HER ist ein sehr langer Film, der monoton in Melancholie schwelgt, jedoch mit einem brillanten Joaquin Phoenix aufwarten kann, tollen Dialogen und einer generellen Frage? Ist es möglich ein O.S zu lieben? Ist es möglich echte Gefühle auf ein Produkt zu lenken das Immateriell ist? In einer futuristische Welt sind die Menschen immer einsamer geworden. Der triste Arbeitsalltag bringt wenig neues, und somit wird die Bindung zwischen Mensch und Maschine immer enger. Keine Frage, Spike Jonze ist, wie alles was dieser Mann macht, außergewöhnlich und abgedreht und meist ein Garant für ein tolles Filmerlebnis. Eine Satire? Ein Blick in unsere Zukunft? In HER hält er der Gesellschaft einen Spiegel vor, der diese nicht wirklich gut dastehen lässt. Mit knapp 130 Minuten ist dieser Film wirklich sehr lang und wie anfangs erwähnt sehr monoton und Dialoglastig. Was anfangs noch recht interessant daherkommt, nutzt sich allerdinge schnell ab. Immer mehr drängt sich das virtuelle Leben in das Leben des Protagonisten der oft antriebslos und müde wirkt was teilweise sehr bizarr und fremd anmutet. Über den Wert des Films? Ein Meisterstreich keine Frage. Die letzten 30ig Minuten entschädigen dann auch nochmal für die lahme Geschichte in der Mitte. Dann trifft Jonze uns nochmal mit einem tollen Ende. Das macht ihn auch aus, den großen Film. Intelligente Unterhaltung auf hohem Niveau..? Aber Unterhaltung sieht dann doch für mich etwas anders aus. Denn stets dreht man sich um sich selbst. Eine Aufreihung der Zwischenmenschlichen Beziehungen.
Wäre da nicht das OS, dass mit netter Stimme immer wieder zu punkten weiß. Frauen werden getroffen, ein auf und ab, eine tolle Sex Szene, und dann..? Gut, mag man sagen, dann sieh dir das doch nicht an, - und doch, den Film ist gut, aber 90ig Minuten hätten es dann auch getan. Technik meets Melancholie.
Einmal gesehen reicht, jedoch hallt die Ethische Grundfrage noch länger nach. Doch die Zukunft lässt sich nicht aufhalten.