Wir sind leider einen Tag zu spät, aber was soll’s: Am 1. Oktober 1974 kam einer der wichtigsten, wegweisendsten und meist diskutierte Horrorfilm aller Zeiten ins amerikanische Kino: „The Texas Chainsaw Massacre“. Zum 40. Geburtstag haben wir 10 Fakten für euch zusammengetragen und zeigen euch als Extra den remasterten Trailer. Viel Spaß und vergesst nicht: The Saw is Family!
Der Dreh des Low Budget-Streifens war das absolute Chaos, nicht nur weil Drorgen konsumiert wurden. Die Sets waren nämlich weit entfernt davon irgendwelche hygienischen Standards zu erfüllen. Durch die immens hohen Temperaturen (gedreht wurde im texanischen Hochsommer) und der Tatsache, dass viele der Requisiten aus echten Tierkadavern bestanden, herrscht auf dem Set ein bestialischer Gestank, einige wurden sogar ohnmächtig. Hauptdarstellerin Marilyn Burns musste bei der legendären Dinnerszene ganze 26 Stunden zwischen toten Hühnern und vergammelten Tierknochen ausharren und hatte dazu die ganze Zeit einen schmutzigen Knebel im Mund. Sie selbst bezeichnet die Aufnahmen dieser Szene, als eine der schlimmsten Erfahrungen ihres Lebens.
Bei besagter Dinnerszene wurde Burns dazu von einem Darsteller an der Hand verletzt. Nicht der einzige Unfall am Set. Leatherface-Darsteller Gunnar Hansen zog sich bei einer Szene schlimme Verbrennungen zu. Die Kettensäge sollte ihm in sein Bein schneiden, da diese echt war, wurde eine Metallplatte zwischen seinem Bein und der Hose angebracht. Die Säge brachte das Metall aber zum Glühen. Glimpflich ging es hingegen einmal aus, als er mit laufender Säge stürzte, diese ihm aus der Hand glitt und fast seinen Fuß erwischte. Der Darsteller des Kirk, William Vail, wurde von einem herumfliegenden Hammer am Kopf getroffen, während Schauspieler Edwin Neal sich sein Gesicht verbrannte, als er es für eine Aufnahme auf den heißen Asphalt drücken musste. Autsch!
Zum Mythos des Film und vor allem zur Festigung seines Kultstatus verhalf dem Film die Tatsache, dass das Museum of Modern Art in New York ihn in ihre Filmsammlung aufnahm. Das geschah jedoch nicht, weil die Kuratoren das Potenzial des Werkes entdeckt hatten, sondern weil der damalige US-Verleih dem Museum äußerst werbewirksam eine Kopie schenkte.
Da der damalige Filmverleih den Produzenten untersagte die Kassenbücher einzusehen, ist es bis heute unbekannt, wie viel Geld „Texas Chainsaw Massacre“ 1974 einspielte. Besonders ärgerlich war dies vor allem für die Filmcrew, die auf Gewinnbeteiligungsbasis am Projekt beteiligt war und dadurch nur ein Minimum von dem Geld erhielt, welches ihnen eigentlich zustand.
Der Kameramann des originalen „Blutgericht in Texas“, Daniel Pearl, war auch der Director of Photography des Remakes aus dem Jahre 2003.
Der Film basiert lose auf den Taten des amerikanischen Serienmörders Ed Gein, der u.a. auch für „Psycho“ als Vorlage herhalten musste. Gein war ein Einzelgänger, der in Wisconsin der 1950er Jahre mehre Menschen tötete und aus ihren Knochen Kunstwerke fertigte. Auch Kannibalismus wurde ihm nachgesagt. Auch soll er sich, wie Leatherface, Masken aus Menschenhaut aufgesetzt haben. Gut, jeder braucht halt ein Hobby.
Das Gesamtbudget des Films betrug 85.000 US-Dollar. Mittlerweile schätze man, dass der Film 30 Millionen US-Dollar wieder einspielte. Dennoch sollte es noch 12 Jahre dauern, bis zur Fortsetzung. „Texas Chainsaw Massacre 2“ gilt ebenfalls ein Kultfilm, besitzt aber eine andere Tonalität als das Original. Er ist offensiv brutaler, arbeitet aber auch konsequent mit der Stilistik der Übertreibung und versteht sich mehr als brachiale Horrorkomödie, statt als Terrorfilm. Leider floppte Teil 2 und das obwohl Dennis Hopper eine der Hauptrollen spielte und Effekt-Guru Tom Savini für die die blutigen Details zuständig war.
Keiner der Darsteller von „Texas Chainsaw Massacre“ konnte den Film für die eigene Karriere nutzen. In den spätere Sequels spielten aber einige Jungdarsteller mit, die es später zu Weltruhm bringe sollten. Da hätten wir Viggo Mortensen, der in „Leatherface: Texas Chainsaw Massacre 3“ als Leatherface-Verwandter für einige Tote sorgte sowie Renee Zellweger und Matthew McConaughey, die ihre Beteiligung in „Texas Chainsaw Massacre: The next Generation“ gerne verschweigen würden.Ach ja, in diesem Teil gibt es Leatherface auch als Transvestit zu bestaunen.
Bereits beim deutschen Kinostart 1978 war „Blutgericht in Texas“ gekürzt. Auf Video wurde der Titel in „Das Kettensägenmassaker“ umgeändert, nur um ihn später dann wieder dem Originaltitel zu verpassen. 1982 wurde die Videofassung, die ebenfalls gekürzt war, indiziert und später wegen Gewaltverherrlichung beschlagnahmt. Alle anderen Veröffentlichungen wurden ebenfalls indiziert, bzw. beschlagnahmt. Es gab später eine freiverkäufliche FSK16-Fassung, der insgesamt fast 12 Minuten fehlten. Im Jahr 2011 gelang es dem deutschen Rechteinhaber Turbine Media, den Film vom Index zu nehmen. zum DVD- und Blu-Ray-Release der ungekürzten Turbine-Fassung, wurde der Film von der FSK neu geprüft und erhielt eine FSK18-Freigabe. Somit war die Zeit auf dem Index nach über 33 Jahren vorbei.
Ursprünglich sollte der Film weitaus brutaler sein. Doch Ausstatter Robert Burns konnte Regisseur Tobe Hooper davon abbringen einige Gewaltszenen explizit zu inszenieren. In einer Szene, in der ein junges Mädchen an einen Fleischerhaken von Leatherface aufgespießt wird, konnte Burns Hooper davon überzeugen, dass die Szene noch grausamer wirken wird, wenn man sie nur andeutet. In späteren Interviews bestätigte Burns diese Anekdote, gab aber auch zu, dass es vor allem seine Faulheit war, warum die Szene letztlich so umgesetzt wurde.