{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Smooli

Kritik von Smooli

Gesehen: Juli, 2016

Der Mittelteil der Roadmovie-Trilogie beginnt so, wie Alice in den Städten endet. Mit einer Hubschrauberfahrt über eine kleine Stadt. Nachdem er die Fensterscheiben seiner Wohnung mit seinen Fäusten zerschlägt bis er blutet, begibt Wilhelm sich auf seine Reise ins entfernte Bonn. Er sieht im Zugabteil Blut auf den Sitzen gegenüber - und trifft auf das stumme Mädchen neben ihm. Der Schmerz verbindet die Figuren, jedoch ist es ein Schmerz, der nicht emotional, sondern völlig teilnahmslos ausgetragen wird. Wilhelm trat die Reise an, um Menschen kennenzulernen, zu lernen und dann ein guter Schriftsteller zu werden. Und natürlich trifft er auf viele Menschen, Schauspieler, weitere Künstler, Poeten, Menschen, die noch mehr leiden, als er (so weit er es sich zumindest einbildet). Und obwohl er eine tiefe Sehnsucht empfinet bleibt er still, passiv. Beobachtet lieber, als dass er handeln würde und bekommt doch ziemlich wenig mit. Bald ist Wilhelm mit Therese und zwei anderen unterwegs, ein fünfter Mensch verfolgt sie zunächst heimlich, stößt dann zur Gruppe dazu. Gemeinsam erforschen sie die Abgründe der Stadt und ihrer Bewohner. Sie entdecken den Verfall, die Sperren, die den Menschen tagtäglich aufhalten. Wenders findet hier jedoch auch bei aller Sperrigkeit und Auf-die-12-Bildsprache immer wieder tatsächlich Bilder, die in später weltbekannten Filmen kopiert wurden. Woody Allens Manhattan zum Beispiel. Die Einsamkeit in Menschenmassen wird hier bebildert. Und tatsächlich ist Falsche Bewegung ein treffender Titel, da Wilhelm sich bei allen halbherzigen Bemühungen nicht sinnstiftend bewegt - sondern flieht. Dennoch tappt Wenders hier in die offensichtliche Falle und unterwirft den Film seinem Hauptcharakter. Wilhelm ist emotional abgestumpft - und sorgt dafür, dass der Film ebenso ist. Wilhelm hat keine Bindung zu den Menschen um sich herum. Wenders verpasst es, eine Bindung zwischen Film und Publikum aufzubauen. Und hat so ein intellektuelles Stück Film, dem es nicht gelingt, sein Wissen adäquat zu vermitteln. Gut, dass ihm der Fehler in dieser Trilogie nicht noch einmal passiert ist.

Wird geladen...