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Souli

Kritik von Souli

Gesehen: Juni, 2019

Ein Biopoc über Dick Cheney. Jener Politiker, der zeitweise eine Führungsgewalt innetrug, der nicht einmal Präsidenten das Wasser reichen konnte. Letztlich aus dem Grund, weil genau diese Cheney ermöglicht haben, zu schalten und zu walten, wie es ihm gefiel. Nicht das Volk. Cheney ist nie in Machtpositionen gekommen, weil ein Volksentscheid für ihn gesprochen hat, der Mann hat nur das Talent, all das Absurde, was er von sich gegeben hat, folgerichtig erscheinen zu lassen, was die großen Menschen um ihn herum immer wieder überzeugte. So wurde er Verteidigungsminister, Stabschef im weißen Haus, Vize unter George W. Bush und hat jedes Mal Scheiße gebaut. Und darum geht es auch Adam McKay in dieser tonal seltsam unausbalancierten Abrechnung mit dem Puppenspieler, dem Gespenst, dem Monster im Schatten, Dick Cheney. Angefangen in den 1960er Jahren, als Cheney noch als saufender Taugenichts für Unruhe sorgte, zeigt VICE schnell auf, dass er gerne alles wäre und nichts wirklich sein kann: Gallig, satirisch, anklagend und grotesk. Zwischen flapsiger Ironie und einer immer auf sich selbst verweisenden Seriosität oszillierend, die sich bedeutungsvoll und entlarvend geriert, in Wahrheit aber dann doch nur für einen flach herausgefauchten Witz gut ist. Das entscheidende Problem ist, dass Adam McKay Cheney nur auf zwei Weisen betrachten kann: Als Ungetüm und als Lachnummer. Dadurch gerät die ohnehin schon weitreichend inkohärente Erzählung auch eindimensional und ungemein plakativ. Das Verständnis zwischenmenschlicher und innerseelischer Dynamiken liegt McKay vollkommen fern, warum hat er diesen Film gedreht? Worauf will er hinaus? So überfrachtet, überdeutlich und doch ungenau VICE auch sein mag, Christian Bale macht die Nummer hier dermaßen zu seiner Bitch und rockt wieder ein sensationelles Mimikry raus, dass man abspritzen möchte. McKay kommt der Performance seines Stars oftmals nicht hinterher, seine Lust am Inszenieren aber darf gelegentlich ebenfalls aufleuchten. Sinnstiftend und erhellend mag VICE nicht sein, dafür ist er, nun ja, zu verbohrt. Aber er hat seine kreativen Momente und ist herausragend gespielt.

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