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WilliamWhyler

Kritik von WilliamWhyler

Gesehen: Februar, 2017

Vorab, für den Film sollte man vielleicht besser schwarz sein, oder länger in den Staaten gelebt haben,  oder Sozialpädagoge sein, sonst wird’s mit dem Zugang schwer. Ist nicht leicht hier Begeisterung zu finden. Ist halt immer doof, wenn Kinder ohne Väter (und im Drogenmilieu)aufwachsen. Das steht mal fest. Wenn einer aber dann so introvertiert ist, kann das im Film schon etwas nervig wirken. Das zieht sich in die Länge mit grausig alltäglichen Schulhofeskapaden, die Chiron ertragen muss. Fies anzusehen, wenn Kinder böse zueinander sind. Solide entspannte Kamera mit eindrucksvollen Bildern, die in der ersten Einstellung mit einer kl. Plansequenz aufwartet.  Was noch? Alltag eines Jungen in Florida.

Dort wo sonst wummernde Hip Hop Klänge zu hören wären, haben wir hier klassische Untermalung anfangs. Mit der Zeit wird das Leben rauer und wir enden im Gangsta Rap. Nun denn. Es ist nur die Harte Oberfläche die das sanfte schützen soll. Die Geschichte von Tarell A. McCraney verfasst, bietet viel neues, denn auch farbige dürfen schwul sein. Gab es noch nicht? Jetzt schon.

Blicke, Handlungen, alles wirkt authentisch und reell. Das ist un-aufgeregt und überzeugt mit Leisen Tönen von Anfang an mit viel klassischer Musik.  Alles sehr ruhig  gefilmt, teils dokumentarisch und so, als ob man einfach mal fast alle Takes gebrauchen könnte. Ich glaub das gab´s kein Storyboard. Langatmig auf Dauer und ereignislos beobachten wir hier die Lebensabschnitte eines jungen Mannes der durch die Umstände und seine abwehrende Haltung  der Welt gegenüber (ist halt nicht einfach wenn man als Schwarzer “anders“ ist), zum Klischee heranwächst und nur schwer zu seinen Gefühlen stehen kann. Fesseln kann dieser Streifen mich nicht, sehenswert ist er schon, falls einen die drei Etappen der Selbstfindung eines jungen Schwarzen interessieren. Guter Film, den man nicht gesehen haben muss, der sein Potential dank der Geschichte auch nicht wirklich entfalten kann. Der Charakter fesselt nicht (auch wenn die drei gut ausgesuchten Schauspieler überzeugend die Entwicklung des Chiron darstellen) und auch sonst bleibt alles mehr oder weniger belanglos, bis auf ein paar homo-erotische Spannungen. Dieser Streifen hat alles richtig gemacht. Bild und Ton sind klasse, die Verpackung stimmt total, leider schmeckt der Inhalt nicht besonders. Schade.

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