starten wir doch gleich mal schockierend durch: Den Oscar für den Besten Film hat Miss Daisy und ihr Chauffeur gewonnen. Ein Unding, wenn man bedenkt, dass die Konkurrenz nicht nur Der Club der toten DichterGeboren am 4. Juli, vor allem aber Mein linker Fuß hieß. Der beste Film der Nominierten.
1992. Das Schweigen der Lämmer gewinnt in den fünf wichtigsten Kategorien. Jede Auszeichnung ist verdient. Aber, Moment, Thelma &Louise ist für die Beste Regie nominiert, nicht aber für den Besten Film? Wieso denn das, bitteschön?
1992. Und jetzt noch ein handfester Skandal hinterher: Barton Fink, dieses grandiose Meisterwerk der Coen-Brüder, spielte bei den diesjährigen Oscars quasi keine Rolle. Eine Nominierung für den Besten Nebendarsteller, ansonsten nichts, nada, nicht mal für das Drehbuch. Unfassbar.
1994. So richtig erschließt sich bis heute nicht, warum Auf der Flucht nun ein solches Meisterwerk sein soll. Ein guter Thriller, klar, aber sieben Oscar-Nominierungen? Und dann gewinnt Tommy Lee Jones auch noch gegen Leonardo DiCaprio (!!!) und Pete Postlethwaite, die die Trophäe so viel mehr verdient hätten.
1995. Ganz ehrlich: Ja, Forrest Gump ist ein toller Film, der sich seine Auszeichnungen definitiv zu Recht ergattert hat. Aber 1994 war das Jahr von Pulp Fiction, einem der besten, wichtigsten, nachhaltigsten Filme aller Zeiten. Tarantino hätte alles mitnehmen müssen. Müssen.
1996. Das große Jahr von Braveheart, der sich in den wichtigen Kategorien gegen Filme wie Apollo 13, Ein Schweinchen namens Babe oder Sinn und Sinnlichkeit durchsetzen konnte. Verwirrend ist aber, dass ein Leaving Las Vegas zwar für die Beste Regie, aber nicht für den Besten Film nominiert wurde, während Dead Man Walking und Nixon in diesen Kategorien gar keine Bedeutung beigemessen wurde. Warum. Auch.Immer.
1997. Irgendwie war Der englische Patient, der ganze 9 Goldjungen absahnte, schon ein echter Überraschungssieger. Und der Film ist gut, wirklich gut. Aber...in diesem Jahr war eben auch Fargo von den Coens vertreten –und damit eben auch ein klar besserer Film als Der englische Patient.
1998. Wenn Kim Basingers Performance in L.A. Confidential oscarwürdig sein soll, dann, pff, was waren dann die Vorstellungen ihrer Konkurrentinnen? Vor allem Julianne Moore in Boogie Nights hätte es DEUTLICH mehr verdient gehabt. Dass Boogie Nights in den Hauptkategorien ebenfalls rigoros übergangen wurde, dafür aber eine maximal solide RomCom wie Besser geht’s nicht 7 Oscar-Nominierungen erhält, ist genauso unverständlich.
1998. Es ist irgendwie seltsam, dass Jackie Brown nicht mal mit einer Nominierung in der Drehbuch-Kategorie berücksichtigt wurde. Die Konkurrenz war mit dem Sieger L.A. Confidential zwar verdammt stark, aber...dennoch.
1999. Wieder jede Menge Fragezeichen: Shakespeare in Love gewinnt den Oscar für den Besten Film gegen Der schmale Grat oder Der Soldat James Ryan? Robert Benigni soll besser gewesen sein als Ian McKellen in Gods and Monsters, Nick Nolte in Der Gejagte oder Edward Norton in American History X? Die Truman Show findet fast gar nicht statt? Nicht mal Jim Carrey?! Schwach, Academy, sehr schwach.