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flightattendantlovesmovies

Kritik von flightattendantlovesmovies

Gesehen: November, 2015

“Creed” ist der siebente Film der “Rocky”-Reihe. Im Jahr 1976, vor mittlerweile fast 40 Jahren, kam der erste Boxfilm unter dem Titel „Rocky“ ins Kino, war im darauffolgenden Jahr für zehn Academy Awards nominiert und wurde mit drei Oscars (Bester Film, Beste Regie und Bester Schnitt) ausgezeichnet.

Sylvester Stallone hat die Story und die Drehbücher zu den ersten sechs “Rocky”-Filmen geschrieben. Der Schauspieler hat nicht nur die Hauptrolle in allen sechs Filmen gespielt, bei vier der Filmen („Rocky II“, „Rocky III“, „Rocky IV“ und „Rocky Balboa“) hat er sogar Regie geführt. Sylvester Stallone verkörpert und lebt die Rocky-Figur und ist untrennbar mit den Filmen verbunden. Den Gerüchten zufolge schrieb er bereits an einem Drehbuch zu einem siebenten „Rocky“-Film und war von Ryan Cooglers und Aaron Covingtons Drehbuch zu einer Fortsetzung/ einem Spin-Off der „Rocky“-Reihe zunächst nicht überzeugt. Für den mittlerweile 29-jährige Filmemacher Ryan Coogler ist „Creed” ein sehr persönliches Projekt (sein verstorbener Vater hat die „Rocky“-Filme geliebt und immer wieder mit ihm angeschaut) und nachdem Sylvester Stallone erkannt hat, wie viel Herzblut in „Creed” steckt, stimmte er  schließlich zu. Ryan Coogler gab mit "Fruitvale Station" sein Regiedebüt, auch hier spielt Michael B. Jordan die Hauptrolle.

Mich haben die ganzen „Rocky“-Filme zugegebenermassen nie interessiert. Vor langer Zeit habe ich mal den ersten gesehen und fand den sicherlich auch ganz gut, aber in die ganzen Fortsetzungen habe ich – im besten Fall – mal reingeschaut. Sylvester Stallone hat mit seiner Figur Rocky einen Helden der Popkultur geschaffen. Auch wenn man keinen der „Rocky“-Filme gesehen hat, weiß man wer Rocky Balboa ist und kennt selbstverständlich die Melodie des berühmten „Rocky“-Songs (Bill Conti “Gonna Fly Now”). Für „Creed” braucht man keinen der anderen Filme gesehen zu haben. Der Film funktioniert eigenständig. Ryan Coogler erfindet den Boxfilm nicht neu, aber er macht mit simplen Mitteln alles richtig.

Eigentlich wollte ich mir „Creed” gar nicht anschauen – wie gesagt, die Filme haben mich nie interessiert und ich bin auch kein Freund von Sylvester Stallone. Dann war der Film und Sylvester Stallone aber plötzlich und ernsthaft im Gespräch für Oscar-Nominierungen. Davon musste ich mir schließlich doch dann selbst ein Bild machen.

„Creed” ist ein hochemotionales, mitreissendes und ehrliches Boxdrama. Selten habe ich ein Publikum erlebt, dass bei einem Film so mitgeht. Von den vorwiegend afro-amerikanischen Zuschauern gab Szenenapplaus, es wurde gejubelt, bei einer Szene war es mucksmäuschenstill im Kino, es sind Tränen geflossen (nicht nur bei mir und nicht nur bei Frauen) und zum Schluss gab es einen riesigen Applaus.

Die “Rocky”-Filme und auch “Creed” haben in den U.S.A. sicher einen anderen Stellenwert als in Deutschland und in Europa. Diese Geschichte vom amerikanischen Traum und die klassische From-Nobody-to-Somebody-Story in einer komplett ausverkauften Vorstellung in einem amerikanischen Kino zu sehen, von der Stimmung mitgerissen zu werden, zählt sicherlich zu den schönsten Kinoerlebnissen, die ich je hatte.

Was diesen Film angeht, gibt es klare Parallelen zu dem ersten „Rocky“-Film. „Creed” ist eine Hommage an den Film „Rocky“, die Figur Rocky Balboa und die Stadt Philadelphia.

Sylvester Stallone zeigt hier nichts, was man ihm nicht abnehmen kann. Er spielt Rocky Balboa, einen alten Mann mit einer großen Boxer-Vergangenheit, der aber selbst nicht mehr in den Boxring steigt. Nach einiger Überzeugungsarbeit wird er Mentor und Trainer eines unerfahrenen Boxtalents und leiblichen Sohnes seines einstigen Rivalen und Freundes Apollo Creed. Eine Oscar-Nominierung hat auch viel mit der Filmfigur zutun. Rocky Balboa ist natürlich eine großartige Filmfigur, insbesondere in diesem Teil. Er ist der Sympathieträger in „Creed“. Rocky Balboa ruft nach dem Oscar – auch wenn er dabei fürchterlich nuschelt.

Die Filmmusik in „Creed” ist überraschend hervorragend.

Bei dem hervorragenden Einspielergebnis, das „Creed” allein an der amerikanischen Kinokasse erzielen konnte, kann man davon ausgehen, dass Fortsetzungen zu diesem Film bereits in Planung sind.

„Creed” ist für folgende Oscar-Nominierungen im Gespräch: Bester Film, Beste Regie, Bester Hauptdarsteller (Michael B. Jordan), Bester Nebendarsteller (Sylvester Stallone), Bestes adaptiertes Drehbuch und einige technische Kategorien.

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