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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Winter 1862. Mitten im Bürgerkrieg sendet die US-Armee eine Gruppe freiwilliger Soldaten in die entlegenen westlichen Gebiete. Dort sollen die Männer strittige Grenzregionen patrollieren. Als sich der Verlauf ihrer Mission abrupt ändert, entgleitet ihnen zunehmend der Sinn ihres Auftrags.


Kritik

Obwohl die Hermetische Handlung über hundertfünfzig Jahre in der Vergangenheit liegt, besticht Roberto Minervis (What You Gonna Do When the World's on Fire?) hintersinniges Historiendrama mit einer allegorischen Aktualität, die nicht nur darin begründet ist, dass ein gewaltsamer Konflikt zwischen tief gespaltenen Fronten der USA längst nicht mehr nur das fiktive Szenario eines Alex-Garland-Films erscheint. Die neutrale Naturkulisse, die auffällige Abwesenheit eines klar identifizierbaren Feindes und der weitgehende Verzicht auf dialogische Debatten über zeitspezifische Ideologien macht die subversive Inszenierung zu einem Gegenentwurf klassischer Kriegsfilme.

Deren Konventionen konvertiert der italienische Regisseur und Drehbuchautor am direktesten mittels des Verzichts auf ausgedehnte Action und bellistischen Bombast. Das symbolistische Setting, das die nur durch ihre Uniformen als Union-Soldaten erkennbare Grenzpatrouille im Handlungsjahr 1862 durchstreift, ist eine befremdlich malerische Landschaft. Das üppige Grasland und die klaren Flüsse seien ein idealer Ort, um eine Familie zu gründen, sinniert einer der älteren Soldat gegenüber einem jugendlichen Neuling. Dessen pflichtschuldige Priorität ist jedoch Dienst für das Vaterland.

I hope it stays that simple for you“, sagt sein Gegenüber mit schwermütiger Skepsis. Die sich in der erzwungenen Ruhe entfaltenden Gespräche besitzen eine zeitlose Qualität, gespiegelt durch die Universalität der einzigen ausgedehnten Kampfhandlung. Die geisterhaft hallenden Schüsse kommen wie aus dem Nichts von Gegner, die ebenso gut Unsichtbare sein könnten. Dieser buchstäbliche Kampf gegen das Nichts illustriert die grausame Absurdität eines Unterfangens, dessen Sinn sich dem kleinen Freiwilligen-Korps zunehmend entzieht. Die filmische Botschaft scheint dafür umso klarer.

Fazit

Die Geschichte wiederholt sich. In Lehrbüchern und auf der Leinwand, die Roberto Minervinis kontemplatives Kriegsdrama zu einem spukhaft zeitlosen Schlachtfeld macht. Der dort ausgetragene Konflikt scheint unendlich weit entfernt von den prototypischen Charakteren. Nicht nur jene Allgemeingültigkeit rückt die pazifistische Parabel bedrückend nah ans Hier und Jetzt. „Wir töten andere Menschen, andere Amerikaner“, heißt es in dem ausgefeilten Szenario. Dessen dokumentaristische Glaubhaftigkeit, gesteigert durch naturalistisches Schauspiel und improvisatorische Dialoge, wirkt wie eine unheilvolle Prophezeiung.

Kritik: Lida Bach

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