{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der verwitwete Ex-Pilot Romain Dupré reist von Frankeich nach Kanada, um dort die Leiche seines Sohnes Julien zu identifizieren, der während einer Schießerei mit Polizisten getötet wurde. Allerdings entpuppt sich der Tote gar nicht als Julien, er hatte lediglich dessen Papiere bei sich. Dupré begibt sich auf die Suche nach einem entfremdeten Sohn, der sich offenbar mit dem organisierten Verbrechen eingelassen hat.

  • W79fvi89zthjsde8stpbpp803wk
  • Vpxs56gmjtsv07aud7iorgej1s
Quelle: themoviedb.org

Kritik

Bei ihrer dritten Zusammenarbeit schickt Regisseur Claude Pinoteau(La Boum – Die Fete: Eltern unerwünscht) die graue Eminenz des französischen Genrekinos Lino Ventura (Armee im Schatten) als verzweifelten Vater Romain in die Unterwelt des kanadisch-US-amerikanischen Grenzgebietes, wo dieser auf der Spur seines verschwundenen Sohns ist. Er und Julien (Laurent Malet, Blutsverwandte) haben sich vor Jahren im Streit getrennt, da beide den Unfalltot der Ehefrau bzw. Mutter nie verkraftet und sich seitdem auseinandergelebt haben. Nun wurde Julien vermeidlich von der Polizei erschossen, als er bei einer Verkehrskontrolle das Feuer auf sie eröffnete. Bei der Identifizierung findet Romain jedoch nicht seinen Sohn vor, denn der Tote hatte lediglich dessen Papiere bei sich. Von Julien fehlt jede Spur und Romain macht sich auf eigene Faust auf die Suche. Dabei muss er erfahren, dass sein Sohn sich als Kleindealer über Wasser hielt und sich offenbar mit den völlig falschen Leuten eingelassen hat. So sind nicht nur er und die Polizei Julien auf den Versen, sondern auch die Mafia, denn Julien hat sich mit einer beträchtlichen Summe deren Geldes aus dem Staub gemacht.

Der Titel (diesmal kein eigenwilliges, deutsches „Eigengewächs“, sondern die wortwörtliche Übersetzung aus dem Französischen), der grundsätzliche Plot und auch die Personalie Lino Ventura legen die Vermutung nahe, dass Ein Mann in Wut wie ein klassisches Charles Bronson (oder heutzutage eher Liam Neeson)-Vehikel aufgezogen wäre, doch diesbezüglich trügt der Schein. Statt eine gewalttätigen Vergeltungsthrillers wird eher eine Mischung aus Krimi- und Familiendrama angestrebt. Der alte Haudegen Lino Ventura kann mit seiner gottgegebenen Präsenz durchaus überzeugen, das träge und unkreativ Drehbuch hingegen leider kaum. So dackelt Romain schwerfällig von A nach B und die Suche nach dem Sohnemann wird zur mühseligen Kleinarbeit, an deren Ende als Belohnung nicht mal eine besondere Pointe oder ein emotional aufregendes Finale auf einen wartet.

Der als besonders bedeutsame angedachte Vater-Sohn-Konflikt findet überwiegend in der Theorie statt, da wir bis auf zwei kurze Rückblenden rein gar nichts über deren Beziehung erfahren. Außer der Vermutung, dass sie wohl kompliziert war. Ziemlich dünn, wenn das doch so essentiell für die Geschichte und vor allem das Finale sein soll. Die Figur des Julien ist bis auf die letzten Minuten kaum präsent und eigentlich nur Mittel zum Zweck, damit Lino Ventura einen Grund hat mürrisch durch Montréal zu gondeln. Ebenso Mittel zum Zweck ist auch nur die Figur von Angie Dickinson (Dressed to Kill). Diese wird als weibliche Unterstützung von Lino Ventura hinzugefügt, ohne dass ihre Rolle von wirklicher Relevanz wäre für die Geschichte wäre. Es musste scheinbar einfach ein weiblicher Gegenpart dabei sein, damit Romain auch mal wen zum Reden hat und das Publikum eine andere Figur, deren Gesicht nicht nur maximal fünf Minuten im Film zu sehen ist. Möglicherweise besaß die Figur in der Romanvorlage einen sinnvolleren Stellenwert, im Film wirkt sie wie eine überflüssige Zwangsaufgabe. So plätschert das Geschehen ohne markante Höhepunkte schlicht vor sich hin und obwohl der Film grundsätzlich solide inszeniert und gespielt ist, bleibt da am Ende wenig hängen, was das Ansehen ernsthaft rechtfertigen würde.

Fazit

Trotz guter Darsteller und einer handwerklich routinierten Umsetzung ein nur unterdurchschnittliches Krimidrama, dessen große Krux das uninteressante und unkreative Drehbuch darstellt. Klingt in der Theorie alles gar nicht so schlecht, in der Praxis bietet der Film aber praktisch nichts an, was man anderswo nicht schon dutzendfach besser gesehen hätte. Nur irgendeiner von ganz vielen.

Kritik: Jacko Kunze

Wird geladen...

×